Guido Tschugg brilliert bei der Masters Downhill-WM

Alle Fotos: MARTIN ERD
Alle Fotos: MARTIN ERD

Nachdem Tschuggs Paradedisziplin, das Biker-Cross, 2011 als Weltcup-Disziplin von der UCI aus dem Programm genommen wurde, hat sich der damals 35-Jährige aus dem aktiven Renngeschehen zurückgezogen und sich mehr auf Film- und Fotoprojekte im Freeride-Bereich konzentriert.

 

2015 schloss er sich dann trotz vieler kritischer Stimmen der e-Bike Bewegung an. Tschugg war zum damaligen Zeitpunkt der große Pionier im e-Bike Gravity-Bereich und hat hier – zusammen mit seinem Hauptsponsor Haibike – viel bewegt.

 

Als der gelernte Flugbetriebsspezialist (!) 1997 vom Hobby- ins Profilager wechselte, fuhr er die ersten Jahre auch Downhill, ehe er dann 2004 ganz zum Fourcross wechselte und von da an neben diversen Deutschen Meistertiteln mehr als 20 Weltcup-Podiums fahren konnte – gekrönt vom Weltcup-Sieg 2004 in Fort William (GB) und seinem 2. Platz im Gesamtweltcup 2008. Dies war u.a. auch das Jahr, in dem er in Andorra die Weltcup-Führung übernommen hat.

 

Ein gutes Omen also, um an diesen Ort zurückzukehren und sich mit seinen damaligen Mitstreitern nochmals auf einer der härtesten und technisch anspruchvollsten Downhillstrecken der Welt zu messen. Ein weiterer Beweggrund des Haibike-Teamriders war auch seine Motivation, der Welt zu zeigen, dass er auch trotz oder gerade durch seinen Umstieg auf das e-Bike konditionell fit ist und durchaus auch Rennen ohne e-Antrieb gewachsen ist.

 

Nach einem 1. Platz in der Qualifikation, konnte Tschugg auch im Rennen mit knapp sechs Sekunden Vorsprung alle seine Gegner hinter sich lassen und gewann den Weltmeistertitel in der UCI Masters-Klasse (Ü40).

 

"Nach so vielen Jahren wieder im Renngeschehen zu sein, war doch etwas ungewohnt. Ich muss zugeben, dass ich die Stunden vor dem Rennen doch sehr nervös war. Als ich jedoch am Start stand, konnte ich auf meine langjährige Erfahrung und mentale Stärke bauen und meine Leistung optimal abrufen. Der emotionalste Moment jedoch war nicht – wie erwartet – die Siegerehrung oder das Überstreifen des Regenbogentrikots, sondern eine Sprachnachricht meiner beiden Kinder: 'Papa, du schaffst das – wir drücken dir die Daumen ... ganz fest'.“