Herausfordernder Weltcup für die Mountainbiker

Bei Starkregen und matschigen Bedingungen fuhren die Mountainbiker des Lexware Mountainbike Teams beim vierten Weltcup der Saison in Les Gets. Max Brandl wurde Sechster im Shorttrack. Martin Vidaurre belegte Platz zwei im U23 Rennen.

© Kuestenbrueck FRA - LesGets XCO - BrandlM
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Brandl wird Sechster im Shorttrack – Vidaurre verpasst erneut knapp seinen ersten Weltcup-Sieg

Beim vierten Mountainbike-Weltcup in Les Gets am Fuß des Mont Blanc fuhr Max Brandl auf den Sechsten Rang im Shorttrack. Die Erleichterung über das Egebnis stand ihm ins Gesicht geschrieben, nachdem er in den letzten beiden Shorttrack-Rennen nicht an seine besten Platzierungen anknüpfen konnte. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der 24-Jährige. Dabei ging er erst nach der Rennhälfte das Rennen aktiv an. Immer an derselben Kurve auf dem Wiesenrundkurs überholte seine Konkurrenz und schob sich bis auf den sechsten Platz nach vorn. Das bedeutete einen Startplatz aus der ersten Reihe, eine „perfekte Ausgangssituation“, wie der Freiburger es nannte.

Beim Cross-Country-Rennen selbst sah es nach dem Start zunächst so aus, als ob es nach Brandls Plänen läuft. Aus der ersten Runde kam er auf Position 13. Von hinten fuhr Teamkollege Luca Schwarzbauer auf Brandl auf. Schwarzbauer profitierte von einem Sturz auf der Startgeraden, der das hintere Feld ausbremste und einige Fahrer zum Absteigen zwang. Darunter war auch Georg Egger, der auf Position 80 zurückgeworfen wurde und nach zwei Runden das Rennen aufgab. Schwarzbauer konnte im Sturzgetümmel knapp zehn Positionen gut machen und hatte „richtig gute Beine“. Mit konstanten Rundenzeiten fuhr er in der zweiten Runde an Brandl vorbei. „Ich konnte nicht an Luca dranbleiben“, sagte Brandl im Ziel.

In dem strömenden Regen hatte sich die Strecke am Skihang von Les Gets in eine schlammige Rutschbahn verwandelt. Die größte Herausforderung für die Fahrer stellten aber nicht die steilen gebauten Drops dar, sondern die schrägen Wiesenstücke. Hier stürzte Brandl in der dritten Runde und prellte sich Schulter und Hüfte. „Ich war mir erst nicht sicher, ob ich weiterfahren kann“, sagte er. Zunächst benommen, setzte er sich doch zurück aufs Rad und konnte in der letzten Runde noch drei Fahrer überholen und kam auf Rang 37 (+6:30) ins Ziel.

Bester Deutscher wurde Luca Schwarzbauer. Er kämpfte sich konstant durch den Schlamm. In der vierten Runde wurde er von dem Franzosen Maxime Marotte abgedrängt und verlor dadurch vier Plätze. „Das hat mich aus dem Rhythmus gebracht und mir ist hinten raus die Energie ausgegangen“, sagte der 24-Jährige. „Ich bin aber dennoch ziemlich zufrieden. Bis zu meinem Ziel, einer Top 15 Platzierung, fehlt noch eine Minute. An einem perfekten Tag kann ich das schaffen.“  Er wurde 24., 4:14 Minuten hinter dem Schweizer Sieger Mathias Flückiger.


Martin Vidaurre verpasst ersten U23-Weltcup-Sieg knapp

Im Rennen der U23 standen mit David List und Martin Vidaurre gleich zwei Lexware-Fahrer in der ersten Reihe – und beide fuhren in diesem Jahr schon auf den zweiten Platz. In der ersten Runde setzten sich List und Vidaurre an die Spitze des Feldes, doch List konnte das Tempo an der Spitze nicht ganz halten und fiel in die Verfolgergruppe zurück.

© Kuestenbrueck FRA - LesGets XCO - VidaurreK
© Kuestenbrueck FRA - LesGets XCO - VidaurreK

Vorne bildete sich eine Vierergruppe, in der Martin Vidaurre eine dominante Rolle spielte. Er fuhr stets an erster oder zweiter Stelle, bedacht, die Lücke nach hinten offen zu lassen. In der vierten von sechs Runden verringerte sich die Spitzengruppe auf drei Fahrer, etwa zeitgleich mit einsetzendem Starkregen. Zu dritt fuhren Vidaurre und die beiden Italiener Juri Zanotti und Simone Avondetto über die Ziellinie der letzten Runde. Avondetto attackierte direkt danach am ersten Berg, doch er konnte sich nicht absetzen. „Ein paar Sekunden später habe ich meine Kontraattacke gesetzt“, sagte Vidaurre, und diese war erfolgreich. Hinter ihm tat sich eine Lücke auf, die er nach der Abfahrt auf gut acht Sekunden ausbauen konnte. Doch am letzten Anstieg, Vidaurre fuhr konstant sein Tempo, attackierte Avondetto erneut. „Ich konnte nicht an ihm dranbleiben, keine Chance“, sagte der 21-jährige Chilene, der sein Land auch bei den Olympischen Spielen vertreten darf. „Ich komme gerade aus dem Höhentrainingslager und gehe dort auch nochmal hin – das ist die Vorbereitung für Tokio, aber für den Weltcup nicht optimal“, sagte Vidaurre. „Deshalb bin ich sehr zufrieden, auch wenn ich gern gewonnen hätte.“ 

Der Deutsche Meister David List konnte das Tempo ab der vierten Runde nicht mehr halten und verlor zwei Positionen. Er wurde Neunter. „Der Start lief echt gut, ich hatte stets Kontakt zu den Top 5. Aber dann hat es mir den Stecker gezogen“, sagte er im Ziel. „Die Verhältnisse waren extrem, damit hatte ich zu kämpfen.“ Jetzt will List die Rennpause nutzen, um sich auf die zweite Saisonhälfte zu konzentrieren. Teamkollege Lennart Krayer belegte im jüngsten Jahr den 23. Platz. „Ich habe immer viel Zeit am Berg gut machen können. Die Form geht in die richtige Richtung“, sagte er. In den letzten beiden Runden stürzte er zwei Mal. Das kostete ihm womöglich ein Top-20 Resultat.  

 

Für die beiden Olympioniken Martin Vidaurre und Max Brandl beginnt nun die finale Vorbereitung. Vidaurre verbringt diese nochmals im Höhentrainingslager in Livigno, Brandl bleibt in Freiburg. In zehn Tagen reisen die beiden nach Japan und beziehen ihre Lager im Olympischen Dorf der Radsportler auf der Halbinsel Izu. Das olympische Rennen der Herren findet am 26. Juli um 8 Uhr deutscher Zeit statt.

 

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