Die Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, Sabine Spitz, Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Julie Bresset führen die große Zahl an Weltklasse-Mountainbiker an, die vom 25.02. bis 28.02. die 20. Auflage des Afxentia Etappenrennens bestreiten. Mehr als 140 Athleten aus 25 Nationen kämpfen um Tages- und Gesamtsiege.
Wenn man die vergangenen Jahre betrachtet, war es tatsächlich schwer, die Qualität noch zu steigern. Viele, viele der besten Cross-Country- und Marathon-Fahrer zeigen sich seit Jahren regelmäßig beim Cyprus Sunshine-Cup. So präsentiert auch die anstehende Auflage des Events erneut eine große Anzahl herausragender Mountainbikerinnen und -biker auf seiner natürlichen Bühne im Macheras-Gebirge. Die Qualität der Fahrer ist einer Jubiläums-Ausgabe mehr als würdig.
Das 20. Afxentia Etappenrennen präsentiert stolz vier Olympiasieger, sechs Weltmeister, 50 Weltcup-Siege und unzählige internationale Medaillen. Und mehr als 140 Mountainbiker aus 25 verschiedenen Nationen. Genügend Gründe also, um diese vier Tage zu feiern.
Herren:
Es ist schwer zu sagen, was sportlich passieren wird. Natürlich haben alle Top-Athleten ihre Augen gen Rio de Janeiro gerichtet, wo am 20. und 21. August die Olympischen Mountainbike-Rennen stattfinden. Der Gold-Medaillen-Gewinner von London, Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), besitzt sehr viel Afxentia-Erfahrung. Wie bereits vor vier Jahren nutzt er die sonnige Insel, um erste Wettkampf-Kilometer zu sammeln und seine Form weiter aufzubauen. Für ihn gibt es im Übrigen ein weiteres großes Ziel dieses Jahr: die Weltmeisterschaft vor der heimischen Kulisse in Nove Mesto.
"Den ganzen Winter hatte ich keine Probleme. Das Training lief hundertprozentig und ich bin auch gesund geblieben. Ich meine, ich kann das Afxentia gewinnen, aber ich habe noch keine super Form. Der ganze Cyprus Sunshine Cup ist für mich hauptsächlich super Training, zum ersten Mal mit hohen Intensitäten. Zwei Wochen Zypern sind optimal, um das Setup des Bikes und andere neue Dinge zu testen", blickt Kulhavy voraus. Sein Landsmann Ondrej Cink (Multivan-Merida) dürfte die gleichen Ziele haben. Der U23-Weltmeister von 2012 ist spätestens mit seiner Bronze-Medaille bei der WM 2015 in Andorra in der Elite-Kategorie angekommen.
Auf der Suche nach Favoriten auf den Jubiläums-Sieg kommt man zwangsläufig auch auf Florian Vogel. Der Schweizer Focus-Fahrer hat vergangenes Jahr das Afxentia in eindrucksvoller Manier bestimmt und danach im Frühjahr noch fünf weitere Siege in Folge aneinandergereiht. "Ich freue mich darauf, meine Saison wieder auf Zypern zu eröffnen. Dort herrschen einfach gute Bedingungen, und das Rennen ist Teil meiner Vorbereitung auf die Saison 2016", so Vogel. Er sieht sich selbst in guter Form und mit Chancen, seinen Titel zu verteidigen. "Meine Trainingsstruktur erlaubt mir, das ganze Jahr konkurrenzfähig zu sein. Ich hoffe auf ein gutes Gefühl und werde versuchen, meinen Sieg zu wiederholen", fügt er hinzu. "Ich freue mich auch auf die wirklich schönen Singletrails und auf das Cross-Country-Rennen am Sonntag."
Der Deutsche Meister Manuel Fumic möchte gerne ein bisschen mehr als den zehnten Platz aus dem Vorjahr. Nach einem perfekten Trainings-Lager in Südafrika, sieht er sich auf einem etwas höheren Niveau als ein Jahr zuvor. "Ich will es nicht zu hoch hängen, aber ich bin gespannt auf das Rennen. Ich denke, ich bin gewappnet", sagt der Cannondale-Fahrer. Die Liste der potenziellen Podiumskandidaten ist natürlich längst nicht zu Ende. Man kann sie fortsetzen, etwa mit Maxime Marotte, Jordan Sarrou (beide BH-Sr Suntour-KMC, Fra), Fabian Giger (Kross Racing, Sui), Marco Aurelio Fontana (Cannondale Factory Racing, Ita), José Antonio Hermida (Multivan-Merida, Esp) und einigen anderen. Erinnern Sie sich zum Beispiel an Grant Ferguson (CST Superior Brentjens, Gbr), der 2015 überraschend die zweite Etappe in Lefkara gewonnen hat?
Damen:
Die Dichte an Top-Athleten ist im Lager der Damen nicht geringer. Die erfolgreichste Mountainbikerin aller Zeiten, Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) führt das Feld an. Die Olympiasiegerin von Athen 2004, zehnfache Weltmeisterin und amtierende Marathon-Weltmeisterin erklärt: „Ich freue mich sehr, meine Wettkampf-Saison wieder auf Zypern zu beginnen. Im Februar gewinne ich normalerweise keine Rennen, deshalb erwarte ich nicht sehr viel." Trotzdem, die 29-fache Weltcupsiegerin wird natürlich vorne dabei sein.
Das sollte auch für Sabine Spitz gelten. Die Deutsche wird im März (13.-20.) zum ersten Mal das Cape Epic bestreiten und nutzt das Afxentia daher auch als Formaufbau, obschon auch das Cape Epic für sie "nur" eine Trainingsmaßnahme sein wird. "Man könnte das Afxentia einen Kick-Off für Südafrika nennen, aber ich will sicherlich auch Punkte sammeln für die Weltrangliste. Das Feld ist interessant und man wird sehen, wo man steht. Früher habe ich immer Zeit gebraucht, meinen Motor an die hohen Intensitäten anzupassen. Aber vor einigen Jahren habe ich ein paar Dinge geändert, und dann lief es auch beim Afxentia besser", erläutert die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin.
Auf die dritte Olympiasiegerin (London) auf der Startliste, die Französin Julie Bresset (BH-Sr Suntour-KMC) darf man gespannt sein. In den vergangenen beiden Jahren hatte sie verschiedene Probleme, aber der Traum Olympia lebt weiter. In den vier Tagen auf Zypern lässt sich vielleicht schon erkennen, ob sie entscheidende Schritte nach vorne gemacht hat.
Eva Lechner (Luna Pro Team, Ita) ist die Cyclo-Cross-Saison gefahren, sehr erfolgreich, trotz Pech bei der WM. Vermutlich wird sie mit ihren Saison-Vorbereitungen an einem anderen Punkt stehen als der Rest. „Vielleicht verkrafte ich die Intensitäten schon ein bisschen leichter, aber das heißt nicht, dass ich stärker bin als die anderen Damen. Ich denke, es wird nicht schlecht, aber der Hauptgrund, nach Zypern zu fliegen, sind die Temperaturen und das Training", so Lechner. "Dafür ist Zypern zu diesem Zeitpunkt der Saison perfekt."
Die junge Dame, die mit Sabine Spitz beim Cape Epic eine Paarung bildet, muss man ebenfalls erwähnen. Die Ukrainerin Yana Belomoina (CST Superior Brentjens) gewann im September in Andorra WM-Bronze, und es ist zu erwarten, dass sie auch in den vier Tagen Afxentia eine gute Rolle spielen wird.
Dann setzt sich die Liste fort mit ihrer Teamkollegin Margot Moschetti (Fra), mit der früheren Weltcup-Gesamtsiegerin Tanja Zakelj (Unior Tools, Slo) oder den Deutschen Helen Grobert (Ghost Factory Racing) und Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC), die auch schon Afxentia-Etappen gewinnen konnte.
Titelverteidigerin Annika Langvad wird nicht dabei sein. Auch die Schweizerin Jolanda Neff, Siegerin 2014, ist nicht vor Ort: Sie will bei Olympia auch das Straßenrennen bestreiten und muss sich deshalb in dieser Phase der Saison auf einige Wettkämpfe auf Asphalt vorbereiten.
Internet: www.cyclingcy.com
Dates oft he Cyprus Sunshine Cup 2016
- 25. bis 28. Februar Afxentia Etappenrennen (SHC)
- 6. März Voroklini (C1)