UPDATE: Trotz Hirntumor und Erblindung von Berlin nach Tokio

Einfach nicht zu stoppen: Sven Marx (links) und sein Copilot Jürgen Pansin (rechts) mit ihrem Pino Steps
Einfach nicht zu stoppen: Sven Marx (links) und sein Copilot Jürgen Pansin (rechts) mit ihrem Pino Steps

Update: Abbruch der Pino-Tour

Vor gut einer Woche haben wir berichtet, dass Sven Marx und sein Mitfahrer Jürgen Pansin mit ihrem Pino Steps von Hase Bikes in Berlin losgefahren sind, um gemeinsam zu den Paralympics nach Tokyo zu radeln. Eine Aktion, die Mut machen sollte. Die zeigen sollte, dass man auch mit Handicaps wie einem Gehirntumor nicht verzweifeln, sondern große Dinge vollbringen kann.

 

Leider mussten Sven und Jürgen umkehren. Eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich, da die Grenzen dicht gemacht wurden. Sie sind bis Warschau gekommen, wo es ihnen gerade noch gelungen ist, in einem der letzten Züge mit zu fahren, die in Richtung Deutschland fuhren.

 

Inzwischen sind die Beiden wieder gut in Berlin angekommen. Traurig und enttäuscht, aber nicht entmutigt. Im Gegenteil, Sven und Jürgen sind hochmotiviert, ihre Reise erneut zu starten, sobald dies möglich sein wird. Das Pino Steps wird ihnen auf jeden Fall weiterhin dafür zur Verfügung stehen.  

 

Hautnah dabei in Svens Blog:

 

www.sven-globetrotter.de

 

 


Per Tandem von Berlin nach Tokio - trotz Hirntumor, trotz Erblindung: Sven Marx und sein Mitfahrer Jürgen Pansin lassen sich nicht ausbremsen. Am 7. März startete ihre große Radreise in Berlin, die sie über das Altai-Gebirge und durch die Wüste Gobi führt. Bis zu ihrem Ziel, den Paralympischen Spielen in Tokio, sind es rund 15.000 Kilometer. 


Gleichgewichtsprobleme, Doppelbilder und eine tickende Zeitbombe in Gestalt eines Tumors am Hirnstamm. Was viele Menschen in die Verzweiflung treiben würde, treibt Sven Marx um die ganze Welt. Der ehemalige Tauchlehrer, der 2009 nach einer OP dreimal wiederbelebt werden musste und danach als Pflegefall galt, hat sich ins Leben zurückgekämpft. Er macht beeindruckende Radtouren, über die er berichtet, um anderen Mut zu machen. „Mittlerweile war ich in 43 Ländern und habe 31 Hauptstädte mit dem Rad besucht. Insgesamt habe ich 81.000 Kilometer zurückgelegt“, sagt der gebürtige Berliner. Für seine Tour nach Tokio hat er einen blinden Mitfahrer gesucht. „Ich dachte, wer blind ist, kann so was nie allein machen, aber zu zweit schaffen wir das.“

 

Für Sven war schnell klar, dass eigentlich nur ein Fahrrad für sein Vorhaben so richtig geeignet ist: das Pino Steps von Hase Bikes, eines der beliebtesten Reise-Tandems für Weltenbummler. Das Pino ist ein Stufentandem, halb „normales“ Fahrrad, halb Liegerad. Vorne tritt der Beifahrer in einem bequemen Liegesitz mit in die Pedalen und hinten hat der Fahrer alles im Griff. „Dieses Tandem ist spitze“, schwärmt Sven vor dem Start der Mammut-Tour. „Das Bike ist ein echter Alleskönner, und ich bin guter Dinge, dass wir das schaffen werden.“

 

Davon ist auch das Team von Hase Bikes überzeugt. Sie haben Sven und Jürgen für ihr Abenteuer ein Pino Steps zur Verfügung gestellt. „Ich habe mit 17 mein erstes Tandem gebaut, weil ich mit einem blinden Freund zusammen Rad fahren wollte“, erzählt Firmengründer Marec Hase. „Als Sven uns von seinem Vorhaben berichtet hat, konnten wir gar nicht anders, als ihn zu unterstützen.“

 

Die Übergabe des Bikes fand bereits im April 2019 statt, so dass Sven und Jürgen vor ihrer großen Tour genug Zeit hatten, um zu trainieren und sich als Team zusammen zu finden. Gut 3.000 Kilometer haben sie bereits hinter sich. Sven ist happy mit dem Pino: „Da der Beifahrer so tief sitzt, beeinträchtigt er meinen ohnehin gestörten Gleichgewichtssinn nicht. Bei einem normalen Tandem wird das Rad wackelig, wenn sich der Beifahrer bewegt. Beim Pino ist das nicht so, weil der Schwerpunkt so tief liegt.“

 

Mehr Informationen zu Sven Marx und seinen Touren unter: www.sven-globetrotter.com