Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, ein altes, gutes Rad nachzurüsten oder ein Velo, das nicht von Hause aus ein E-Bike ist, mit einem solchen Antrieb zu versehen. Meine Mitgründer und ich haben jahrelang E-Motoren für Autos gebaut, jetzt haben wir auf Nachrüstmotoren für Räder umgesattelt. Wir haben mit Pendix einen wegweisenden Nachrüstantrieb entwickelt. Er ist seit 2015 in Deutschland auf dem Markt. Aber immer wieder stoßen wir auf verschiedene Vorurteile. Damit möchte ich hier einmal aufräumen.
Von Thomas Herzog
1. NACHRÜSTSÄTZE SIND TECHNISCH NICHT
AUSGEREIFT
Nachrüstsätze gelten als unzuverlässig und unfallanfällig. Die Mehrbelastungen des
Rahmens durch die elektronische Unterstützung können viele schwer einschätzen und
setzen auch deshalb lieber auf Komplett-E-Bikes. Der Sachverständige für Elektrofahrräder, Ernst Brust, war auch lange dieser Auffassung. Er hat jedoch seine Meinung revidiert, nachdem er den Pendix kennengelernt hat. Er hat den Nachrüstsatz getestet: „Mit dem Pendix-Antrieb wird das Nachrüsten von Bestandsrädern marktfähig
und für den Händler rechtlich und technisch realisierbar.“
2. DURCH DEN UMBAU HAFTET DER HÄNDLER ALS HERSTELLER. IM SCHADENSFALL – EGAL AN WELCHEM BAUTEIL - IST ER HAFTBAR
Das stimmt! Durch den Anbau werden Händler bzw. Werkstätten rechtlich zum Hersteller des gesamten Rades und müssen für alles haften, was mit dem Rad geschieht. Pendix ist sich dieses Problems bewusst und kooperiert deshalb mit verschiedenen Versicherungen, die bei Haftungsansprüchen einspringen. Gerd Schaarschmidt, Generalagent für die Nürnberger Allgemeine Versicherung AG: „Der Antrieb ist so sicher, dass er – wenn er sachgemäß angebaut wird – nicht mehr Gefahren birgt als ein herkömmliches Rad ohne Elektro-Antrieb. Bisher hatten wir noch keinen einzigen Schadensfall.“
Das liegt in erster Linie an mangelnder Aufklärung, die meisten wissen gar nicht, dass man Räder auch professionell nachrüsten kann, also dass es eine Alternative zur Komplettlösung gibt. Peter Englmeier, Fahrradhändler in Krailling in der Nähe von München, stellt sogar einen Trend vom Komplett-E-Bike hin zum Nachrüsten fest: „Die Nachfrage wird stetig größer, und die meisten unserer Kunden möchten lieber ihr eigenes Rad umbauen, weil sie dadurch nicht gezwungen sind, ihr gutes Fahrrad unter Wert zu verkaufen.“ Plus: Die Kunden haben dann zwei Räder in einem, ein normales und ein E-Bike. Das verbraucht zudem weniger Platz im Keller.
Auch hier gilt: Das trifft auf bestimmte Nachrüstsätze durchaus zu, aber der Markt für Nachrüstantriebe ist in stetiger Weiterentwicklung. Pendix zum Beispiel hat seinen Antrieb direkt für Fahrräder entwickelt und nicht nur einen bereits bestehenden E-Motor umfunktioniert. Er hat kein Getriebe, ist deshalb geräuschlos und entwickelt vor allem keinen Widerstand beim Treten, wenn er ausgeschaltet ist.
6. NACHRÜSTSÄTZE SIND SCHWER
Der Vorteil bei einem nachgerüsteten Rad ist ja, dass man es auch als normales Bike
verwenden kann. Ist der Antrieb aber zu schwer, kostet das unnötig Kraft bzw.
Akkuleistung bei eingeschaltetem Motor. Der Pendix ist mit nur 6,5 kg ein wahres
Leichtgewicht. So bleibt man auch mit einem nachgerüsteten Rad unter dem Durchschnittsgewicht von einem E-Bike. Ein Rad, das mit einem Pendix ausgerüstet ist, ist im Durchschnitt 3-5 Kilo leichter als ein vergleichbares E-Bike von der Stange.
7. NACHRÜSTSÄTZE SIND KLOBIG UND
UNATTRAKTIV
Der Markt der Nachrüstantriebe an Fahrrädern ist noch verhältnismäßig neu, es gibt ganz
verschiedene Ansätze. Klar, es gibt schwere und sperrige Exemplare. Aber inzwischen
steht die Optik nicht mehr im Hintergrund. Einen schlanken Design-Antrieb, der das Rad
kaum beschwert und auch noch hervorragend aussehen lässt, findet sich bei Pendix. Er
hat sogar schon einen Design-Preis gewonnen. Der Akku sieht schick aus und erinnert an
eine Trinkflasche. Er sitzt ja auch an der entsprechenden Stelle.
8. AKKUS VON NACHRÜSTSÄTZEN SIND
GEFÄHRLICH
Nicht nur Samsung hat mit Akku-Problemen bei seinen Smartphones zu kämpfen. Auch
der Anbieter Sunstar musste seinen Nachrüstsatz-Akku gerade zurückrufen, weil er bei
Feuchtigkeit plötzlich zu brennen anfing. Neulich musste sogar die Feuerwehr im
Münsterland ausrücken, um ein brennendes E-Bike zu löschen. Aber deswegen muss man
ja nicht alle Antriebe verteufeln. Pendix hat Langzeit-Tests überstanden und wird
permanent weiter getestet und
verbessert.
9. IM PROBLEMFALL WEISS MAN NICHT, AN WEN MAN SICH WENDEN
SOLL
Guter Service ist natürlich ein Muss. Leider haben sich in der Vergangenheit dabei
nicht alle Anbieter von der besten Seite gezeigt. Bei Pendix sitzt der Kunde im besten
Fall am nächsten Werktag wieder auf seinem reparierten Bike, im Regelfall innerhalb
von zwei bis drei Werktagen.
10. AUF PEDELECS LIEGT DIE HÖHERE MARGE. MACHE ICH MIR
NICHT MEIN EIGENES GESCHÄFT
KAPUTT?
Der typische Kunde für einen Nachrüstantrieb kommt im Normallfall nicht mit einer
Kaufabsicht in den Laden. Viele Händler verkaufen Nachrüstantriebe an Bestandskunden,
die gerade zur Inspektion im Laden sind und gar keinen Neukauf geplant hatten.
Die vermeintlich höhere Marge auf ein Pedelec
relativiert sich schnell, wenn man eben nicht genau den geeigneten Kunden für einige
Räder gefunden hat und es zum Saisonende heruntersetzen muss. Der Pendix-Antrieb ist auf
einer Vielzahl von Rädern anbaubar, damit hat man
mit einem einzigen Produkt eine große Menge an potentiellen Kunden und auch nur eine
kurze Kapitalbindung zwischen Kauf und Verkauf. Zudem verbraucht ein Pendix-Karton
nicht mal ein Viertel des Lagerplatzes, den ein E-Bike benötigt.