Mangelnde Wartung gefährdet Sicherheit auf dem Rad

Kundenerwartungen an das Zweiradgewerbe ©DEKRA
Kundenerwartungen an das Zweiradgewerbe ©DEKRA

Zwei Drittel der Fahrradbesitzer in Deutschland bringen ihr Rad nicht regelmäßig zum Service. Dieser Trend birgt aus Sicht von DEKRA-Unfallexperten Sicherheitsrisiken, insbesondere da die technische Komplexität der Fahrzeuge durch den anhaltenden Boom der Pedelecs zunimmt. Die aktuelle Befragung von DEKRA und dem Marktforschungsinstitut Ipsos liefert detaillierte Einblicke in das Serviceverhalten und die Erwartungen der Fahrrad-Kundschaft.

Unregelmäßiges Serviceverhalten

Die Bereitschaft der Deutschen, ihr Fahrrad regelmäßig von Fachleuten warten zu lassen, ist weiter gesunken.

  • Der Anteil der Fahrradbesitzer, die ihr Rad nicht regelmäßig zum Service bringen, stieg von 62 % im Vorjahr auf aktuell 68 %.

  • Nur noch 37 % aller Befragten steuern wiederkehrend einen bevorzugten Fachbetrieb an (2024: 43 %).

  • 63 % der Befragten geben an, keine Stamm-Werkstatt zu haben.

Als Hauptgründe für die mangelnde professionelle Wartung nennen die Befragten, die ihr Rad nicht regelmäßig zum Service bringen:

  • Selbstständige Reparatur bzw. Wartung: 38 %

  • Kein Bedarf gesehen: 23 %

  • Regelmäßiger professioneller Service ist zu teuer: 12 %

Peter Rücker, Leiter der DEKRA Unfallforschung, warnt eindringlich vor Kompromissen bei der Sicherheit. Angesichts des anhaltenden Trends zum Pedelec mit elektrischer Tretunterstützung – welcher die Durchschnittsgeschwindigkeit und die technische Komplexität erhöht – sei es wichtig, nicht an der falschen Stelle zu sparen, um den technisch guten Zustand des Fahrrads für eine sichere Fahrt zu gewährleisten.

 

Erwartungen an Fachbetriebe

Die Studie erfragte auch die konkreten Erwartungen der Fahrrad-Kundschaft an Fachbetriebe. Diese spiegeln die Entwicklung hin zu teureren und komplexeren Fahrrädern wider.

 

Die Top-Erwartungen sind:

  • Professionelle Beratung im Schadenfall: 41 %

  • E-Bike-Kompetenz: 31 %

  • Online-Terminvereinbarung: 31 %

  • Angebot zur Ersatzmobilität während Reparatur/Service: 26 %

  • Attraktive Leasing- oder Finanzierungsangebote: 18 %

Eine umfassende Abwicklung des Schadensfalls wird von mehr als jedem vierten Fahrradbesitzer (27 %) erwartet. Allerdings geben nur 17 % der Befragten an, dass ihr bevorzugter Fachbetrieb dies bereits anbietet.

 

Schadengutachten im Fokus

Die Nachfrage nach unabhängigen Schadengutachten für Fahrräder steigt spürbar an. Marcel Ott, Leiter Schadengutachten bei der DEKRA Automobil GmbH, führt dies auf die gestiegenen Preise der Fahrräder, insbesondere aufgrund des Pedelec-Trends, zurück. DEKRA hat darauf reagiert: In allen 74 Niederlassungen in Deutschland gibt es speziell ausgebildete Fahrrad-Sachverständige.

 

Informationen zur Studie

Für die Online-Studie befragte Ipsos im Auftrag von DEKRA im September 2025 insgesamt 1.000 Fahrradbesitzerinnen und -besitzer.

 

Weitere Informationen und die gesamte Studie sind unter www.dekra.de/fahrradstudie verfügbar.

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