Das Fahrradfahren erfreut sich wachsender Beliebtheit. Offenbar steigen immer mehr Menschen seit Beginn der Coronakrise auf das Rad. Die Nachfrage wird in allen möglichen Bereichen größer. Vor allem aber die E-Bike Branche kann sich über mächtigen Zuwachs freuen.

Vielerorts haben selbst Fahrradhändler jedoch nicht mit solch einem Andrang während der Coronakrise gerechnet. Leergekaufte Geschäfte und lange Schlangen sind die Folge, denn die Beliebtheit nimmt nicht ab. Viele Kunden müssen nun auf Nachschub warten.
Immer mehr Haushalte mit E-Bikes
Laut dem statistischen Bundesamt hat sich die Anzahl von E-Bikes in deutschen Haushalten seit 2015 fast verdreifacht. Zum Jahresanfang 2020 waren insgesamt 4,3 Millionen Haushalte im Besitz von
mindestens einem E-Bike. 2015 waren es lediglich 1,5 Millionen. Vor allem bei älteren Menschen sind die elektrischen Fahrräder sehr beliebt. Insbesondere im Alter zwischen 65 und 69 scheinen sie
sehr gut anzukommen. Haushalte mit Personen zwischen 45 und 55 Jahren besitzen vergleichsweise seltener E-Bikes.
Dennoch sind die E-Bike-Verkaufe über das erste Halbjahr 2020 weiterhin angestiegen. Das hat zur Folge, dass die elektrischen Fahrräder vielerorts ausverkauft sind. Wer aktuell noch auf der Suche
nach einem geeigneten Modell ist, sollte sich deshalb besser im
Internet umschauen. Hier findet man beispielsweise Fahrräder der beliebten Marke Cube.
Die bieten E-Bikes für ziemlich jede Gelegenheit an, wie beispielsweise Mountainbikes oder Trekkingräder. Allerdings ist nicht abzusehen, ob und wann diese Beliebtheit abklingen wird, weshalb man
wohl noch schnell zuschlagen sollte, solange sie erhältlich sind.

Corona sorgt für ein umsatzstarkes Jahr
Vor allem die Corona-Pandemie scheint wohl verantwortlich für die wachsende Popularität der Fahrräder in Deutschland zu sein. Laut dem Zweirad-Industrie-Verband, kurz ZIV, liegt das wohl
an dem gesundheitlichen Aspekt. Covid-19 hat die ganze Welt in eine gesundheitliche Krise gestürzt. Der positive Aspekt dabei ist jedoch, dass viele Menschen sich wieder mehr um ihre Gesundheit
sorgen und kümmern möchten.
Indem sie ihre Abwehrkräfte stärken, versuchen sie dem Virus zu entgehen. Das Fahrradfahren bietet eine perfekte Möglichkeit, um das Immunsystem zu pushen. Zudem wird das Herz-Kreislaufsystem
durch die Bewegung angekurbelt. Wenn sich Radler auf diese Weise vor Viren und anderen Krankheitserregern schützen, bewahren sie andere Menschen gleichzeitig mit.
Auf der anderen Seite hält das Fahrradfahren den Kopf frisch. Viele Menschen arbeiten im Homeoffice und kommen deutlich weniger raus, als vor den Auswirkungen des Virus. Dadurch fühlt man sich
eingeengt und die Decke fällt einem auf den Kopf. Mit dem Fahrrad kommt man vor die Tür und hält sich gleichzeitig fit.
Laut einem Sprecher des ZIV habe die Corona-Krise gezeigt, dass Fahrradmobilität systemrelevant ist. Das Fahrradfahren soll jedoch nach den Einschränkungen genauso beliebt bleiben oder noch
beliebter werden. Für die Politik bedeutet das, dass die Fahrradinfrastruktur in Deutschland noch weiter ausgebaut werden muss.
Konkret heißt das:
• Mehr und neue Fahrradwege
• Sensibilisierung von Autofahrern
• Sensibilisierung von Fahrradfahrern
• Aktionen für mehr Bewusstsein
Das große Ziel ist wohl, dass die neu erschlossenen Zielgruppen für Fahrräder und E-Bikes gehalten werden und sich in Zukunft immer mehr Menschen auf zwei Rädern fortbewegen.
Scheu vor öffentlichen Verkehrsmitteln
Wer Fahrrad fährt braucht keinen Mund-Nasenschutz zu tragen. In den öffentlichen Verkehrsmitteln sieht das aktuell anders aus. In Bus und Bahn ist das Tragen einer Maske Pflicht. Vielleicht ist
deshalb das Fahrrad als alternatives Transportmittel ebenfalls beliebter geworden. Vor allem für kürzere Strecken bis maximal Kilometern sind sie bestens geeignet. Oft kommt man sogar schneller
ans Ziel, da es auf den Radwegen eher selten zu Staus kommt. Noch schneller ist man natürlich mit Pedelecs oder E-Bikes.
Fahrräder und Ersatzteile aktuell Mangelware
Im März und April sah die Situation von Fahrradhändlern in Deutschland noch eher schwarz aus. Auch sie waren von Schließungen betroffen und mussten um ihre Existenzen bangen. Online-Händler waren
hier in einer komfortableren Position.
Jedoch selbst vor den Schließungen in Deutschland, als es zum Shutdown in China kam, wurde die Situation langsam problematisch für Fahrradhändler und Produzenten. Lieferketten wurden unterbrochen
und Fahrräder konnten nicht oder nur eingeschränkt produziert werden.
Mit der Öffnung der Fahrradläden im Mai kam dann aber der große Verkaufsboom. Die Verkäufe liefen deutlich besser als in den Vorjahresmonaten. Mittelweile ist vielerorts ein Großteil des
Sortiments ausverkauft. Auf Nachschub muss gewartet werden.
Mieten als Alternative?
Wer sich kein Fahrrad oder E-Bike mehr in Läden oder im Online-Shop sichern konnte, muss allerdings nicht auf das Radfahren verzichten. Vor allem in Großstädten gibt es eine Menge Dienstleister,
in privater oder sogar öffentlicher Hand, die Mietfahrräder anbieten. E-Bikes lassen sich beispielsweise für 20 bis 40 Euro pro Tag mieten. Der endgültige Preis ist hier vom Modell und Art des
Bikes abhängig.
Fahrräder ohne Motor oder Unterstützung lassen sich jedoch für deutlich geringere Preise pro Tag oder für einen längeren Zeitraum anmieten. Besonders beliebt sind Anbieter wie etwa „Swapfiets“, bei denen man sich ein Fahrrad für 20 Euro pro Monat leihen kann.