Auftakt im Cross-Country-Weltcup

Das erste Weltcuprennen der Saison ist immer etwas Besonderes. Wer ist wie stark? Wer sind die Newcomer? Was kann man von den Stars der Szene erwarten? Alles Fragen, die sich auch am Wochenende des 9. und 10. April 2022 im brasilianischen Petrópolis stellten. Bei bester Stimmung und Sonnenschein. Zum ersten Weltcuprennen der Mountainbikesaison 2022. Am Sonntag, gegen 16.30 Uhr MEZ, startete die internationale Frauenelite auf die olympische Cross-Country-Distanz. Und es gab einige Überraschungen.

Eva Lechner aus Südtirol startete in Brasilien gut, kämpfte und kam am Ende unter die besten Zwanzig © Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
Eva Lechner aus Südtirol startete in Brasilien gut, kämpfte und kam am Ende unter die besten Zwanzig © Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Australien siegt, Top-Nation Österreich

Gleich vorweg. Die Überraschung heißt Rebecca McConnell, kommt aus Australien, ist 30 Jahre alt und hat zum ersten Mal ein Weltcuprennen gewonnen. Dabei sah es lange Zeit so aus, als würde alles beim Alten bleiben. Die Französin Loana Lecomte, Gewinnerin des Gesamtweltcups 2021 begann stark und setzte sich sofort an die Spitze. Erst mit zunehmender Renndistanz kamen die Verfolgerinnen näher, die Niederländerin Anne Terpstra sowie Rebecca McConnell. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Anne Terpstra setzte sich an die Spitze, sah zwischenzeitlich als klare Favoritin auf den Sieg aus und konnte auch in schwierigen Passagen überzeugen. Doch dann wurde Rebecca McConnell immer stärker, setzte sich an die Spitze und konnte am Ende 17 Sekunden vor Anne Terpstra mit erhobenen Armen das Ziel überqueren. Dritte wurde Loana Lecomte vor den beiden Österreicherinnen, genau genommen Tirolerinnen Laura Stigger und Mona Mitterwaldner. Vor allem die erst 20-jährige Mona Mitterwallner, die schon vor einer Woche das Rennen im Südtiroler Nals eindrucksvoll gewonnen hatte, gilt als absolute Ausnahmeathletin, der man eine große Karriere voraussagt. 

Das größte MTB-Talent kommt derzeit aus Tirol: Mona Mitterwaldner, Siegerin des Marlene-Sunshine-Race 2022 in Nals und Fünfte beim Weltcupauftakt in Brasilien ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
Das größte MTB-Talent kommt derzeit aus Tirol: Mona Mitterwaldner, Siegerin des Marlene-Sunshine-Race 2022 in Nals und Fünfte beim Weltcupauftakt in Brasilien ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Südtirol mit Eva Lechner unter den besten Zwanzig

Und Eva Lechner aus Südtirol? Noch einen Tag zuvor hatte sie im Short-Track-Rennen großen Spaß und war auf Platz 15 gefahren. Dies bedeutete zwar nur einen Startplatz aus der zweiten Reihe, aber gleichzeitig die Hoffnung, immer noch vorne mitfahren zu können. Und es begann auch auf der olympischen Distanz gut. Eva Lechner zeigte in den ersten Runden eine konstant aufstrebende Leistung und näherte sich nach Platz 17 in der ersten Runde immer mehr den Top-Ten. Am Ende ging der inzwischen 36-jährigen Südtirolerin jedoch aufgrund von Magenproblemen etwas die Luft aus. Das Ergebnis: Platz 19 mit einem Rückstand von sieben Minuten und 43 Sekunden auf die Siegerin. Damit wurde sie immer noch zweitbeste Italienerin, nachdem Landsfrau Martina Berta auf Platz 12 kam. Aus deutscher Sicht konnte Nadine Rieder überzeugen, die mit knapp über sechs Minuten Rückstand auf den 14. Platz kam.

 

Artikel von Dr. Josef Bernhart für VeloTOTAL