Eine perfekte Kulisse am Hittnauer Schlosshügel bei grandiosem Herbstwetter sorgte vergangenen Sonntag für ein Cross-Wochenende der Superlative.
David van der Poel feierte einen Sprintsieg gegen den starken Deutschen Sascha Weber. Die Gesamtführung bei den Herren übernam allerdings Dieter Vanthourenhout. Das Rennen der Frauen sah starke Schweizerinnen und eine tschechische Siegerin.
Die tschechische Weltklassefahrerin Pavla Havlikova wurde in Hittnau ihrer Favoritenrolle voll und ganz gerecht. Vom Start weg schlug die Weltcup-Dritte von Valkenburg ein horrendes Tempo an und machte sich auf den Weg zu einem ungefährdeten Solosieg. Aus Schweizer Sicht überzeugten Sina Frei und Nicole Koller: Nach zwei dritten Plätzen in der EKZ Cross Tour verbesserte sich Sina Frei in Hittnau auf den zweiten Rang und festigte damit ihre Position als Gesamtzweite. Koller sicherte sich nach einer vehementen Aufholjagd den dritten Platz.
Entsprechend groß war im Ziel die Freude der beiden Schweizerinnen. Vorjahressiegerin Sina Frei erklärte: "Ich bin mit Platz zwei sehr zufrieden. Havlikova war heute viel stärker, und nachdem ich
den Anschluss an sie verloren hatte, musste ich das ganze Rennen alleine fahren. Es war hart, aber am Ende bin ich Zweite geworden und das freut mich", erzählte Sina Frei im Ziel. "Ich werde auch
die beiden Rennen in Eschenbach und Meilen bestreiten und hoffe, dass ich in der Gesamtwertung Platz zwei verteidigen oder vielleicht sogar noch den Leaderplatz angreifen kann." Die Italienerin
Alice Maria Arzuffi und die viermalige Cross-Weltmeisterin aus Deutschland, Hanka Kupfernagel, vervollständigten die Top-5 im Rennen der Frauen Elite.
Van der Poel schlägt knapp Weber
Clément Venturini, Sieger der EKZ CrossTour-Rennen in Baden und Dielsdorf, trat in Hittnau nicht. Das Herrenrennen war dennoch hochspannend. Eine zehnköpfige Spitzengruppe bestimmte
weitgehend das Renngeschehen. Auf der schnellen Strecke dauerte es lange, bis die entscheidenden Attacken begannen. Erst auf den letzten zweieinhalb Runden versuchte dann der Deutsche
Sascha Weber wiederholt, die Gruppe zu sprengen. Im spannenden Finale konnte schließlich nur der Niederländer David van der Poel, Sohn des ehemaligen Weltklassefahrers Arie van der Poel, Webers
Hinterrad halten und letzlich den Deutschen auf der langen Zielgeraden auch noch überholen. Direkt dahinter sicherte sich der Schweizer Simon Zahner nach einem Fotofinish gegen den Italiener
Gioele Bertolini den dritten Tagesrang.
"Es ist super, hier zu gewinnen", sagte David van der Poel nach seinem ersten Sieg bei der EKZ CrossTour. "Aufgrund des schönen und trockenen Wetters wusste ich, dass es ein schnelles Rennen
werden wird und eine große Gruppe um den Sieg kämpfen kann. Sascha Weber machte einen starken Eindruck, und so entschied ich mich im Finale für sein Hinterrad."
Der Belgier Dieter Vanthourenhout hatte im kräfteraubenden Finale nicht mehr die besten Beine und musste sich acht Sekunden hinter dem Tagessieger mit Platz neun zufrieden geben. Trotzdem hatte
er am Ende einen Grund zur Freude, denn der neunte Rang reichte aus, um das Leadertrikot der EKZ CrossTour zu übernehmen. In der Gesamtwertung folgen die Schweizer Marcel Wildhaber und Simon
Zahner.
Die Schweizer Cross-Serie hat ihren nächsten Zwischenstopp am 13. Dezember in Eschenbach/SG, bevor es am 2. Januar in Meilen zum großen Finale der EKZ CrossTour 2015/16 kommt.