EKZ CrossTour: Wildhaber und Havlikova triumphieren in Eschenbach

Sieger Marcel Wildhaber © radsportphoto.net/Steffen Müssiggang)
Sieger Marcel Wildhaber © radsportphoto.net/Steffen Müssiggang)

Vor allem die technisch schräge Hangabfahrt hatte es in sich beim vorletzten Lauf der EKZ-CrossTour. Lokalmatador Marcel Wildhaber und Damensiegerin Pavla Havlikova ließen sich davon aber nicht nachhaltig beeindrucken.

 

 

Schweizer Premiere
Marcel Wildhaber sorgte im Eliterennen für den ersten Schweizer Sieg an der EKZ CrossTour und ist zudem neuer Leader. Bei bestem Wetter war auch das Frauenrennen sehr spannend.  Auf Teilen der Radquer-WM-Strecke von 1995 lieferten sich die Athletinnen und Athleten in Eschenbach spannende Zweikämpfe. vor allem in der erwähnten Schräghang-Abfahrt. Mit Dario Lillo stand bereits ein Rennen vor Schluss der erste Gesamtsieger der diesjährigen EKZ CrossTour fest, und in den beiden Eliterennen triumphierten Pavla Havlikova bei den Frauen und Marcel Wildhaber bei den Herren.

 

Marcel Wildhaber mit doppelter Freude
Das Teilnehmerfeld für das Eliterennen der Herren versprach einiges. Mit dem jungen Belgier Michael Vanthourenhout war sogar der amtierende Weltmeister der Kategorie U23 am Start. Der Belgier wurde dann seiner Favoritenrolle auch gleich von Beginn weg gerecht und setzte sich an die Spitze. Knapp dahinter folgte mit Marcel Wildhaber bereits der erste Schweizer. Ein Defekt warf Vanthourenhout schließlich um einige Platzierungen zurück, während sich vorne ein nervenzerreißendes Duell zwischen Wildhaber und dem Italiener Gioele Bertolini entwickelte. Wildhaber sah schon aus wie der Verlierer, konnte aber mit einer unglaublichen letzten Runde den Kontakt zu Bertolini zwei Kurven vor dem Ziel wieder herzustellen. Im anschließenden Zweiersprint setzte sich Bertolini zunächst hauchdünn gegen Wildhaber durch.


Doch weil der Italiener seine Linie klar verlassen und Wildhaber damit bedrängt hatte, wurde der Italiener von der Jury nachträglich auf Platz zwei zurückversetzt. Damit feierte der Lokalmatador den allerersten Sieg eines Schweizer Elitefahrers bei der EKZ CrossTour und konnte sich sogleich auch als erster Einheimischer ins grüne Leadertrikot einkleiden lassen. Denn der bisherige Leader Dieter Vanthourenhout musste das Rennen nach Defekt aufgeben. Vor dem letzten Rennen in Meilen gibt es in der Kategorie Herren Elite nun sogar eine Schweizer Doppelführung. Denn dank Rang fünf im Rennen verbesserte sich Simon Zahner auf Platz zwei in der Gesamtwertung.


Havlikova vor Lechner
Das Rennen der Elite Damen entwickelte sich zu einem spannenden Zweikampf zwischen der Weltnummer sechs aus Tschechien, Pavla Havlikova, und der italienischen Meisterin und Weltnummer vier, Eva Lechner. Die beiden schenkten sich nichts und übernahmen auf dem technischen Rundkurs immer wieder abwechselnd die Spitze. In der zweitletzten Runde musste Lechner nach einem Kettendefekt in der Abfahrt kurz vom Rad, konnte aber die Lücke zu Havlikova in der letzten Runde nochmals schließen und sogleich eine Attacke setzen. Havlikova erwischte in der letzten Abfahrt aber die bessere Linie und sorgte so für die definitive Vorentscheidung.

 

Dahinter hatten die beiden Schweizerinnen Sina Frei und Nicole Koller starke Auftritte und beendeten das Rennen auf den Rängen drei und vier. In derselben Reihenfolge stehen die beiden nun auch in der Gesamtführung auf den Positionen zwei und drei. Unangefochten und mit 90 Punkten Vorsprung (für einen Sieg gibt es 100 Punkte) an der Spitze liegt die Tschechin Pavla Havlikova. Die junge Schweizermeisterin Sina Frei zeigte sich nach ihrem vierten Podestplatz im vierten Rennen zufrieden. "Vor allem die Abfahrt war sehr anspruchsvoll. Am Ende gelang mir aber ein gutes Rennen, und ich bin mit meiner Leistung zufrieden." Frei hat zwar noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg, bleibt jedoch realistisch. "Das letzte Rennen in Meilen ist mein Heimrennen, und dort möchte ich nochmals alles zeigen und zumindest den zweiten Gesamtrang verteidigen."

 

OK-Präsident René Wittweiler äußerst zufrieden
Ausschließlich Erfreuliches wusste auch der lokale OK-Präsident René Wittweiler zu berichten: "Besser hätte es nicht laufen können", so das erste Feedback des 34-Jährigen. "Wir hatten erneut strahlendes Wetter, spektakulären Spitzensport, sehr viele begeisterte Zuschauer und mit dem Sieg von Marcel Wildhaber das beste Finale eines großartigen Tages." Der Sieg von Wildhaber blieb übrigens nicht der einzige Podestplatz eines lokalen Fahrers. Für den ersten der zahlreichen Podestplätze des VC Eschenbach sorgte René Wittweiler am Morgen selbst, als er im Jedermann-Cross Zweiter wurde.