Die Fahrradwirtschaft verzeichnet von 2019 bis 2022 bei Beschäftigung und Umsatz ein enormes Wachstum. Das zeigt die "Branchenstudie zur Fahrradwirtschaft in Deutschland 2019-2022: Beschäftigung und Unternehmensumsätze“ vom T3 Transportation Think Tank im Auftrag des Unternehmensverbands Zukunft Fahrrad.
So stiegen in den Kernbereichen Herstellung, Handel und Dienstleistungen die Zahl der Beschäftigten um etwa 30 Prozent, der Umsatz um 70 Prozent. Im Jahr 2022 waren inklusive des Fahrradtourismus
mehr als 325.000 Beschäftigte für die Fahrradbranche tätig, der gesamte steuerbare Umsatz lag bei fast 45 Milliarden Euro.
Die größte Entwicklung der Branche verzeichneten die Dienstleistungen, also das Leasing, Sharing und der Verleih von Fahrrädern. Hier konnte der Umsatz von 860 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 3,5
Milliarden Euro im Jahr 2022 mehr als vervierfacht werden. Großer Treiber in diesem Bereich ist das Dienstrad-Leasing. Bereits jedes vierte neue E-Bike ist geleast.
Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad zu den Ergebnissen: "Die Studie belegt eindrücklich: Das Fahrrad ist vom Lastenrad bis zum E-Bike nicht nur zentraler Treiber der
Mobilitätswende, sondern auch eine tragende Säule der Wirtschaft in Deutschland. Wir brauchen eine Fahrrad-Wirtschaftsstrategie und regelmäßige Spitzengespräche der zuständigen Ministerien mit
der Branche, um diese zügig umzusetzen.“
Für einen stabilen Fahrradwirtschaftsstandort Deutschland ist laut Zukunft Fahrrad ein Dreiklang aus Ausbau des Radwegenetzes für den Alltagsverkehr, Ankurbeln der Nachfrage und der Förderung von
Unternehmen erforderlich. Vorbild ist der Fahrradtourismus. Hier erzeugen gut ausgebaute Radwege, die in Städten und Gemeinden häufig noch fehlen, hohe Nachfrage und damit enormes
Wirtschaftswachstum. Die Zahl der Beschäftigten im Fahrradtourismus stieg bis 2022 auf insgesamt 263.000, die Umsätze wuchsen seit 2019 um 41 Prozent.
„Erst wenn das Fahrrad fest im Alltag vieler Menschen etabliert ist, wird die Branche unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen sein. Die Bundesregierung kann die Alltagsnutzung des Rads
durch die verbesserte Förderung von Diensträdern, Cargobikes und Mobilitätsbudgets attraktiver machen. Mit angemessener politischer Unterstützung könnte die starke Fahrradindustrie hierzulande
noch mehr leisten. Frankreich oder Portugal machen es vor, mit ihrem klaren Bekenntnis zur Förderung der Fahrradwirtschaft vor Ort.“
JobRad-Geschäftsführer Florian Baur kommentiert hierzu:
„Diensträder sind eines der Zugpferde der Fahrradbranche! Der Umsatz mit Diensträdern hat sich seit 2019 auf über drei Milliarden Euro vervierfacht und übertrifft damit noch den starken Wachstumstrend der ganzen Fahrradbranche. Als Erfinder des Dienstrads freuen wir uns, dass 2022 mehr als jedes 4. neue E-Bike ein Dienstrad ist. Auch dieses Jahr stabilisiert die anhaltend hohe Nachfrage im Dienstrad-Bereich den Fahrradmarkt in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.“
Einen Sechsseiter zur Branchenstudie gibt es hier.
Mehr Informationen unter www.zukunft-fahrrad.org