
Die VSF-Jahrestagung 2025 in Leipzig, die anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Verbund Service und Fahrrad (VSF) stattfand, verzeichnete mit über 400 Teilnehmenden aus rund 180 Unternehmen einen neuen Rekord.
Der zentrale Tenor der Tagung war der vorsichtige Optimismus des Fachhandels für das Bike-Jahr 2026, trotz anhaltenden Marktdrucks. VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll fasste zusammen, dass zwar kein Grund für Pessimismus bestehe, es aber gelte, sich klar zu positionieren und die „Baustellen im Betrieb anzugehen“.
Fokus auf faire Geschäftsmodelle
Zwei wichtige Diskussionsangebote des VSF standen im Fokus der praxisnahen Tagungsthemen:
-
Überführungskosten: Hier zeichnete sich eine klare Linie ab: Statt einer pauschalen Erhebung wird eine differenzierte Ausgestaltung je nach Konstellation mit Hersteller:innen und Leasinggebern empfohlen.
-
Belieferungsverträge: Hier ging es um die Sicherstellung einer fairen Risikoteilung zwischen Handel und Industrie, basierend auf dem gemeinsam mit dem ZIV veröffentlichten Leitfaden.
Wöll betonte, dass der VSF mit diesen Themen eine Diskussion anstoßen konnte, was ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Branche sei.
Panel und Rahmenprogramm
Das Panel „Der Fachhandel unter Druck! Gefühl oder Wahrheit?“ diskutierte zentrale Druckpunkte – von Lager- und Preisdruck über Kreditfinanzierung bis zur Konsumzurückhaltung – und zeigte Gestaltungsoptionen auf. Die Experten waren sich einig: Wer Geschäftsmodelle nachschärft, Prozesse optimiert und Kundenbeziehungen aktiv gestaltet, könne 2026 positiv entgegensehen.
Weitere Programmpunkte waren:
-
Ein spannendes Programm parallel zur Mitgliederversammlung, um auch nicht abstimmungsberechtigten Mitarbeitenden eine Teilnahme zu ermöglichen.
-
Der „VSF-Handelsdialog“, der den direkten Austausch des Fachhandels mit knapp 80 Lieferanten und Dienstleistern ermöglichte.
Die praxisrelevanten Themen und der Fokus auf Umsetzbarkeit trafen laut Stephan Fuchs vom VSF einen Nerv. Ein Großteil der diskutierten Inhalte wird auch im Schulungsangebot der neugegründeten Fahrrad Akademie, die er gemeinsam mit Michael Welle von der BIKE&CO verantwortet, aufgegriffen.
Jubiläum und Vorstandswahlen
Zum Auftakt der Tagung blickte der Verband am Samstagabend auf „40 Jahre VSF on tour“ zurück. Zahlreiche Gratulant:innen aus Handel, Industrie und Verbänden würdigten die Bedeutung des VSF für die Entwicklung der Branche.
Bei den Vorstandswahlen wurden Thorsten Larschow (Rad&Tour), Sandra Appel (Pedalwerk), Iven Brosch (BIKE Market) und Torsten Hieke (Radhaus Büren) einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neu hinzu kamen Raimund Gerwing (Drahtesel Münster) und Susann Reuter (Rad3, Leipzig), wodurch der Verband künftig von sechs Personen geführt wird.
Uwe Wöll sieht im Teilnahmerekord und dem direkten, persönlichen Austausch ein wichtiges Signal: Der VSF verstehe sich als „Branchencommunity, weniger als ein klassischer Verband“.
Weitere Informationen: www.vsf.de.

Kommentar schreiben