Die Fahrradmanufaktur Urwahn Bikes setzt mit Fairframe auf regionale Fertigung und faire Bedingungen.
Mit ihrem Fairframe Prädikat möchte die Fahrradmanufaktur Urwahn Bikes neue Maßstäbe in Puncto Nachhaltigkeit setzen und die eigene Branche samt Gesellschaft für fair hergestellte und gehandelte Fahrräder sensibilisieren. Auch wenn das Fahrrad als Solches eine emissionsfreie Fortbewegung garantiert, geht das in Magdeburg ansässige Unternehmen einen Schritt weiter und sagt der Massenindustrie mal eben den Kampf an. Auslöser hierfür ist, dass der Großteil der heutigen Fahrradbranche in Fernost unter nicht akzeptablen Bedingungen für Mensch und Umwelt produziert. Vor allem der Fahrradrahmen, als zentrales Element eines Zweirads, wird zu Massen produziert. Die materielle Beschaffenheiten und eine faire Lohnpolitik spielen zu Gunsten eines möglichst günstigen Imports eine untergeordnete Rolle. Das junge Team aus Querdenkern möchte Gegenwind erzeugen und hat die Produktion ihrer Stahlrahmen ganzheitlich in Deutschland angesiedelt.
Hierbei steht die eigens entwickelte Fairframe Symbolik als Sinnbild für eine regional aufgestellte Wertschöpfung, ein tiefgreifendes Umweltbewusstsein, Transparenz und faire Bedingungen für alle
beteiligten Akteure. Diese Symbiose prägt das junge Unternehmen bereits in unterschiedlichen Facetten und soll Denkanstöße in Richtung Kreislaufwirtschaft und bewussten Konsum geben.
Urwahn Bikes beschreibt die nachhaltige Ausrichtung anhand von fünf Säulen, die in ihrer Symbiose der Kreislaufwirtschaft ein Stückchen näherkommen:
- langlebiges Design
- ressourcenschonender Werkstoffeinsatz
- bedarfsgerechte Produktion
- recyclebare Verpackungen
- deutsche Qualitätsstandards
Das spezielle Rahmendesign ist der ganze Stolz der Fahrradpioniere und gibt dem Fairframe Prädikat sein Gesicht. Aus der Feder vom Gründer Sebastian Meinecke entsprungen, garantiert die
innovative Formsprache eine hybride Baustruktur, die sich an die individuellen Wünsche und unterschiedlichen Einsatzgebiete, egal ob Urban, Trekking, Gravel oder Road, anpassen lässt. Hiermit
setzt das Unternehmen ganz bewusst auf einen möglichst langfristigen Produktgebrauch mit hoher Anpassbarkeit und räumt den Nutzer keine Notwendigkeit für den Besitz eines Zweit- oder Drittrades
ein.
Beim Werkstoff kehrt Urwahn Bikes zurück zu den Wurzeln und setzt ganzheitlich auf Stahl. Dieser bietet nicht nur entscheidende Eigenschaften wie Komfort, auch stellt Stahl die Konkurrenten
Aluminium und Carbon in Puncto Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und Recyclefähigkeit bei weitem in den Schatten. Dies bestätigen auch unterschiedliche wissenschaftliche Erhebungen, die aus
der Fahrradindustrie hervorgehen.
In Kombination mit dem metallischen 3D-Druck ist es den Querdenkern zudem gelungen, die Produktion der Rahmen regional und bedarfsgerecht auszurichten. Nach den Prinzipien des Lean Manufacturings
konnten die Produktionsprozesse soweit verschlankt werden, dass jeder Auftrag „on-demand“ und „just-in-time“ ohne Einbußen an Qualität und Individualisierung abgewickelt werden können. Eine
Überproduktion ist hierbei Fehlanzeige und auch die Lager sind bei Urwahn ungewöhnlich zurückhaltend bestellt. Urwahn geht sogar noch einen Schritt weiter und legt die Standorte der einzelnen
Produktionsketten offen, in denen der Stahlrahmen sowie die resultierenden Urwahn Bikes entstehen:
- Hannover/Düsseldorf = Rohrstellung und – Zuschnitt
- Dresden = 3D-Druck, Rahmenbau und Beschichtung
- Waltrop = Zertifizierung
- Magdeburg = Elektronische Bestückung, Endmontage und Logistik
- Deutschland/Europa/Fernost = Produktion Anbauteile
Selbst bei der Verpackung und logistischen Abwicklung wird auf eine nachhaltige Ausrichtung wert gelegt. Etwaige Umverpackungen bestehen aus recyclebaren Materialien und werden wiederverwendet,
sofern es der Zustand zulässt.
Zertifiziert wird nach deutschen Qualitätsstandards in harten Testszenarien, woraus sich Urwahn eine sichere und langlebige Produktnutzung in unterschiedlichen Einsatzgebieten verspricht. Wo die
restliche Fahrradbranche gern hinter verschlossenen Türen arbeitet, legt das junge Unternehmen auch hier die Karten auf den Tisch und gewährt tiefe Einblicke in den Prozess.
Zertifizierung Urwahn Bikes x EFBE:
Doch Urwahn Bikes sieht sich noch lange nicht im Ziel angekommen und gibt selbstkritisch zu, dass es bis zu einem klimaneutralen Unternehmen noch ein sehr langer Weg sein wird. Schließlich ist das Unternehmen selbst noch auf einige Lieferanten angewiesen, die zahlreiche Anbauteile in Fernost produzieren lassen. Daher sieht sich die Fahrradmanufaktur in einem nachhaltigen Transformationsprozess, den sie fortlaufend mit viel Energie und Zeit nachgehen möchten. Mit ihrem Fairframe Prädikat gehen sie den ersten Schritt in die richtige Richtung.