Hitzestress für E-Bike-Akkus: So schützt du die Lebensdauer deiner Batterie

Pedelec-Akkus: Vor Hitzestress schützen
Pedelec-Akkus: Vor Hitzestress schützen

Der Sommer lockt mit sonnigen Tagen und langen Touren – perfekt für das E-Bike. Doch während wir die Wärme genießen, leidet ein zentrales Bauteil unseres elektrischen Drahtesels oft still und heimlich: der Akku. Insbesondere Lithium-Ionen-Akkus, das Herzstück moderner Pedelecs, reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Wer hier nicht aufpasst, riskiert nicht nur eine verkürzte Lebensdauer, sondern auch eine geminderte Performance seiner teuren Energiequelle.

Die unsichtbare Gefahr: Wenn Akkus in der Sonne „rösten“

Ein Szenario, das viele kennen: Mit dem E-Bike zum Badesee oder in die Stadt geradelt, wird das Zweirad schnell an einem sonnigen Plätzchen abgestellt. Ein fataler Fehler, wie Jochen Hof, Sachverständiger bei DEKRA, warnt: „Die Akkus mögen es gar nicht, wenn sie stundenlang in der Sonne rösten und sich stark erhitzen.“ Diese direkte und lang anhaltende Sonneneinstrahlung führt zu einer erheblichen Erhitzung der Akkuzellen, was sich negativ auf deren chemische Stabilität und somit auf die gesamte Lebensdauer auswirkt.

 

Auch auf Reisen im Auto lauert die Hitzefalle. Im Kofferraum oder auf der Rückbank können sich Temperaturen schnell auf ein kritisches Niveau steigern. „Hitze bedeutet Stress für die Akkuzellen. Sie arbeiten am besten bei gemäßigten Temperaturen“, betont der Experte. Die Folgen dieses „Hitzestresses“ sind schleichend: Die Kapazität des Akkus nimmt schneller ab, die Reichweite sinkt, und im schlimmsten Fall kann die Leistung des Antriebs beeinträchtigt werden.

 

Konkrete Tipps: So schützt du deinen Pedelec-Akku vor Hitzeschäden

Um die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus zu maximieren und seine Performance zu erhalten, sind einige einfache, aber effektive Maßnahmen unerlässlich:

  1. Schatten statt Sonne: Stelle dein E-Bike immer an einem schattigen Ort ab, besonders an heißen Tagen. Wenn kein Schatten verfügbar ist, decke den Akku mit einer hellen Decke oder einer speziellen Thermo-Schutzhülle ab, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

  2. Schutz im Auto: Beim Transport im Fahrzeug sollte der Akku nicht direkt der Sonne ausgesetzt sein. Wickle ihn in eine Decke ein oder nutze eine isolierende Tasche im Kofferraum. Vermeide es, den Akku über längere Zeit im geparkten, aufgeheizten Auto zu lassen.

  3. Abkühlen vor dem Laden: Ein erhitzter Akku sollte niemals sofort ans Ladegerät angeschlossen werden. Warte, bis er sich auf Raumtemperatur abgekühlt hat. Das Laden eines überhitzten Akkus kann die Zellen zusätzlich belasten und ihre Lebensdauer verkürzen.

  4. Optimale Lagertemperatur: Auch bei längerer Nichtnutzung sollte der Akku bei moderaten Temperaturen (idealerweise zwischen 10 und 20 Grad Celsius) gelagert werden. Extreme Kälte oder Hitze im Keller oder Dachboden sind zu vermeiden.

  5. Vermeide Tiefentladung und Vollladung bei Lagerung: Für die Langzeitlagerung empfiehlt es sich, den Akku zu etwa 50–70 Prozent zu laden. Eine vollständige Entladung oder dauerhafte Vollladung über längere Zeit kann die Akkuzellen ebenfalls stressen.

  6. Original-Ladegeräte nutzen: Verwende immer das vom Hersteller mitgelieferte Ladegerät, da dieses optimal auf die Akku-Spezifikationen abgestimmt ist und Überhitzung beim Ladevorgang vorbeugt.

Fazit: Akku-Pflege ist Investitionsschutz

Der Pedelec-Akku ist eine der teuersten Komponenten am E-Bike. Seine sorgfältige Pflege, insbesondere der Schutz vor Hitzestress, ist daher nicht nur eine Empfehlung, sondern eine Notwendigkeit, um die volle Leistungsfähigkeit und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Wer die einfachen Ratschläge der Experten beherzigt, investiert nicht nur in die Haltbarkeit seines Akkus, sondern sichert sich auch langfristig ungetrübten Fahrspaß mit seinem E-Bike.

 

Quelle: DEKRA

Kommentar schreiben

Kommentare: 0