Heißer Dreikampf endet mit Sieg von Annika Langvad

© Armin Küstenbrück
© Armin Küstenbrück

KMC Bundesliga Heubach:

 

Annika Langvad von Specialized hat in Heubach das Damen-Rennen der KMC MTB-Bundesliga gewonnen. Die Dänin lieferte sich einen Dreikampf mit Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike), die Zweite wurde und mit der Weltcup-Führenden Jolanda Neff (Liv Pro XC), die als Dritte ins Ziel kam. Nina Wrobel (Fujibikes-Rockets) fuhr ein starkes Rennen und wurde Sechste.

Heubach-Podest 2014 von links: Adelheid Morath, Annika Langvad, Jolanda Neff

Das Bild, das sich dem Publikum im Zielbereich bot, verlor im Anstieg bis zum höchsten Punkt jeweils an Konsistenz. Jolanda Neff (Liv Pro XC) kam mit rund zehn Sekunden Vorsprung den Downhill herunter, Annika Langvad war Zweite und Adelheid Morath noch mal 20 bis 30 Sekunden dahinter Dritte.

 

Doch im Anstieg versammelte sich das Trio immer wieder. „Es war ein toller Fight mit Jolanda und mit Annika“, erklärte Morath im Ziel. Ab der vierten von sechs Runden (à 4,3km) musste Jolanda Neff zurück nehmen. „Ich war diese Woche erkältet und musste deshalb dann zurück schrauben. Ich wusste schon, dass ich nicht bei hundert Prozent bin. Aber das Rennen hat Spaß gemacht, die Stimmung war cool“, erklärte Neff.

 

Langvad sprintet vor dem Downhill schneller

So wurde das Rennen zum Duell zwischen Morath und Langvad. „Adelheid ist immer heran gefahren und ich wusste, dass ich oben vor ihr in den Downhill gehen muss. Wir haben darum gesprintet“, erzählte Langvad.

Die Dänin gewann und holte in der Abfahrt dann den entscheidenden Vorsprung heraus. 20 Sekunden lagen zwischen Rang eins und zwei, während Jolanda Neff am Ende 1:25 Minuten Differenz aufwies.

„Ich fühle mich derzeit ziemlich gut und habe gehofft, dass ich hier gewinnen kann. Mein Ziel war es, konzentriert zu fahren und das ist mir gelungen. Ich bin super zufrieden“, so Langvad, die vor vier Jahren schon einmal das BiketheRock gewonnen hat.

 

Adelheid Morath konnte mit Selbstvertrauen von dannen ziehen, hatte sie doch Leute wie Vize-Weltmeisterin Maja Wloszczowska (Liv Pro XC, 5.) aus Polen oder Olympiasiegerin Julie Bresset (8.) hinter sich gelassen. „Ich hatte etwas Probleme in den Leistungsspitzen, aber meinen Rhythmus konnte ich gut fahren. Es war ein tolles Rennen und hat mega Spaß gemacht mit den beiden zu fighten“, erklärte Morath.

Berg hoch war sie wohl wieder einmal die Stärkste.

 

“Wow”: Wloszczowska freut sich über eine alte Konkurrentin

Nina Wrobel (Freiburg) fuhr ein starkes Rennen und wurde hinter Elisabeth Osl (Ghost Factory Racing) aus Österreich und Wloszczowska Sechste. „Es lief mal wieder so, wie es sollte“, erklärte Wrobel, die 2006 ein Weltcup-Rennen gewann und in der Zeit danach körperliche Probleme bekam und bis heute niemals mehr einen richtigen Trainingsaufbau gestalten konnte.

 

Maja Wloszczowska, die dem gleichen Jahrgang (83) angehört wie Wrobel, gratulierte ihrer früheren Konkurrentin. „Ich habe gehört, Nina kommt hinter mir. Ich dachte, ‚wow’, das ist ja super“, so die Polin, die im Gespräch mit acrossthecountry.net erst kürzlich bedauert hatte, dass Wrobel ihre frühere Leistungsfähigkeit nicht mehr abrufen kann.

 

Juniorinnen: Weltmeisterin souverän

Weltmeisterin Alessandra Keller aus der Schweiz dominierte die Konkurrenz der Juniorinnen. Keller setzte sich bereits in der ersten von vier Runden ab und gewann klar vor der Südtirolerin Greta Weithaler von Ghost und vor der US-Nationalfahrerin Haley Batten.

„Ich habe mich gut gefühlt bergauf, bin einfach meinen Rhythmus gefahren“, erklärte Keller.

Beste Deutsche wurde Clarissa Mai aus Hausach, die ihren zwischenzeitlichen dritten Rang in der ersten Runde durch einen Sturz verlor. Sie fuhr dann aber wieder von Platz sechs auf vier nach vorne. „Am Berg lief es ganz gut“, meinte Mai.

 

© www.acrossthecountry.net / Erhard Goller