Viele Medaillenträger beim 17. Bike the Rock in Heubach

Moritz Milatz © Erhard Goller
Moritz Milatz © Erhard Goller

 Das "Bike the Rock" scheint im Rennkalender der Cross-Country-Profis ganz dick unterstrichen zu sein. Anders ist die Ansammlung an absoluten Weltklasse-Bikern nicht zu erklären, die sich auch am 29. und 30. April wieder unterhalb der Ruine Rosenstein versammelt.

 

Da schlägt das Herz noch mal höher: Die 17. Auflage des BiketheRock powered by KMC in Heubach darf eine ganze Flut weiterer Glanzlichter auf der Meldeliste verkünden. Dazu gehören neben der amtierenden Weltmeisterin Annika Langvad auch deren Vorgängerin Pauline Ferrand Prevot, Rio-Silbermedaillengewinner Jaroslav Kulhavy und eine alte Bekannte mit vielen Fans in der Region.

 

Prevot als besonderes Glanzlicht
Mit Pauline Ferrand Prevot hat sich ein ganz besonders klingender Name angekündigt. Die Französin wird in Heubach ihr Bundesliga-Debüt geben, ein Umstand, der die Herzen von Radsport-Fans besonders hoch schlagen lässt. Sie ist erst 25 Jahre jung und hat doch schon einzigartige Radsport-Geschichte geschrieben. Binnen zwölf Monaten gelang ihr, was zuvor noch kein anderer Radsportler geschafft hat: Sie wurde erst Straßen-Weltmeisterin (Oktober 2014), dann Weltmeisterin im Cyclo-Cross (Januar 2015) und schließlich Cross-Country-Weltmeisterin (September 2015).
 

"Nach den Frühjahrs-Klassikern auf der Straße brauche ich Mountainbike-Rennen, um mich auf die Weltcups in Nove Mesto und Albstadt vorzubereiten", erklärt Pauline Ferrand Prevot ihre Motivation, in Heubach zu gastieren. Sie ist beim Straßen-Team Canyon Sram unter Vertrag und variiert die verschiedenen Disziplinen nach wie vor. Von ihrem Partner Julien Absalon (BMC Racing) ist der Start schon länger bekannt.
 
„Spezielle“ Medaillenhamster
Wenn das Team Specialized Racing irgendwo aufkreuzt, dann hagelt es gewissermaßen Titel und Medaillen. Die 33-jährige Annika Langvad hat ihre MTB-Karriere ja erst vor zehn Jahren begonnen und in dieser vergleichsweise kurzen Zeitspanne bereits vier Weltmeistertitel geholt. Drei im Marathon und den vierten 2016 im Cross-Country. Als dreifache BiketheRock-Siegerin (2010, 2014, 2015) könnte die Dänin dieses Jahr auch mit Rekordsiegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa gleichziehen.
 
Neben Langvad hat Specialized einen weiteren Medaillenhamster im Aufgebot. Jaroslav Kulhavy, olympischer Goldmedaillen-Gewinner von 2012 und in Rio 2016 mit Silber dekorierter Tscheche braucht wahrscheinlich auch einen extra Schrank für seine Sammlung. Er ist ja der einzige Mountainbiker, der sowohl bei Europa- als auch bei Weltmeisterschaften die Titel im Cross-Country und im Marathon geholt hat. In Heubach hat es bei seinen Starts bis dato noch nicht zu einem Platz unter den besten Drei gereicht, aber am 30. April kann er das ja korrigieren.
 
Herzenssache: Irina Kalentieva freut sich auf ein Wiedersehen
Klingende Namen hat auch das Team Focus XC zu bieten: Der dreifache BiketheRock-Sieger und Titelverteidiger Florian Vogel gehört dazu, genauso wie Sprint-Weltmeisterin Linda Indergand, beide aus der Schweiz. Auch Cape-Epic-Sieger Matthias Stirnemann (Scott-Sram), aktuell Weltranglisten-Fünfter, kann mitmischen.
Und Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) als letzter deutscher Sieger (2012) natürlich auch.
Hochkarätige Kandidaten bringt auch das neu formierte Team Radon Factory XC unter der Leitung von Ralph Näf an den Start. Den Schweizer Mathias Flückiger, der gerade erst in Bad Säckingen gewonnen hat, darf man getrost zu den Sieganwärtern zählen. 2015 war er schon Zweiter in Heubach.
 
Herzenssache: Irina Kalentieva
Vermutlich wird auch seine Teamkollegin Alessandra Keller bei den Damen vorne zu finden sein. Die erst 21-jährige Eidgenossin war im Vorjahr dreimal Sechste im Weltcup. Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle), Siegerin in Bad Säckingen und WM-Dritte 2015 aus der Ukraine, ist eine hervorragende Kletterin und sicherlich eine Podiumskandidatin.
Bei einer Fahrerin ist das Abschneiden im Rennen fast schon Nebensache, ihr Erscheinen aber Herzens-Sache: Irina Kalentieva, die viele Jahre in Aalen-Wasseralfingen gelebt und sich in die Herzen der Heubacher Bike-Gemeinde gefahren hat, wird nach Jahren der Absenz wieder beim BiketheRock aufkreuzen. "Ich freue mich schon riesig auf das Wiedersehen", sagt die zweifache Weltmeisterin aus Russland, die inzwischen in der Schweiz lebt.
 
Sie steht in der Weltrangliste nach Verletzungen aktuell nicht so weit vorne und gehört deshalb nicht zu den acht Damen aus den Top 15 der Welt, die für das 17. BiketheRock gemeldet sind. Bei den Herren tummeln sich gar acht aus den Top-11 des Rankings.