Weltcup-Duelle im Cross: Eva Lechner starke Dritte

Man nehme: einen kleinen französischen Ort, viel Begeisterung für den Radsport – und los kann es gehen. Das Duell der Giganten. Am Wochenende des 15. Januar 2016 fand in Lignières en Berry der vorletzte Bewerb im Cross-Weltcup statt. Unweit einer Pferderennbahn. Und eingefleischte Radfans wissen: Da war doch noch etwas!

 

Duell der Duelle
Genau, ein ganz besonderes Duell, wie es nur den Franzosen einfallen kann. Im Land der Tour de France trat 2011 ebenfalls auf einer Pferderennbahn der französische Radprofi Thomas Voeckler, mehrfacher Tour-Etappensieger und damaliger Gesamt-Vierter, gegen ein Rennpferd an.
Auch Eva Lechner liebt Pferde, hat bekanntlich drei zu Hause in Südtirol. Doch gegen ein Pferd ist auch die bekennende Pferdeliebhaberin noch nie angetreten. Sie schmunzelt und sagt: "Ich habe davon gehört, finde solche Shows immer cool, das gibt Aufmerksamkeit, auch für ein Nicht-Radsport-Publikum." Korrekt, mit dieser Schlagzeile schaffte es Voeckler sogar in das bekannte deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Am Ende gewann das Rennpferd im Sprint.
 
Lechner gegen Van Loy
Auch der Cross-Weltcup in Lignières en Berry hat einige Schlagzeilen produziert. Und ein hartes Duell. Eva Lechner aus Italien gegen die Belgierin Ellen Van Loy. Die Südtirolerin, Nummer Vier der Welt und derzeit Gesamtzweite im Cross-Weltcup, setzte sich gleich zu Beginn mit Weltcup-Leader Sanne Cant und Ellen Van Loy, beide aus Belgien, ab. So blieb es bis zum Schluss. Während Sanne Cant unangefochten Richtung Sieg fuhr, kam Eva Lechner ihrer Konkurrentin Ellen Van Loy immer näher. Am Ende fehlten der Südtirolerin lediglich drei Sekunden auf den zweiten Platz. Eva Lechner konnte Van Loy auf der Zielgeraden schon sehen. Noch eine halbe Runde und es wäre vermutlich zu einem packenden Sprint gekommen. So ähnlich wie bei Thomas Voeckler. Wer dann wohl gewonnen hätte?
 
Finale und WM
Im Weltcup führt weiterhin Sanne Cant mit 282 Punkten vor Eva Lechner mit 250 Zählern. Ellen Van Loy ist Gesamtdritte mit 205 Punkten. Eva Lechner ist nach dem Rennen gleich wieder nach Gran Canaria geflogen, um sich auf die beiden abschließenden Cross-Höhepunkte vorzubereiten. Es sind dies das Weltcupfinale am kommenden Wochenende im niederländischen Hoogerheide und die Weltmeisterschaften Ende Januar im belgischen Zolder. Italiens Cross-Damen treten dort als starkes Nationalteam an: Neben Eva Lechner kamen Chiara Teocchi und Alice Arzuffi in Frankreich auf die guten Plätze elf und vierzehn.

 

Redaktion: Dr. Josef Bernhart