Johann (John) Franz Chiba, Sohn einer bedeutenden Handschuhmacher-Dynastie, kam am 22. Oktober 1933 zur Welt. Er repräsentierte die vierte Generation einer Handschuhmacher-Familie, deren Unternehmen 1853 in Abertham gegründet wurde und um 1900 mehr als 11.000 Menschen beschäftigte, wodurch es zum Zentrum der deutschen Handschuhproduktion wurde.
Seine frühen Jahre waren turbulent; im Jahr 1945, im zarten Alter von 12 Jahren, musste er mit seinen Eltern in den amerikanischen Sektor fliehen, weil die Kommunisten, die Abertham besetzt hatten, seine Eltern, die größten Arbeitgeber vor Ort, töten wollten. Die Chibas wanderten dann nach Kanada aus und blieben dort bis 1964. Das Heimweh brachte sie jedoch zurück nach Deutschland, wo sie sich 1964 in Piding im Berchtesgadener Land niederließen. Während sein Vater weiterhin feine Lederhandschuhe produzierte, hatte John visionäre Ideen und wollte Sporthandschuhe herstellen, die es zu dieser Zeit noch nicht gab. Sein Erfolg
gab ihm recht, denn von den ursprünglich 600 Handschuhproduzenten in Deutschland, die 1965 feine Lederhandschuhe herstellten, blieben nach wenigen Jahren nur noch ein kleiner Teil übrig.
Die Idee, Sporthandschuhe herzustellen, erwies sich als innovative und äußerst erfolgreiche Entscheidung und sicherte den Fortbestand der erfolgreichen Chiba Handschuhdynastie. Anfangs produzierte das Unternehmen Skihandschuhe, später kamen auch Fitness-, Rad- und Arbeitsschutzhandschuhe
hinzu. In den wilden 70er-Jahren wurde Chiba weltbekannt durch seine Pelzhandschuh-Kollektion aus Fuchs- oder Kaninchenfellen. John Chiba
entwickelte damals eine revolutionäre und äußerst effiziente Fertigungstechnik für seine Fellhandschuhe, die selbst bei den legendären Himalaja-Expeditionen von Karl Herrligkoffer in den Jahren 1972
und 1973 erfolgreich eingesetzt wurden.
Anschließend folgten die ersten Fitness-Handschuhe, die von amerikanischen Bodybuildern wie Mr. Olympia Brian Buchanan – auch bekannt als „Mister Wespen-Taille“ – getragen wurden, sowie Radhandschuhe für Eddie Merckx. Chiba war immer führend in der Branche, wenn es um Innovationen ging.
Im Jahr 1982 entwickelte Chiba das Hotliner-Heizsystem für Skihandschuhe. Später wurden
drei geteilte anatomische Innenhandpolsterungen hinzugefügt, die einen neuen Maßstab hinsichtlich
Passform und Funktion von Radhandschuhen
setzten. Die Ausziehhilfen von Chiba, die 1998 erstmals vorgestellt wurden, wurden zum Standard bei Radhandschuhen, ebenso wie das BioXcell-System gegen das Einschlafen der Hände beim
Radfahren, das ein riesiger Erfolg wurde. Als kreativer Geist fand John Chiba viele innovative Lösungen und Verbesserungen für Sporthandschuhe.
Als Visionär baute er sein Unternehmen zukunftssicher auf. Als einziger europäischer
Handschuhhersteller wagte Chiba den Schritt, eigene Produktionsstätten in Asien zu gründen. Sein Motto war: „Nur wer selbst produziert, gibt sein Know-how nicht in die Hände anderer Hersteller.“
Dadurch konnte Chiba bei Innovationen Standards setzen und neue Produktionstechniken entwickeln, die die Grundlage für die hohe Lieferfähigkeit, Qualität und das perfekte Preis-Leistungs-Verhältnis
der Produkte von Chiba bildeten.
Im Jahr 2009 übergab John Chiba das Unternehmen an seinen Sohn Marcus und kümmerte sich bis zum hohen Alter von 80 Jahren um die Produktion in Asien. Er hatte inzwischen Indonesisch gelernt
und wurde dort von allen Mitarbeitern in besonderem Maße geschätzt und als Unternehmer hoch angesehen. John Chiba widmete beinahe sein ganzes Leben der Firma Chiba und den Mitarbeitern
und stellte visionär die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Seine einmalige Persönlichkeit, seine freundliche Art und seine Fürsorge für das Unternehmen, die Mitarbeiter und die Familie werden unvergessen bleiben.
Homepage: Chiba – Gloves