Gefährliche Felgenrisse bei E-Bikes – unscheinbarer Schaden mit hohem Risiko

Felgenbruch ©velotech.de
Felgenbruch ©velotech.de

Immer häufiger melden E-Bike- und Pedelec-Fahrer gravierende Schäden an ihren Laufrädern: Risse in der Felge direkt an den Speichenbohrungen. Was auf den ersten Blick wie ein kleiner Haarriss wirkt, kann sich innerhalb weniger Kilometer zu einem sicherheitskritischen Defekt entwickeln.

Die aktuellen Fälle zeigen übereinstimmend:

  • Schadensbild: Der Riss beginnt an der Speichenbohrung und verläuft radial in die Felge hinein. Betroffen sind meist Aluminium-Hohlkammerfelgen, unabhängig davon, ob sie Verstärkungsösen besitzen.
  • Ursachen: Fachleute sehen die Hauptgründe in Materialermüdung durch hohe Lastwechsel, oft begünstigt durch überhöhte Speichenspannung, hohes Systemgewicht und die für E-Bikes typischen hohen Anfahrmomente.
  • Zusatzfaktor Korrosion: Feuchtigkeit, Bremsabrieb und Streusalz können Spannungsrisskorrosion beschleunigen.

„Ein solcher Riss schwächt die Felge lokal so stark, dass Speichen ausreißen können. Bei Felgenbremsen kann dies sogar zum plötzlichen Luftverlust oder Reifenplatzer führen“, warnt Ernst Brust, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Mikromobilität.

Empfehlung an E-Bike-Fahrer:

  • Sichtkontrolle der Felge mindestens alle 2000 bis 3000 Kilometer
  • Bei sichtbaren Rissen: Sofort stilllegen und Felge erneuern
  • Beim Laufradbau Speichenspannung fachgerecht und nach Herstellerangaben einstellen

Mit dem steigenden E-Bike-Boom rückt auch die Sicherheit der Bauteile stärker in den Fokus. Fachbetriebe und Hersteller sind gefordert, verstärkte, E-Bike-taugliche Felgen einzusetzen und Kunden aktiv auf das Risiko aufmerksam zu machen. 

Quelle: PM www.velotech.de — Ernst Brust

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