2x2: Eva Lechner im Radcross auf Erfolgskurs

Eva Lechner in Italien auf Erfolgskurs: zwei Erfolge in zwei Tagen © Veranstalter
Eva Lechner in Italien auf Erfolgskurs: zwei Erfolge in zwei Tagen © Veranstalter

Es war kein Rennen für schwache Nerven. Eva Lechner, im Trikot der Italienmeisterin, setzte von Beginn an zur Verfolgungsjagd an. Auf der Jagd nach der Frau in Rosa. Gemeint ist Chiara Teocchi, Trägerin des rosa Trikots der nationalen Cross-Serie mit dem klingenden Namen "Giro d’Italia Ciclocross".


Sieg bei Giro-Cross

Was an die große Rundfahrt auf der Straße erinnert, gilt auch für die Cross-Ausgabe. Große Namen, große Emotionen und viel Begeisterung im Land der Radsportidole. Apropos Idol. Natürlich wurde vor dem Rennen auch an einen ganz Großen der Cross-Szene gedacht: Eric de Vlaeminck. Der siebenmalige Querfeldein-Weltmeister war zwei Tage zuvor im Alter von 70 Jahren verstorben.


Beim Rennen handelte es sich um die dritte Etappe des aktuellen Giro-Cross-Bewerbs. Austragungsort war Asolo in der Provinz Treviso. Chiara Teocchi war hervorragend gestartet. Nur wenige Sekunden dahinter Eva Lechner. Mit etwas mehr Abstand Anna Oberparleiter, ebenfalls aus Südtirol. In der vorletzten Runde war es dann soweit. Eva Lechner setzte zum finalen Angriff an und setzte sich entsprechend ab. Das war der Sieg, 15 Sekunden vor Chiara Teocchi. Mit 25 Sekunden Rückstand kam Anna Oberparleiter auf den dritten Platz.
 
Zweiter Tag, zweiter Platz
Zwei Tage später dann die Revanche. In Fae' di Oderzo, einer kleinen Fraktion, ebenfalls in der Provinz Treviso. Die Begeisterung ebenso groß. Sogar das nationale RAI-Fernsehen übertrug die Veranstaltung. Eine Veranstaltung, die eigentlich aus Jux entstand. Im Jahre 2002. Aus diesem Grunde waren die Organisatoren auch besonders stolz, inzwischen bereits die 14. Auflage auszutragen. Ein internationales Rennen mit mehr als 500 Teilnehmern.


Eine davon Eva Lechner vom Team Colnago-Südtirol. Inzwischen eine internationale Cross-Größe. Mit zwei Weltcup-Siegen und dem Vize-Weltmeistertitel 2014. Verständlich, dass es in Italien vor allem darum geht, sie zu bezwingen. Der Einsatz bei den Konkurrentinnen ist entsprechend groß. Und Chiara Teocchi gelang die Revanche. Mit etwas mehr als zwei Sekunden Rückstand kam Eva Lechner auf den zweiten Platz.
Nach dem Italien-Intermezzo geht es für Eva Lechner nun in die Schweiz zur nächsten Etappe der EKZ-CrossTour. Diese findet am 13. Dezember 2015 in Eschenbach statt.
 
Text: Dr. Josef Bernhart