Kristian Hynek (CZE, Topeak Ergon) hat die Ronda Extrema des Rocky Mountain Bike Marathons beim Bike Festival Garda Trentino für sich entschieden. Der Marathon-Europameister von 2012 absolvierte
die 90,43 Kilometer lange und mit 3.838 Höhenmeter gespickte Strecke in 4:23.08,2 Stunden und verwies seinen Teamkollegen Alban Lakata (AUT, 4:23.51,5) mit wenigen Sekunden Vorsprung auf den
zweiten Platz.
Damit war der Tscheche, der in den letzten beiden Jahren jeweils das Podium als Vierter knapp verpasst hatte, mehr als fünf Minuten schneller als Titelverteidiger Urs Huber (SUI, Team Bulls) im Vorjahr, der nach 4:25.12,0 Stunden Dritter wurde.
Zuvor hatte sich der Schweizer Meister nach knapp der Hälfte des Rennens gemeinsam mit Hynek aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe, die frühzeitig die Führung übernommen hatte, lösen können und
gemeinsam das Tempo an der Spitze diktiert. Allerdings musste Huber dann im letzten Anstieg hinauf nach Bocca di Tovo dem kräftezehrenden Profil Tribut zollen und reißen lassen.
"Ich habe gespürt, dass Urs [Huber] Probleme bekommt, und habe dann versucht, im letzten Anstieg wegzufahren. Das ist mir gelungen. Danach habe ich versucht, in der Abfahrt Ruhe zu bewahren und
den Sieg nach Hause zu bringen. Es war nicht einfach, das richtige Verhältnis von Vorsicht und Attacke zu finden."
Denn neben Huber hatte auch Lakata die Verfolgung aufgenommen. Der Weltmeister von 2010 und Gardasee-Sieger von 2013 hatte technische Probleme (Plattfuß hinten, Kette) beheben können, die ihn
zwischenzeitlich immer wieder zurückgeworfen hatten. Kurz vor dem letzten Gipfel hat Lakata dann den Team-Bulls-Fahrer Huber "gezwickt".
"Ich habe dann noch einmal alles versucht, um ranzukommen. Aber als ich erneut die Kette verloren habe, ist Kristian [Hynek] weggefahren. Von daher bin ich zwar mit meiner Performance und Form zufrieden, nicht aber mit dem Ergebnis", erklärte Lakata. Des einen Freud, des anderen Leid. Am Ende reichte es für Hynek zum Sieg: "Das war mein Ziel. Vor zwei Jahren hat mich ein Plattfuß zurückgeworfen, letztes Jahr habe ich mich verfahren. Ich denke, das war genug Pech. Es ist schön, dass es dieses Jahr gereicht hat."
Und auch Huber, der 27 Sekunden vor dem ehemaligen Weltmeister Ilias Periklis (GRE, Team Protek) Rang drei sicherte, war zufrieden: "Mir hat zwar die Kraft am Ende ein bisschen gefehlt, aber
Kristian [Hynek] war heute auch brutal stark. Ich habe mein Bestes gegeben, aber bin leider in der letzten Abfahrt gestürzt. Ein Podest-Ergebnis ist immer gut, zumal die Konkurrenz heute sehr
stark war."
Wittlin gewinnt bei den Damen, Schwing ist schnellste Teilnehmerin
In der Damenwertung der Ronda Extrema konnte sich die Schweizerin Michèle Wittling (Stöckli Race Team, 6:15.37,8) nach einem packenden Schlagabtausch mit Guzel Akhmadullina (RUS, Team Protek,
6:19.57,9) gegen durchsetzen. Natalija Anderluh (SLO, Bicikel.com, 6:27.39,2) rundete die Top-3 als Dritte ab.
Die schnellste Frau im Feld war allerdings Katrin Schwing (GER, Katrin Schwing Trek Domatec Team), die nach 5:55.55,1 Stunden die Ziellinie überquerte und damit die Master Women-Wertung (Ü40) für
sich entschied.
2.500 gemeldete Teilnehmer
Insgesamt hatten sich beim Marathon-Event des 22. Bike Festivals am Gardasee knapp 2.500 Mountainbiker registriert, um über vier verschiedene Distanzen (Ronda Facile, Ronda Piccola, Ronda Grande
und Ronda Extrema) und in verschiedenen Altersklassen um Bestzeiten zu kämpfen.
50 Teilnehmer am E-MTB-Marathon
Darunter auch rund 50 Starter, die sich am erstmals ausgetragenen E-MTB Marathon "epowered by Bosch" und "presented by Flyer" versuchten.
Im Übrigen zählt das Rennen als Auftaktveranstaltung für den MarathonMan Europe (www.bike24-marathonman.com).