Johannes Lamparter feiert Radpremiere beim Ötztaler Radmarathon

Er ist einer der Stars der Nordischen Kombination, wo er in der letzten Saison seinen ersten Gesamtweltcup gewann. Johannes Lamparter wird am 9. Juli 2023 erstmals bei einem Radmarathon starten. Und zwar will er den Ötztaler Radmarathon - einen der härtesten in den Alpen - bezwingen. Die Wintersportler scheinen vom Radfieber gepackt, denn auch Snowboard-Crack Andreas Prommegger, Ex-Skisprungstar Andreas Goldberger und der ehemalige Biathlet Dominik Landertinger starten heuer in Sölden ebenso wie Weltcup-Skibergsteiger Paul Verbnjak.

Start des Ötztaler Radmarathons 2022 (Copyright: Ötztal Tourismus)
Start des Ötztaler Radmarathons 2022 (Copyright: Ötztal Tourismus)

Jedes Jahr erfüllen sich 4.000 RadsportlerInnen aus allen Teilen der Welt ihren Traum vom Mythos Ötztaler Radmarathon.  Heuer gilt das speziell für einen rot-weiß-roten Vorzeigesportler: Johannes Lamparter, der Gesamtweltcupsieger der nordischen Kombinierer der letzten Saison, bestreitet mit seinem ersten Ötztaler Radmarathon auch sein allererstes Radrennen.

Johannes Lamparter beim Radtraining (Copyright: ÖSV/Derganc)
Johannes Lamparter beim Radtraining (Copyright: ÖSV/Derganc)

"Für mich ist der Ötztaler Radmarathon ein Kindheitstraum, den ich mir erfüllen möchte. Ich war in den letzten Jahren immer dabei und habe meinen Vater an der Strecke angefeuert und so gut es ging geholfen. Dadurch habe ich mich sehr inspirieren lassen und wollte an diesem Rennen unbedingt teilnehmen", beschreibt der 21-jährige Lamparter die Beweggründe für sein Antreten. Gemeinsam mit seinem Vater, der seinen 6. Ötztaler Radmarathon bestreitet, will Johannes auch die Strecke absolvieren. "Seine Bestzeit liegt bei 8:45 Stunden. Ein Ergebnis als Ziel habe ich keines. Ich möchte so fahren, dass ich hoffentlich sicher und mit viel Spaß über die Runde komme."

 

Goldi schwärmt von Kollegialität unter den Fahrern 

Heuer findet der Ötztaler Radmarathon erstmals im Hochsommer statt. Am 9. Juli geht es bei der 42. Auflage wieder über 227 Kilometer von Sölden über vier Alpenpässe (Kühtaisattel, Brenner-, Jaufenpass und Timmelsjoch) nach Südtirol und wieder retour. Unglaubliche 5.500 Höhenmeter müssen gemeistert werden. Die Schnellsten gelangen in einer Rekordzeit von etwas mehr als sieben Stunden ins Ziel. Das Besondere an dieser Veranstaltung ist, dass auch die Letzten so frenetisch gefeiert werden wie die Sieger! Das befeuert auch Ex-Skisprungstar Andreas Goldberger, der heuer zum fünften Mal antritt:

Andreas Goldberger beim Ötztaler Radmarathon im Gespräch vor dem Start mit Martin Koch (Copyright: Ötztal Tourismus)
Andreas Goldberger beim Ötztaler Radmarathon im Gespräch vor dem Start mit Martin Koch (Copyright: Ötztal Tourismus)

"Bei meinem ersten Start war ich so verblüfft, dass der Letzte so bejubelt wird. Er erreicht mit Polizeieskorte Sölden und kommt direkt zur Siegerehrung, wo tausende Radfans auf ihn warten. Dieser Empfang war für mich ein richtiger Gänsehautmoment. Denn jeder ist ein Sieger, der den Ötztaler überhaupt schafft. Meine Rekordzeit liegt bei 8:50 Stunden. Heuer konnte ich leider noch nicht so viel trainieren, deshalb werde ich hauptsächlich die traumhafte Landschaft genießen." Goldi fügt aber hinzu: "Das mit dem Genießen ist aber so eine Sache. Normal kämpft jeder mit sich selbst. Was mir bei diesem Event so imponiert, ist der Zusammenhalt unter den Fahrern. Bei einer Panne oder wenn jemand etwas zu trinken benötigt, hilft jeder dem anderen. Dieser Zusammenhalt ist schon sehr beeindruckend."

 

Zweiter Start von Landertinger

Vor zwei Jahren bestritt der ehemalige Biathlet Dominik Landertinger seinen ersten Ötztaler. Damals finishte er in 9:01 Stunden. "Durch eine Meniskus-Operation verlief mein Training heuer nicht wie geplant. Ich will deshalb durchkommen und nicht auf die Zeit achten. Aber der Reiz der Veranstaltung ist schon ein Ziel für sich selbst: Die Streckenlänge und die Herausforderung mit den immensen Höhenmetern überhaupt zu schaffen. Genial und motivierend sind auch die traumhafte Landschaft und wie perfekt das Event aufgezogen ist. Der schönste Moment vor zwei Jahren war die Zieldurchfahrt. Am Timmelsjoch, dem letzten Berg, ging ich körperlich über meine Grenzen. Ich hoffe, dass ich heuer in Sölden wieder solche Glücksmomente erleben werde."

 

 

www.oetztaler-radmarathon.com