Marathon-WM-Hauptprobe mit Sprintrakete Ralph Näf: Frigaz E BerGiBike

Sauser (h.) 2013 beim Frigaz E BerGiBike; er fehlt dieses Jahr © Martin Platter
Sauser (h.) 2013 beim Frigaz E BerGiBike; er fehlt dieses Jahr © Martin Platter

 

Zwei Wochen vor der Bikemarathon-Weltmeisterschaft in Südafrika kommt es am Sonntag am Frigaz E BerGiBike zum letzten Formtest der Schweizer Langstreckenfahrer auf heimischem Boden.

 

Das Rennen findet zwar ohne Topfavorit und iXS-classic-Leader Christoph Sauser statt, dafür mit den Crosscountry-Sprintraketen Ralph Näf und Moritz Milatz.

Als Konkurrent von Christoph Sauser ist es derzeit nicht besonders lustig. Denn der 38-jährige Sigriswiler fährt heuer noch dominanter wie im Vorjahr. Seinen Konkurrenten bleiben nur die Brosamen – zuletzt an der Bikemarathon-Europameisterschaft am letzten Sonntag in Irland, die Sauser vor seinem Teamkollegen Jaroslav Kulhavy gewann. Dass der nunmehr zweifache Europameister und dreifache Weltmeister sowie iXS-classic-Leader am Sonntag in Bulle auf den Start verzichtet, dürfte deshalb von den Konkurrenten mit Aufatmen zur Kenntnis genommen worden sein.

 

Zum Beispiel vom Lukas Buchli, dem Sieger des Granitland Xtreme- und der Schlussetappe der Alpentour Trophy. Im vergangenen Jahr hatte jedoch des Pech an den Felgen des Bündners geklebt. Doch trotz zwei gebrochenen Rippen eroberte er den dritten Platz am Nationalpark Bike-Marathon und beendete die iXS-classic mit dem Finalsieg in Einsiedeln. Ganz klar will sich Buchli heuer nicht mit dem dritten Platz im der iXS classic-Schlusswertung begnügen. Ebenso Konny Looser, dem der dritte Platz am iXS-classic-Auftaktrennen in Estavayer-le-Lac gelungen war, sowie am letzten Sonntag in Willingen Rang zwei.

 

Neben den beiden topographischen Hindernissen La Berra und Gibloux gibt es für die Spezialisten am BerGiBike aber noch zwei weitere «Hindernisse» zu überwinden. Auf der Startliste figurieren nämlich auch Ralph Näf und sein Teamkollege Moritz Milatz. Beide sind ausgewiesene Crosscountry-Spezialisten mit bemerkenswertem Marathon-Faible. Näf wurde in der Ausdauer-Disziplin 2006 sogar Weltmeister. Der viermalige deutsche Cross-Country-Meister Milatz holte 2012 die Marathon-WM-Silbermedaille.

 

Wie an der Elsa Bike Trophy vor zwei Wochen, als hinter Weltmeister Sauser überraschend der nachgemeldete Cross-Country-Crack Reto Indergand den Rest der Spezialisten düpierte, dürften auch am BerGiBike diejenigen Athleten eine Rolle spielen, die auf mehreren Hochzeiten tanzen. Für Näf wäre es bereits der fünfte iXS-classic-Podestplatz, bzw. der dritte Sieg, sollte ihm der Exploit tatsächlich gelingen. Für Milatz ist der Start in der grössten Schweizer Marathon-Rennserie eine Premiere.

 

Bei den Frauen ist iXS-classic-Leaderin Milena Landtwing die klare Favoritin. Aspirantinnen auf die weiteren Podestplätze hinter der Vizemeisterin sind die drittklassierte der Elsa Bike Trophy, Nadia Walker, sowie die SM-Dritte Cornelia Hug, die als Zweite des deutschen Etappenrennens «Four Peaks» tadellose Form auswies.

 

Gefahren wird das BerGiBike in der malerischen Region Gruyère. Das Ziel ist stets in Bulle. Je nach Distanz variiert jedoch der Startort. Die Langdistanzfahrer (79 km/2440 Hm) starten in der Altstadt von Fribourg; die Mitteldistanzler (36 km/1000 Hm) in Rossens und die Kurzdistanzfahrer aus Villarlod. Für Kids wird eine Schlaufe um Bulle ausgesteckt. Haupthindernis auf der Langstrecke ist La Berra auf 1717 Meter über Meer.

 

Programm

Sonntag, 22. Juni

  • 8 Uhr, Start Langstrecke in Fribourg 79 km, 2440 Hm

  • 9 Uhr, Start Mittelstrecke in Rossens, 36 km, 1050 Hm

  • 9.15 Uhr, Start Kurzdistanz in Villarlod, 21 km, 450 Hm

  • ab 10 Uhr, alle Zieleinläufe in Bulle