5000 Kilometer Radfahren nonstop: Nicole Reist erneut am Race Across America, um Ultracycling-Geschichte zu schreiben

5000 Kilometer Fahrrad fahren, von der amerikanischen Westküste in Kalifornien bis nach Maryland an der Ostküste – und das nonstop! Das Race Across America, kurz RAAM, ist das härteste Ultracycling-Rennen der Welt und findet vom 14. bis 26. Juni 2022 bereits zum 40. Mal statt. Als eine von drei Frauen in der Solokategorie fährt Nicole Reist aus Weisslingen nach ihren Siegen 2016 und 2018 zum dritten Mal mit. Die Hochbautechnikerin und Extremsportlerin will auch dieses Jahr wieder Geschichte schreiben: Sie will erneut gewinnen, dabei ihre eigene Zeit von 2018 unterbieten – und, wenn alles optimal läuft, auch noch einen schon sehr lange bestehenden, internationalen Rekord angreifen.

Nicole Reist Ultracycling, RAAM 2018 ©Stefan Zuerrer
Nicole Reist Ultracycling, RAAM 2018 ©Stefan Zuerrer

Ultracycling – das ist Ausdauer-Radsport in Extremis und Nicole Reists Paradedisziplin: Strecken von mehreren tausend Kilometern werden dabei am Stück zurückgelegt sowie ganze Länder durchquert oder umrundet. Die Athleten sitzen dabei tagelang im Sattel, oft ganz ohne zu schlafen. Die Mutter und Königin aller Ultracycling-Rennen ist das legendäre Race Across America, kurz RAAM, das mit fast 5000 Kilometern und über 55'000 Höhenmetern einen ganzen Kontinent durchquert. Die Strecke des härtesten Radrennens der Welt ist rund ein Drittel länger, als die der Tour de France – wird allerdings in nur einer statt 21 Etappen absolviert. Etwa die Hälfte der Teilnehmenden beendet das Rennen jeweils nicht.

Internationaler Geschwindigkeitsrekord anvisiert

Nachdem ihr und ihrem Team letztes Jahr nur wenige Tage vor dem Abflug das Visum wegen der Corona-Situation verweigert wurde, reist Nicole Reist in diesen Tagen mit ihrer 11-köpfigen Crew nun an die US-Westküste, um am 14. Juni 2022 endlich zum dritten Mal als Solofahrerin im kalifornischen Oceanside zum Race Across America zu starten.

Das erklärte Ziel ist diesmal nicht nur Durchkommen, sondern der dritte Solosieg bei den Damen. Zudem möchte Nicole Reist ihre eigene, phänomenale Zeit von 2018 erneut unterbieten: Mit 9 Tagen, 23 Stunden und 57 Minuten erreichte sie damals das Ziel just unter der magischen Grenze von 10 Tagen, was ihr den sensationellen 3. Rang im Gesamtklassement und sämtliche Schweizerrekorde bei den Damen einbrachte. «Es wird schon hart, diese Zeit nochmals zu unterbieten», kommentiert Nicole Reist ihr Vorhaben. «Wegen zweimaliger Verschiebung aufgrund von Corona bin ich nun aber seit über drei Jahren im Trainingsaufbau für dieses große Ziel und heute besser in Form, als ich es je war!», so die Spitzenathletin. Klar ist: Sollte sie ihre angestrebte Zeit erreichen, wird sie auch diesmal um die vordersten Plätze im Gesamtklassement mitkämpfen.

 

Deshalb nimmt sie auch den bereits seit 1995 bestehenden, internationalen Geschwindigkeitsrekord der Damen ins Visier: «Wenn alles optimal läuft, könnte der über 25-jährige internationale Damen-Speedrekord der Amerikanerin Seana Hogan mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21.3 km/h fallen», meint Reist. Und was ist mit dem ebenfalls 1995 von Seana Hogan aufgestellten Damen-Gesamtstreckenrekord von 9 Tagen, 4 Stunden und 2 Minuten? «Dieser wurde auf einer rund 200 Kilometer kürzeren Renndistanz mit merklich weniger Höhenmetern aufgestellt und ist daher nur schwer mit der heutigen Strecke zu vergleichen», erklärt Nicole Reist. «Um den zu knacken, müsste ich definitiv ganz weit über mich hinauswachsen! Mit meinem großartigen Team im Rücken ist es aber nicht unmöglich». Um ihre eigene Zeit erneut zu unterbieten, müsste Nicole Reist spätestens am frühen Morgen des 24. Juni 2022 nach 4888 Kilometern und 55'000 Höhenmetern in Annapolis, Maryland, an der amerikanischen Ostküste ins Ziel fahren.

Erweitertes Saisonziel: Mit Race Around Austria und TORTOUR zu längsten Rennkombination ever

Wie man es von Nicole Reist mittlerweile schon gewohnt ist, will die Ausnahmeathletin auch dieses Jahr mehr als ein Ultracycling-Rennen fahren. Das erweiterte Saisonziel wäre ursprünglich noch die Teilnahme am zweitlängsten Rennen der Welt, dem Race Around Czechia and Slovakia (RACAS) über 3600 Kilometer und 36'000 Höhenmeter Mitte August gewesen. Dieses wurde aber kurzfristig abgesagt, sodass Nicole Reist auch diese Saison einen Plan B entwickeln musste: «Falls ich nach dem Race Across America, dem längsten Ultracycling-Rennen der Welt, wie geplant regenerieren kann, werde ich am 9. August noch zum Race Around Austria über 2200 Kilometer und 35'000 Höhenmeter starten und dann im Optimalfall nur wenige Tage nach der Zieleinfahrt ab 18. August noch die TORTOUR rund um die Schweiz mit 1000 Kilometern und 13'000 Höhenmetern fahren...», erklärt Nicole Reist optimistisch. «Mit 8100 Kilometern und gut 100'000 Höhenmetern innerhalb von nur 10 Wochen wird das die längste Rennkombination, die ich, beziehungsweise überhaupt jemand, je angegangen ist», präzisiert sie die große Herausforderung.

Seit 10 Saisons ungeschlagen

Nicole Reist Ultracycling, Saison 2022  © Martin Kuhn
Nicole Reist Ultracycling, Saison 2022 © Martin Kuhn

Im Ultracycling der Frauen ist die in Tann im Zürcher Oberland aufgewachsene Nicole Reist seit Jahren das Maß der Dinge und hat alles erreicht, was in diesem Extrem-Radsport zu erreichen ist – und dies, obwohl sie in einem Vollzeitpensum als Hochbautechnikerin arbeitet. Sie ist seit unglaublichen 10 Saisons ungeschlagen, hat seit 2012 bei den Damen also jedes Ultracycling-Rennen gewonnen, zu dem sie gestartet ist und ist damit innerhalb der Damenszene eine absolute Klasse für sich. Dass sie über so viele Jahre hinweg keinen einzigen Wettkampf hat aufgeben müssen – es

waren 19, etliche davon sehr namhaft – ist eine Auszeichnung, die in der Ultracycling-Szene ihresgleichen sucht. Nicole Reist ist vierfache Weltmeisterin, Europameisterin und zweifache Schweizer-Meisterin, hat schon viermal das 1000-Kilometer-Rennen TORTOUR rund um die Schweiz gewonnen, fünfmal das Race Around Austria mit 2200 Kilometern, viermal den österreichischen Glocknerman mit 1000 Kilometern, ebenso das 2150 Kilometer lange Race Around Ireland, zweimal das 2600 Kilometer lange Race Across France sowie zweimal den Adriatic Marathon über 1200 Kilometer und

eben zweimal das legendäre, fast 5000 Kilometer lange Race Across America. Als nach Amerika kein noch härterer Wettkampf zu finden war, um die eigenen Grenzen auszuloten, hat Nicole Reist einfach angefangen, mehrere Rennen in einer Saison aneinanderzureihen. So hat die Ausnahmeathletin in den letzten Jahren stets mit Wettkampfkombinationen für Furore gesorgt, die in der Ultracyclingszene eigentlich als unmöglich galten, da die Erholungsphasen für den Körper zwischen den einzelnen Rennen normalerweise viel länger als nur wenige Wochen oder gar Tage sein müssten.

Im Ultracycling der Frauen ist die in Tann im Zürcher Oberland aufgewachsene Nicole Reist seit Jahren das Maß der Dinge und hat alles erreicht, was in diesem Extrem-Radsport zu erreichen ist – und dies, obwohl sie in einem Vollzeitpensum als Hochbautechnikerin arbeitet. Sie ist seit unglaublichen 10 Saisons ungeschlagen, hat seit 2012 bei den Damen also jedes Ultracycling-Rennen gewonnen, zu dem sie gestartet ist und ist damit innerhalb der Damenszene eine absolute Klasse für sich. Dass sie über so viele Jahre hinweg keinen einzigen Wettkampf hat aufgeben müssen – es

waren 19, etliche davon sehr namhaft – ist eine Auszeichnung, die in der Ultracycling-Szene ihresgleichen sucht. Nicole Reist ist vierfache Weltmeisterin, Europameisterin und zweifache Schweizer-Meisterin, hat schon viermal das 1000-Kilometer-Rennen TORTOUR rund um die Schweiz gewonnen, fünfmal das Race Around Austria mit 2200 Kilometern, viermal den österreichischen Glocknerman mit 1000 Kilometern, ebenso das 2150 Kilometer lange Race Around Ireland, zweimal das 2600 Kilometer lange Race Across France sowie zweimal den Adriatic Marathon über 1200 Kilometer und

eben zweimal das legendäre, fast 5000 Kilometer lange Race Across America. Als nach Amerika kein noch härterer Wettkampf zu finden war, um die eigenen Grenzen auszuloten, hat Nicole Reist einfach angefangen, mehrere Rennen in einer Saison aneinanderzureihen. So hat die Ausnahmeathletin in den letzten Jahren stets mit Wettkampfkombinationen für Furore gesorgt, die in der Ultracyclingszene eigentlich als unmöglich galten, da die Erholungsphasen für den Körper zwischen den einzelnen Rennen normalerweise viel länger als nur wenige Wochen oder gar Tage sein müssten.

Zusammenspiel von Körper und Kopf

Erst muss Nicole Reist nun aber erfolgreich durch Amerika kommen. «Ein Rennen wie das RAAM beinhaltet trotz der Erfahrung von mir und der Crew immer wieder viele Unbekannte. Was möglich ist, hängt jeweils auch stark von äußeren Bedingungen wie dem Wetter ab», erklärt Nicole Reist. «Ich weiß aber, dass ich die körperlichen Voraussetzungen für meine Ziele habe und auch mental stark bin.» Denn der Kopf ist bei Ultracycling-Rennen absolut entscheidend – dann nämlich, wenn die Beine nicht mehr wollen... «Genau dieses Zusammenspiel von Körper und Geist fasziniert mich an diesem Sport. Das eine geht nicht ohne das andere», so die passionierte Ultracyclerin. «Genauso wichtig ist aber auch das Team, das mich während der Rennen mit dem Auto begleitet, mich betreut, navigiert,  , für Unterhaltung sorgt, mich wachhält und mein Essen bereitstellt. Ultracycling ist also nicht einfach ein Einzelsport», betont Nicole Reist. «Ohne mein Team ginge das alles nicht!»

Verfolgen Sie Nicole Reist am RAAM live

Während dem Race Across America vom 14. bis 26. Juni 2022 wird das Team von Nicole Reist regelmäßig und aktuell über ihr Ergehen im härtesten Radrennen der Welt berichten. Interessierte können Nicole Reist am RAAM 2022 live mitverfolgen: Auf ihrer Webseite www.nicolereist.ch, auf Facebook unter www.facebook.com/berggeiss.nicolereist, auf Instagram via www.instagram.com/berggeiss.nicolereist und auf dem RAAM-Livetracking, Start-Nr. 549: https://www.raamrace.org/live-tracking.