Jubiläumsausgabe des Sunshine Race in Südtirol: WM-Revanche von Eva Lechner vertagt

Weltmeisterlich angekündigt. Heimkehr der Vizeweltmeisterin Eva Lechner. Die Spannung groß. Gemeint ist die dritte Etappe der Rennserie „Internazionali d'Italia“ im Südtiroler Nals, zugleich 20. Ausgabe des „Marlene Südtirol Sunshine Race“ am Wochenende nach Ostern 2021. Nach coronabedingter Absage 2020 sollte die Jubiläumsausgabe etwas Besonderes sein. Tatsächlich waren noch nie so viele Stars am Start. Vor allem das Damenrennen mit Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot aus Frankreich versprach eine heiße Revanche mit Vizeweltmeisterin und Lokalmatadorin Eva Lechner. Als Viertplatzierte hatte die Südtirolerin bei der zweiten Etappe am Ostermontag auf Elba das Podium nur knapp verpasst.

Start geglückt: Eva Lechner im italienischen Nationaltrikot beim Heimrennen in Nals/Südtirol — ©Bild Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
Start geglückt: Eva Lechner im italienischen Nationaltrikot beim Heimrennen in Nals/Südtirol — ©Bild Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Eva Lechner versuchte zwar die hohen Erwartungen im Vorfeld etwas einzubremsen, nachdem sie noch mitten in den Saisonvorbereitungen steckt. Ein Platz unter den ersten Zehn, so die Südtirolerin in den Farben der italienischen Meisterin, wäre bereits ein großer Erfolg. Natürlich wollten dies die heimischen Fans nicht so recht glauben. Zu groß die Euphorie, dass die Vierfachsiegerin und amtierende Vizeweltmeisterin nach ihren Erfolgen in den Jahren 2009, 2012, 2013 und 2015 endlich wieder in ihrer Heimat ein hochkarätiges Rennen fährt. Lange Jahre in Diensten eines US-Teams war dies nicht möglich. Nun, wo sie wieder für einen Italo-Rennstall unter Führung von Luca Bramati fährt, ist das natürlich anders. Genauso wie früher in den Farben von Colnago-Südtirol. Aus dieser Zeit stammt auch ihre stärkste Erinnerung an Nals: „Ich war noch Juniorin, als mich mein Teams motivierte, in der Elitekategorie anzutreten. Und mir gelang ein super Rennen mit Platz drei. Der Sieg ging an die Weltmeisterin Gunn-Rita Dahle aus Norwegen vor Ivonne Kraft aus Deutschland, beide bereits Elite. So etwas bleibt unvergessen.“

 

Am Samstag des 10. April 2021 ist Eva Lechner trotz gutem Start mit Platz 19 und sieben Minuten und 34 Sekunden Rückstand weniger erfolgreich. Im Ziel resümiert sie für das lokale RAI-Fernsehen: „Es war nicht einfach heute. Das Niveau ist sehr hoch. Meine Form ist noch nicht ganz so gut und deshalb war es sehr schwierig“. Ein blutendes Bein nach einem Sturz tat das Übrige hinzu. Der Sieg geht an U23-Weltmeisterin Loana Lecomte aus Frankreich vor ihrer Landsfrau und Mehrfach-Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot. Ein starkes Ausrufezeichen setzt die junge Österreicherin Mona Mitterwallner aus Silz im Inntal als Drittplatzierte. Ob sie zu einer „Eva Lechner aus Tirol“ wird? Durchaus möglich, war sie doch 2020 sowohl Welt- als auch Europameisterin der Juniorinnen im Cross-Country. In diesem Jahr fährt sie in der U23-Kategorie und schon so schnell wie die Weltelite. Genauso wie die Juniorin Eva Lechner im fernen Jahr 2003.

 

Text: Dr. Josef Bernhart (exklusiv für VeloTotal)