Schwalbe gewinnt 2. Platz beim 1. GoingCircular-Award

Kreislaufwirtschaft statt linearer Verbrauch von Ressourcen: Dafür steht der 1. GoingCircular-Award der IHK Köln sowie der Verbände VDE und VDI. Das Schlauchrecycling des Fahrradreifenherstellers Schwalbe überzeugte die Fachjury durch einen geschlossenen Kreislauf, bei dem kein Abfall entsteht und gewinnt den 2. Platz.

Gewinner Recycling-System für Fahrradschläuche beim 1. GoingCircular-Award - Fotonachweis: Michael Claushallmann
Gewinner Recycling-System für Fahrradschläuche beim 1. GoingCircular-Award - Fotonachweis: Michael Claushallmann

Die praktische Umsetzung von Kreislaufwirtschaften stand im Fokus der Verleihung des GoingCircular Awards am 14. Juni. Der Preis soll den Gedanken der zirkulären Wertschöpfung auf eine breitere Basis stellen. Drei Unternehmen zählen 2021 zu den Gewinnern, darunter Schwalbe, Europas Marktführer für Fahrradreifen aus dem Oberbergischen Reichshof-Wehnrath.

Frank Bohle präsentiert Schwalbes grüne Meilensteine, darunter das Schlauch-recycling, ein Green- Compound und die neue Firmenzentrale, die nach nachhaltigen Kriterien gebaut wurde.  Foto: Schwalbe/Sabine Kunzer
Frank Bohle präsentiert Schwalbes grüne Meilensteine, darunter das Schlauch-recycling, ein Green- Compound und die neue Firmenzentrale, die nach nachhaltigen Kriterien gebaut wurde. Foto: Schwalbe/Sabine Kunzer

Fast sechs Millionen Schläuche hat das Familien- unternehmen seit Einführung des Systems 2015 bereits recycelt. „Die alten Schläuche werden in einem geschlossenen Kreislauf wiederverwendet, ohne Rückstände zu hinterlassen. Und alle neuen Schwalbe-Schläuche bestehen zu 20 Prozent aus recycelten  Altschläuchen“, erläutert Frank Bohle,
geschäftsführender Gesellschafter von Schwalbe. Das Recycling spart nicht nur Rohstoffe, sondern auch enorme Energie-Mengen: Im Vergleich zur
Herstellung der gleichen Menge neuen Butyls, dem Hauptbestandteil von Schläuchen, wird nur noch ein Fünftel der Energie benötigt. Bis heute ist
Schwalbes-System, das bisher in vier Ländern angeboten wird, das einzige Schlauchrecycling auf dem Markt. Dafür erhielt das Unternehmen im
Dezember 2020 den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

„Der schonende und effiziente Umgang mit Ressourcen ist wichtiger denn je. Doch der Verbrauch an Rohstoffen durch die Industrie ist
weiterhin hoch und vor allem auf linearen Konsum ausgerichtet. Dem setzen wir ein deutliches Zeichen entgegen: Wir tragen dazu bei, den linearem Verbrauch in eine Kreislaufwirtschaft umzuwandeln“, betont Frank Bohle. „Als Vertreter einer Industrie, die Produkte für  eine ‚‘grüne‘ Mobilität anbietet, sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch selbst nachhaltig zu handeln.“

Nach und nach nimmt sich Schwalbe weitere seiner Geschäftsbereiche vor und gestaltet diese nachhaltig um. Leitfaden ist das international bekannte Cradle to Cradle-Prinzip („Wiege zu Wiege“). Danach gibt es keinen Abfall, sondern alle Substanzen bleiben in geschlossenen Kreisläufen erhalten wie in der Natur. Um dieses Prinzip Schritt für Schritt für seine Produkte, Verfahren und für das neue Gebäude anzuwenden, arbeitet Schwalbe seit 2013 mit dem renommierten Beratungsinstitut EPEA (Hamburg) zusammen, dessen Gründer Prof. Michael Braungart das Cradle to Cradle-Prinzip entwickelt hat.


 

Schwalbe – ganz auf Fahrradreifen und Schläuche eingestellt
Die Ralf Bohle GmbH ist mit ihrer Marke Schwalbe Europas Marktführer für Fahrradreifen. Das Familienunternehmen, gegründet 1922 in Bergneustadt, beschäftigt 180 Mitarbeiter:innen bei der Ralf Bohle GmbH in Reichshof und 60 Mitarbeiter in fünf Tochterunternehmen in Europa und Nordamerika. Seit 1973 lässt Schwalbe seine Reifen beim Produktionspartner Hung-A in Korea fertigen. 1993 verlagerte Hung-A die Produktion von Korea nach Indonesien und nahm 2015 ein zweites Schwalbe-Werk in Vietnam in Betrieb. Schwalbe und Hung-A verbindet nicht nur ein Joint Venture, sondern auch eine fast 50 Jahre dauernde Freundschaft, die in der Industrie ihresgleichen sucht.

www.schwalbe.com