Wer den Ötztaler Radmarathon schon einmal bezwungen hat, den lässt das Radvirus nicht mehr los. Die Ötztaler Karl Schmisl und Urban Gstrein können ein Lied davon singen, ebenso wie Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl. Für Skibergsteig-Ass Sarah Dreier kommt es hingegen in diesem Jahr zu einer Premiere.
Monatelange Vorbereitungen, intensives Training, zahlreiche Entbehrungen. Ohne gezielte Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon, den Klassiker in den Alpen, wird es schwer, die gesetzten Ziele zu erreichen. Schließlich geht es am 31. August nach dem Start in Sölden im Ötztal auf die Strecke über 227 Kilometer und 5.500 Höhenmeter. Dabei müssen das Kühtai, der Brenner- und Jaufenpass und im Finale vor der Zieleinfahrt in Sölden noch das gefürchtete Timmelsjoch bezwungen werden. Im Zuge des Anmelde- und Losverfahrens für die 44. Auflage des Ötztaler Radmarathons Anfang des Jahres gingen rekordverdächtige 25.222 Anmeldungen zur Startplatzverlosung ein. Vier Sportler:innen aus den 4000 Teilnehmer:innen haben es geschafft: Snowboard Olympiasieger Benjamin Karl, Skibergsteig-Ass Sarah Dreier und die Lokalmatadore Urban Gstrein und Karl Schmisl aus dem Ötztal. Sie alle gehen mit unterschiedlichen Erwartungen an den Start.
Vizeweltmeisterin Sarah Dreier mit Premiere beim Ötztaler Radmarathon
Sie ist Vizeweltmeisterin im Skibergsteigen, Weltcupsiegerin und fiebert ihrer Premiere beim Ötztaler Radmarathon entgegen: die große Olympiahoffnung für 2026, Sarah Dreier aus Salzburg. „Ich bin schon extremst gespannt. Als Zuschauerin war ich 2023 vor Ort und ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich auch irgendwann beim "Non plus ultra" aller Radmarathons mitfahren will," sagt die 29-Jährige, die das Radfahren für ihre Paradedisziplin vorwiegend für die Grundlagenausdauer nützt. "Aber heuer bin ich vermehrt Intervalle gefahren, um noch besser über die hohen Berge zu kommen", sagt Sarah, die mit Skibergsteig-Kollegen und Radprofi Paul Verbnjak liiert ist. Ihr Ziel für die Premiere? „Die Zeit ist für mich Nebensache. Ich möchte einfach einen traumhaften Tag in den Bergen genießen, alles so richtig aufsaugen und natürlich wieder heil nach Sölden kommen."
Urban Gstrein: "Die Leidenschaft der Radsportler:innen ist beeindruckend"
Der 54-jährige Urban Gstrein ist ein richtiger Lokalmatador. Der Ötztaler fährt seit seinem zehnten Lebensjahr Rennrad oder Mountainbike und der Ötztaler Radmarathon begleitet ihn bereits seit 30 Jahren. „1988, damals als 17-Jähriger, fuhr ich meinen ersten Radmarathon. Das Rad wog 13 Kilogramm, ebenso "Retro" war die Übersetzung. Es war ein richtiges Abenteuer, das mich bis heute nicht mehr losgelassen hat - auch beruflich." Denn seit 2009 betreibt er in Sölden eine Bikeschule: „Dort bereiten wir Teilnehmer:innen auf den Ötztaler Radmarathon vor und betreuen sie während des Rennens. Dabei habe ich so viele interessante Menschen kennengelernt und tolle Geschichten rundherum." Besonders beeindruckend ist für Urban die Begeisterung der Starter:innen: „Es beeindruckt mich immer wieder, mit welcher Leidenschaft die Leute aus aller Welt auf ihren „Traum Ötztaler“ hinarbeiten. Die gesamte Veranstaltung berührt mich immer noch – der Wettkampf mit über 4.000 Gleichgesinnten ist einfach einmalig. Besonders schön ist die unglaubliche Unterstützung der Zuschauer:innen entlang der Strecke, die vom ersten bis zum letzten Finisher applaudieren. Das ganze Ötztal fiebert mit und schafft eine Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst." Wie gut Urban auf dem Rad ist, beweist seine Bestzeit von unter 7:30 Stunden!
Snowboard-Crack Benjamin Karl, der immer schon MTB-Profi werden wollte, im Rennmodus

„Der Ötztaler Radmarathon ist die beste Radausfahrt des Jahres und ein Mythos - egal wie groß oder wie lange ähnliche Rennen sind. Alle reden von dem Klassiker, jeder will seine Zeit wissen", eröffnet Snowboard-Olympiasieger und Weltmeister Benjamin Karl. Der 39-Jährige fährt heuer zum dritten Mal mit, zum ersten Mal will der Niederösterreicher aber so richtig Gas geben: „Bisher fuhr ich die Runde mit Freunden, die Zeit war nebensächlich. Das soll sich heuer ändern, ich will alles geben. Auch wenn das Profil mit 5.500 Höhenmetern einem 88 Kilogramm-Mann nicht gerade in die Karten spielt. Aber eine Zeit unter acht Stunden wäre super!" Heuer bestritt Benjamin schon einige Radrennen, immerhin hat er bereits 8000 Kilometer in den Beinen. „Der Radsport ist für mich die wichtigste Sportart in der Vorbereitung auf die Wintersaison. Schon als 10-Jähriger wollte ich MTB-Profi werden. Seit damals lebe ich diesen tollen Sport mit Leib und Seele aus."
Quelle: PM MR-PR




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