
Auf der Bundeshauptversammlung 2025 in Berlin hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine historische Entscheidung getroffen und erstmals eine paritätische Doppelspitze an die Spitze des Verbandes gewählt. Die Delegierten wählten Sarah Holczer und Frank Masurat zu den neuen Bundesvorsitzenden.
Gemeinsam soll das Radfahren für alle Generationen sicherer, attraktiver und selbstverständlicher gemacht werden. Zukünftig will der ADFC den positiven Beitrag des Radfahrens für Gesundheit und Gesellschaft stärker in den Fokus rücken.
Die Vision des neuen Führungsduos
Die neu gewählte Doppelspitze formulierte klare Ziele und Perspektiven für die zukünftige Verbandsarbeit:
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Sarah Holczer (neue ADFC-Bundesvorsitzende) betont den gesellschaftlichen und ökologischen Wert des Radfahrens:
„Radfahren bringt Menschen zusammen und die Welt ein Stück voran: Es ist ein Beitrag zu Klimaschutz, nachhaltiger Mobilität und es fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der ADFC macht diese Werte sichtbar – mit Vertrauen und Klarheit. In diesem Sinne werde ich mich dafür einsetzen, dass das Fahrrad den Raum und die Unterstützung erhält, die es verdient – im Straßenverkehr wie in der Politik.“
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Frank Masurat (erneuter ADFC-Bundesvorsitzender) hebt die politische Relevanz hervor:
„Radfahren ist Zukunft – gesund, klimaschonend, demokratisch. Wir wollen zeigen, dass Mobilitätspolitik weit mehr ist als Straßenbau und Verkehrsplanung: Sie entscheidet über Lebensqualität, Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der ADFC wird diese Perspektive in der Bundespolitik noch stärker einbringen – mit klarer Stimme und konstruktivem Druck.“
Der neue ADFC-Bundesvorstand
Sarah Holczer und Frank Masurat bilden die neue Doppelspitze des ehrenamtlichen ADFC-Bundesvorstands.
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Sarah Holczer: Studierte Betriebswirtin mit Schwerpunkten in Nachhaltigkeit und Kommunikation. Sie war 14 Jahre Gemeinderätin von Herrenberg und zwei Jahre stellvertretende Bundesvorsitzende des ADFC.
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Frank Masurat (65): Industrie- und auslandserfahrener Informatiker. Er war langjähriger Vorsitzender des ADFC Berlin und ist seit 2023 Bundesvorsitzender des ADFC.
Zusätzlich wurden folgende Personen in den ehrenamtlichen ADFC-Bundesvorstand gewählt:
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Christian Tänzler (63) aus Berlin: Tourismusexperte und Pressesprecher.
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Christoph Schmidt (49) aus Köln: IT-Unternehmer.
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Vera Konrad (32) aus Düsseldorf: Ökonomin und Intraday Power Traderin.
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Dr. Joachim Lohse (66) aus Hamburg: Ehemaliger Bremer Verkehrssenator.
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Clara Bohle (30) aus München: Co-Geschäftsführerin der Schwalbe Stiftung.
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Lena Adam (20) aus Hamburg: Geografiestudentin, als Vertreterin des Jungen ADFC im Bundesvorstand bestätigt.
Fokus auf Gesundheitspolitik
Die Bundeshauptversammlung traf die strategische Entscheidung, dass der ADFC künftig stärker auf die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens aufmerksam machen wird.
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Vorteile des Radfahrens: Wer das Rad nutzt, tut etwas für Herz und Kreislauf, baut Stress ab und beugt Krankheiten vor.
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Zugänglichkeit: Radfahren wird als einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Gesundheitsförderung beschrieben, die Unabhängigkeit schafft und für alle Menschen in der Gesellschaft gleichermaßen zugänglich ist.
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Politische Implikation: Radförderung wird somit explizit als Gesundheitspolitik verstanden.
Hintergrund zur Bundeshauptversammlung
Die 45. ADFC-Bundeshauptversammlung fand am 15. und 16. November 2025 in Berlin statt. Daran nahmen 140 Delegierte aus 16 ADFC-Landesverbänden teil.
Der ADFC versteht sich als die Stimme aller Radfahrenden in der Verkehrspolitik. Er ist der größte Interessenverband dieser Art in Deutschland und weltweit.
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Mitglieder: über 240 000 Mitglieder.
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Struktur: Mehr als 500 regionale Gliederungen und rund 11 000 ehrenamtlich Engagierte.
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Vorstand: Der ehrenamtliche ADFC-Bundesvorstand wird alle zwei Jahre gewählt.
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Geschäftsstelle: Für das operative Geschäft unterhält der ADFC eine Bundesgeschäftsstelle in Berlin mit einem 48-köpfigen hauptamtlichen Team.
Webseite: www.adfc.de

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