Daten-Offensive für tiefere Einblicke: ZIV baut umfassenden Marktdatenservice auf

Der "ZIV – Die Fahrradindustrie" nimmt die Notwendigkeit besserer Markttransparenz in der deutschen Fahrradbranche aktiv in Angriff. Mit dem sofortigen Start zum Aufbau eines umfassenden Marktdatenservices reagiert der Verband auf einen langjährigen Wunsch aus Industrie und Handel nach detaillierteren Einblicken in das tatsächliche Kaufverhalten am Point-of-Sale (POS). Dieses neue Angebot verspricht, eine wichtige Lücke in der bisherigen Datenerfassung zu schließen und die Branche zukunftsfähig aufzustellen.

Seit über 50 Jahren liefert der ZIV bereits wertvolle Marktdaten, die jedoch primär die Warenanlieferung an den Handel abbilden. „Bis zur Warenanlieferung an den Handel haben wir mit unseren ZIV-Marktdaten sehr gute Kennzahlen, was jedoch danach in den Läden passiert, ist oft ungenau“, erklärt Katharina Hinse, Leiterin für Wirtschafts- und Industriepolitik beim ZIV. Genau hier setzt der neue Service an: Er wird künftig aktuelle und detaillierte Verkaufszahlen zu Fahrrädern, E-Bikes und Zubehör liefern, erhoben direkt an der Ladenkasse. Ziel ist es, sowohl dem Handel als auch der Industrie einen präziseren Überblick über die tatsächlichen Abverkäufe zu ermöglichen.

Die Entwicklung des ZIV-Marktdatenservices ist Teil des von EIT Urban Mobility kofinanzierten Projekts MDS International, einer Initiative der Europäischen Union zur Förderung einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen europäischen Fahrradindustrie. Als Vorbild dient dabei der erfolgreiche Market Data Service der britischen Bicycle Association, die seit über fünf Jahren detaillierte Verkaufszahlen für den UK-Markt sammelt. „Wir nehmen uns den MDS zum Vorbild und werden ihn in enger Zusammenarbeit mit unseren britischen Kollegen auf den deutschen Markt übertragen“, so Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV.

Die Vorteile für die Branche liegen auf der Hand: Eine nachfrageorientierte Produktions- und Verkaufsplanung wird realistischer, was zu Wettbewerbsvorteilen für alle Beteiligten führen kann. Handelsunternehmen, die ihre – selbstverständlich anonymisierten – Verkaufszahlen beisteuern, erhalten gebührenfreien Zugang zu einem Daten-Dashboard. Dort können sie ihre eigenen Zahlen mit denen des Gesamtmarktes vergleichen und so wertvolle Erkenntnisse gewinnen. ZIV-Mitgliedsunternehmen haben künftig über ein kostendeckendes Abo-Modell Zugriff auf die aggregierten Daten.

 

„Den langjährigen Wunsch aus der Branche nach einem Mehr an Daten-Insights haben wir mit diesem Projekt nun aufgegriffen“, betont Katharina Hinse. Burkhard Stork ergänzt: „Wir wollen der gesamten Branche eine umfassende Lösung bieten, die sowohl Handelsunternehmen als auch Herstellerfirmen nützt.“

 

Dank der Projektförderung, die der ZIV gemeinsam mit der Bicycle Association und der Edinburgh Napier University The Business School erhält, kann der Aufbau des Angebots zügig vorangetrieben werden. Erste Handelsunternehmen haben bereits Interesse signalisiert. Ab 2026 erwartet der Verband erste aussagekräftige Zahlen aus dem neuen System.

 

Handel und Industrie sind eingeladen, ihr Interesse an einer Teilnahme – entweder als Datenlieferant oder als Datenabonnent – ab sofort zu bekunden. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte direkt auf der Webseite des ZIV.