Rückschlag für die Fahrradpolitik: ADFC kritisiert geplante Einsparung beim Radverkehrsbeauftragten

Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC © ADFC / Deckbar
Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC © ADFC / Deckbar

Die Pläne der neuen Bundesregierung, die Position des Radverkehrsbeauftragten einzusparen, stoßen auf deutlichen Widerstand bei der wichtigsten Interessenvertretung der Radfahrenden in Deutschland. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) betrachtet diesen Schritt als einen „herben Verlust“ für die Weiterentwicklung der Fahrradpolitik auf Bundesebene und äußert damit scharfe Kritik an der Prioritätensetzung der Regierung.

Für den ADFC ist die Rolle des Radverkehrsbeauftragten von zentraler Bedeutung. ADFC-Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann hebt hervor, dass gerade die Arbeit der ehemaligen Beauftragten Karola Lambeck von 2018 bis 2023 gezeigt habe, welch wichtige Impulse von diesem Amt ausgehen können. In dieser Zeit wurden maßgebliche Fortschritte erzielt, darunter die Initiierung des Sonderprogramms Stadt & Land, der deutliche Ausbau des Radverkehrsreferats im Bundesverkehrsministerium sowie die Verabschiedung des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 durch die Bundesregierung. Frau Lambeck habe das Thema Fahrrad aktiv im Ministerium vorangetrieben und die wichtige Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern gefördert. Dass diese spezialisierte und impulsgebende Position nun wegfallen soll, wertet der ADFC als einen klaren Rückschritt für die Fahrradpolitik.   

 

Trotz dieser kritischen Entwicklung vergisst der ADFC nicht die fundamentale Bedeutung des Fahrrads. Er bekräftigt, dass das Fahrrad nach wie vor „Problemlöser Nummer eins im Verkehr“ sei und eine Schlüsselrolle für ein leistungsfähiges und nachhaltiges Verkehrssystem spielt.   

 

Angesichts der drohenden Einsparung formuliert der Verband eine unmissverständliche Erwartung an den neuen Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder: Er müsse „das Fahrradland zur Chefsache machen“. Dies wird als notwendige Reaktion auf die Streichung der Beauftragten-Position gesehen. Der ADFC fordert vom Minister, sich persönlich und nachdrücklich für ein Verkehrssystem einzusetzen, das mit flächendeckenden Radwegen für ein gutes Ankommen und mehr Verkehrssicherheit für alle sorgt. Die Lobbyarbeit des ADFC zielt damit darauf ab, die höchste politische Ebene direkt in die Verantwortung zu nehmen, um den Fortschritten der vergangenen Jahre nicht durch die Streichung der Beauftragten-Stelle die Grundlage zu entziehen.   

 

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