Fuerteventura – Super Revier für ganzjähriges Rennrad-Training

Foto: bikecomponents
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Die Insel des ewigen Frühlings, glänzt neben dem milden Klima, beindruckenden Landschaften auch mit unterschiedlichsten Trainingsstrecken in hervorragendem Zustand.

 

Der Winter dauert mir zuhause in den Alpen einfach zu lang. Bereits Mitte Jänner wächst bei mir die Sehnsucht nach Sonne, warmen Temperaturen und der Möglichkeit, in kurzer Radbekleidung auf schmalen Reifen Kilometer zu sammeln. Mallorca kenne ich bereits, und richtig warm ist es dort auch noch nicht. Beim Blättern durch den Roadbike Holidays Katalog fasse ich dann den Entschluss, etwas Neues zu probieren – Fuerteventura. Das Klima auf der zweitgrößten der kanarischen Inseln ist das ganze Jahr über mild, und die „Insel des ewigen Frühlings“, wie Fuerteventura auch genannt wird, ist damit ein klasse Revier für ganzjähriges Rennrad-Training.

 

Mein langjähriger Trainingspartner Mike und ich landen bei bestem Wetter auf Fuerteventura. Und nur eine Stunde später haben wir unser Quartier, das Roadbike Holidays Hotel Playitas Resort erreicht. Da wir uns den Stress mit dem Radkoffer nicht zumuten wollten, leihen wir für die Dauer unseres Aufenthalts Rennräder vom bestens bestückten Radsportzentrum. Die neuesten Modelle der Top-Marken stehen hier aufgereiht nebeneinander, und es fällt uns schwer, uns für eines zu entscheiden. Für den ersten Nachmittag planen wir noch eine kurze Runde, um die nähere Umgebung unseres Ferienortes zu erkunden. Auf der kurzen Fahrt in den nächsten größeren Ort Gran Tarajal fällt sofort auf, dass die Straßen in einem hervorragenden Zustand sind. Es ist eine Freude, mit den Rennrädern über den glatten Asphalt zu rollen und dabei klare Meeresluft zu atmen. Sofort sind die schneebedeckten Berge der Heimat vergessen, und wir freuen uns auf ein paar Tage Sommer.

 

 

 

Für unsere erste Tagestour haben wir uns eine Runde im Süden der Insel vorgenommen, auf der die längsten und steilsten Anstiege auf Fuerteventura zu finden sind. GPS-Daten haben wir bereits von zuhause mitgebracht, jetzt erhalten wir noch ein paar Tipps von einem der äußerst kompetenten Sportguides im Hotel Playitas Resort. Die 85 Kilometer lange Runde mit etwa 1.100 Höhenmetern führt uns zunächst Richtung Nordosten bis in die Stadt Pájara, dann nach Süden bis an den Ortsrand von Canada del Rio und zurück zum Ausgangspunkt. Auf verkehrsarmen Straßen geht es über kleine Wellen und größere Hügel bis zu einer Seehöhe von ungefähr 400 Metern. Die Autofahrer sind sehr zurückhaltend und beim Überholen sehr vorsichtig, was richtig entspanntes Cruisen und Genießen möglich macht.

 

Fuerteventura ist vulkanischen Ursprungs, die Landschaft wirkt trocken und karg, und dennoch finden sich wunderbare Farben und grandiose Naturschönheiten. Die Küste mit ihren wunderbaren Sandstränden, mit ihren Wanderdünen und dem kristallklaren, türkisfarbenen Wasser, das leuchtende Grün der Kakteen in den faszinierenden Berglandschaften im Landesinneren und nicht zuletzt die kleinen Dörfer, die man verstreut über die ganze Insel findet. Nur noch wenige Kilometer trennen uns vom Ende der Runde, als wir erstmals Bekanntschaft mit dem größten Feind der Rennradfahrer machen. Der Wind, der uns mit beachtlicher Stärke entgegenbläst, lässt uns noch einmal ordentlich ins Schwitzen kommen und zeigt uns, dass eine Tour erst dann zu Ende ist, wenn man das Ziel erreicht hat – und keinen Kilometer früher.

 

 

 

Zum Glück verfügt unser Hotel, das zu den führenden Sportresorts Europas zählt, über ein umfangreiches Erholungs- und Wohlfühlprogramm, das uns die Strapazen der ersten Ausfahrt rasch wieder vergessen lässt. Neben der Entspannung im Wellness-Center, finden wir den nötigen Ausgleich bei alternativen Sportarten, die im Hotel Playitas Resort angeboten werden. Schwimmen im beheizten, olympischen Pool mit acht Bahnen, Krafttraining im hauseigenen Fitness-Studio, Tennis und vieles mehr. Darüber hinaus gibt es sogar einen 18-Loch-Golfplatz für Spieler aller Niveaus – für Abwechslung abseits der Straße ist also gesorgt. Damit die Radfahrer nicht völlig entkräftet aus dem Urlaub zurückkehren, lässt auch die Verpflegung keine Wünsche offen. Sowohl das reichhaltige Frühstücksbuffet als auch das Abendessen mit köstlichen Speisen aus der italienischen und spanischen Küche sorgen einerseits für Genuss pur und andererseits dafür, dass unsere Energiespeicher immer wieder aufgefüllt werden.

 

 

 

Wir sind derart gut erholt, dass wir heute eine riesige Etappe in den Norden der Insel unternehmen wollen. 180 Kilometer und etwa 1.800 Höhenmeter stehen auf dem Programm. Und wir hoffen, dass der Wind uns nicht zu stark entgegen bläst. Das üppige Frühstück liegt uns noch schwer im Magen, also planen wir den langen, steilen Anstieg bei Betancuria für das Ende unserer Runde ein. Ganz gemächlich, aber stets leicht bergauf starten wir ins Landesinnere und erreichen nach zwei Stunden Fahrzeit deutlich früher als erwartet den Stadtrand von Puerto del Rosario. Entlang der Ostküste fahren wir nun durch das Dünengebiet des Nationalparks „Parque Natural de las Dunas de Corralejo“ weiter nordwärts. Der Sand ist hier sehr hell und fein und wird vom starken Wind immer wieder über die Straße geweht. Schade, dass wir nicht in einer größeren Gruppe unterwegs sind, denn so muss immer einer von uns beiden gegen den Wind ankämpfen, während der andere versucht, sich im Windschatten etwas zu erholen. Diese zwanzig Kilometer bis nach Corralejo bringen uns fast zur Verzweiflung, kaum ein Alpenpass hat uns je so gefordert wie dieser heftige Gegenwind. Fast hätten wir im Eifer des Gefechts den herrlichen Ausblick auf die Nachbarinseln Lanzarote und Los Lobos übersehen. Weitere zwanzig Kilometer trennen uns jetzt noch von der Nordwestküste, wo wir in dem kleinen Ort El Cotillo unsere Mittagspause einlegen möchten. Wir haben gelesen, dass der Küstenort im Nordwesten von Fuerteventura als Paradies für Surfer gilt und stellen uns deshalb wieder auf größere Windstärken ein. Wir fahren zum alten Hafen „Puerto Antiguo“, wo Restaurants und Bars zum Verweilen einladen. Diese Gelegenheit nehmen wir gerne wahr, genießen den Blick über den herrlichen Sandstrand. Das sanfte Rauschen der Wellen sorgt für eine ruhige Atmosphäre, so dass wir im Moment die Hängematte dem Fahrradsattel eindeutig vorziehen würden.

 

 

 

Zum Glück ist der Wind jetzt auf unserer Seite und schiebt kräftig von hinten an. Der erste Hügel wird spielerisch bewältigt, wir sind bestens gelaunt, die Beine leisten gute Arbeit. 130 Kilometer liegen bereits hinter uns, als sich eine mächtige Rampe vor uns aufbaut. 400 Höhenmeter am Stück gilt es hier zu erklettern, was diesen Anstieg zu einem der längsten auf Fuerteventura macht. Wir nehmen sogar noch einen zusätzlichen Anstieg in Kauf, um zum angeblich schönsten Aussichtpunkt der Insel zu gelangen. Das ist die Mühe auf jeden Fall wert, sind wir uns einig, als wir vom „Morro Velosa“ beinahe die ganze Insel überblicken. Die anschließende lange Abfahrt bis an die Ostküste zum Hotel Playitas Resort wird nur noch von zwei kurzen Gegenanstiegen unterbrochen – wir haben es also geschafft, den Großteil der Insel abzufahren und kennen zu lernen. Den Kopf voller neuer Eindrücke und sehr müde vom heftigen Gegenwind, beschließen wir, morgen einen Ruhetag einzulegen und uns voll und ganz der Regeneration zu widmen.

 

Die unbefestigten Wege, die wir in der bergigen Landschaft unweit des Hotels entdeckt haben, veranlassen uns, eine Tour mit den Fatbikes zu unternehmen, die ebenfalls im Radsport-Center zur Verfügung stehen. Auf steinigen Wegen cruisen wir mit den mächtig breiten Reifen ganz locker über die vulkanische Insel, sogar am Sandstrand liefern die Fatbikes eine gute Performance ab. Auch für Mountainbiker hat Fuerteventura einiges zu bieten. Abseits der perfekt asphaltierten Straßen findet man hier immer wieder Wege, die über die Berge zu tollen Aussichtspunkten oder in einsame Buchten führen. Mike und ich drehen an den darauffolgenden Tagen noch zwei Runden mit unseren Rennrädern, ehe wir nach einer Woche Sommer wieder zurück Richtung Kälte und Schnee fliegen.

 

 

 

Aufgrund des angenehmen Klimas und der ganzjährig gleichbleibenden Temperaturen ist Fuerteventura die ideale Rennradregion, um vor allem während der Wintermonate dem nasskalten Wetter in den Alpen zu entfliehen und in kurzer Radkleidung auf trockenen, verkehrsarmen Straßen, die ersten Trainingskilometer auf dem Rennrad zu absolvieren. Das vielfältige Rahmenangebot im Roadbike Holidays Hotel Playitas Resort sorgt für jede Menge Abwechslung abseits des Asphalts, und die ausgezeichneten Speisen liefern die perfekte Energiezufuhr für die beanspruchte Muskulatur.

 

Text: Franz Rosenmayr

Bilder: bikecomponents/Playitas

 

 

 

 

Hotel Playitas Resort: www.its.de/roadbike-holidays

 

Roadbike Holidays: www.roadbike-holidays.com