Starker Auftakt für den Alteos Rad-Talk: Fahrrad-Fachhandel — Wer Haltung zeigt und fokussiert, gewinnt

Rund 80 Branchenprofis versammelten sich am 7. November 2025 in Berlin zum ersten digitalen Alteos Rad-Talk, um über die Zukunft des Fahrradfachhandels zu diskutieren. Das neue digitale Netzwerk-Format, moderiert von Bike-Journalistin und Branchenexpertin Sissi Pärsch , beleuchtete die Ergebnisse des Alteos Rad-Reports 2025 und stellte die zentrale Frage in den Raum:

Wie können Fahrradfachhändler ein klares Profil finden und welche Kommunikationswege sind dafür entscheidend? Der erfolgreiche Auftakt mit knapp 80 Teilnehmenden zeigte das große Interesse der Branche am gemeinsamen Wissensaustausch und praxisnahen Impulsen.

Klare Positionierung als zentraler Erfolgsfaktor

Die Einordnung der Marktlage übernahm Karla Sommer, ehemalige Radsportlerin und erfahrene Vertriebsstrategin. Sie stellte klar, dass sich Händler im Wettbewerb erfolgreich differenzieren müssen – nicht primär über den Preis, sondern über eine klare Haltung und hochwertigen Service. Laut dem alten Rad-Report wird im Jahr 2026 mehr denn je zählen, wofür ein Händler steht – mit klarem Profil, echtem Service und einem Fokus auf die Kundenerfahrung anstelle von Rabatten.

Im Zentrum der Diskussion stand die Erkenntnis, dass Positionierung ein zentrales Thema für den stationären Handel bleibt. Karla Sommer resümierte dies in ihrer zentralen Botschaft: „Fokus schlägt Vielfalt“. Statt die breite Masse bedienen zu wollen, geht es um Authentizität, klare Schwerpunkte und deren sichtbare Kommunikation. Händler, die ihre Stärken kennen und diese konsequent verfolgen, würden auch in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich sein.

Die Rolle der Digitalisierung und neuer Zielgruppen

Im Detail wurden auch die Themen Zielgruppen und digitale Kommunikation beleuchtet. Die Digitalisierung hat die Customer Journey verändert: Junge Kundinnen und Kunden nehmen den Fachhandel oft bereits digital wahr, lange bevor sie den Laden betreten – über Kanäle wie YouTube oder Google-Bewertungen. Sommer betonte: „Wer mutig digital ist, macht sein Geschäft relevanter – für alle Kundengruppen“.

Überdies identifizierte Sommer zwei Zielgruppen mit hohem Wachstumspotenzial: Frauen und unter 35-Jährige. Die Erwartungen dieser Gruppen müssten verstanden und ernst genommen werden, um nachhaltig wachsen zu können. Entscheidend seien die bewusste Berücksichtigung von Alters- und Geschlechterunterschieden sowie die Kombination von digitalen und analogen Stärken, was den Schlüssel für nachhaltigen Erfolg darstelle.

Zur Konkretisierung der eigenen Positionierung gab Karla Sommer den Händlern drei Leitfragen an die Hand:

1. Haltung und Werte: Wofür stehe ich als Händler? Was sind meine klaren Kernbotschaften und Werte?

2. Angebot und Zielgruppe: Biete ich ein passendes Angebot für meine Zielgruppe, oder sollte ich neue Zielgruppen ansprechen, etwa jüngere Menschen oder Frauen?

3. Team-Potenzial: Schöpfe ich das Potenzial meines Teams aus, um Kommunikations- und Serviceaufgaben auf mehrere Köpfe zu verteilen und dadurch sichtbarer und nahbarer zu werden?