Geht doch! Eva Lechner und die WM 2017

Kein Glanzjahr. Dafür eine solide WM-Leistung. Vor allem ein Aufwärtstrend, der hoffen lässt. Die MTB-Saison ist für Eva Lechner mit einem 6. Platz in der Staffel und mit Platz 17 im Elite-Rennen bei den Weltmeisterschaften in Australien zu Ende gegangen. Jetzt geht es zum Auftakt des Radcross-Weltcups in die USA und dann in den Urlaub.

 

Eva Lechner ist zufrieden, sogar mehr als das: „Es war das beste Rennen meiner Saison.“ Kein optimaler Start zwar, aber zunehmend besser geworden. So fasst Eva Lechner, Mountainbike-Profi aus Eppan in Südtirol ihr WM-Rennen im australischen Cairns zusammen. Auf einem Rundkurs, auf dem sie schon einmal gewonnen hat. Das war 2014 zum Auftakt der Weltcupsaison. Und damit ist sie wieder die Beste ihres Landes.

 

Keine Italienerin konnte auch nur annährend an die Leistung der sympathischen Südtirolerin heranfahren. Und das ist schon eine besondere Leistung, was auch Italiens renommierte Sportzeitung La Gazzetta dello Sport konstatierte. Nach einer mehr als schwierigen Saison. Und nachdem Eva Lechner ihr Nationalmeistertrikot abgeben musste. Kaum denkbar all die Jahre zuvor.
 
Sechste in der Staffel
Dabei hätte es fast noch zu einer WM-Medaille gereicht. Nicht im Einzelrennen, aber im Teamwettbewerb. Die italienische Staffel war auf Medaillenkurs, als Eva Lechner an ihre Kollegin übergab. Als dritte Fahrerin nach Elite-Fahrer Luca Braidot und Junior Juri Zanotti konnte Italien noch von Bronze träumen. Alles lag in den Beinen von U23-Fahrerin Martina Berta, keiner Geringeren als der ehemaligen Junioren-Weltmeisterin. Und sie wusste zu überzeugen. Bis zu einem unglücklichen Sturz. Und dennoch, Italien kam mit nur zehn Sekunden Abstand hinter den drittplatzierten Franzosen ins Ziel. Am Ende hatte allein das Glück gefehlt, und Eva Lechner resümierte zufrieden: „Es ist schade, dass wir das Podest so knapp verpasst haben, aber alle haben eine tolle Leistung gezeigt.“
 
Gratulation an die Weltmeisterin
Neue und strahlende Mountainbike-Weltmeisterin ist die Schweizerin Jolanda Neff. Eva Lechner freut sich sehr über deren Titel: „Eine gute Freundin, eine tolle Kollegin und vor allem eine würdige Weltmeisterin.“ Zudem haben die beiden etwas gemeinsam. Die Rede ist von Edmund Telser, Entdecker und langjähriger Team-Manager von Eva Lechner, heute Coach der Schweizer Damen im Nationalteam.

 

Für Eva Lechner geht es nun in die USA nach Iowa City und Waterloo. Dort stehen am 16. September und eine Woche später die ersten Radcross-Weltcuprennen auf dem Programm. Eine Disziplin, in der Eva Lechner in den letzten Jahren große Erfolge feiern konnte. Drei Weltcuprennen gewonnen, Weltcupführende und Vize-Weltmeisterin. Man darf gespannt sein.
 
Redaktion (exklusiv für VeloTOTAL): Dr. Josef Bernhart
Foto (Michele Mondini): Lichtblicke: Eva Lechner bei der WM 2017 in Cairns/Australien