“Liebe Freunde, ich gehe schweren Herzens", sagt Eva Lechner in der offiziellen Presseaussendung. Schweren Herzens wechselt die dreißigjährige Südtirolerin das Team. Nach 13 Jahren in Diensten
von Colnago-Südtirol. Nach zwanzig Italienmeistertiteln, Europa- und Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen.
Von Colnago zu Luna
"Es ist der Moment gekommen, Danke zu sagen. Ja, am Ende diesen Jahres wechsle ich das Team. Ab Januar 2016 fahre ich für das US-Team Luna Chix. Es ist eine neue Erfahrung, und ich habe es mir
nicht leicht gemacht“, so Eva Lechner weiter. Vor allem in der laufenden Saison läuft es für sie ganz nach Plan. Bereits ein Weltcupsieg im Rad-Cross, zweimal das Leadertrikot getragen und
derzeit auf dem zweiten Platz der Weltrangliste.
Eva Lechner gehört inzwischen nicht nur im Mountainbike zu den Weltbesten. Sie sei gewachsen, behutsam aufgebaut und an die Spitze herangeführt worden, sagt sie heute. Dafür sei sie dem Colnago-Team sehr dankbar. Dankbar, dass sie wie in einer Familie wachsen konnte. Erminio Bolgiani, der Team-Präsident und die rechte Hand von Ernesto Colnago, sei wie ein Vater zu ihr. Edmund Telser, ihr Entdecker, ein professioneller Coach wie kaum ein zweiter. Heute ist Edmund Telser Schweizer Cheftrainer der Frauen für MTB und Straße.
"Danke für alles"
Ernesto Colnago, selbst Legende im italienischen Radsport habe immer an sie geglaubt, so Eva Lechner. Auch wenn es einmal schwierig war. Bei den Rennen vor Ort waren es die Mechaniker und
Physiotherapeut Lukas Erckert, die sich optimal um Bike und Beine von Eva Lechner kümmerten. Auch ihnen gebühre ihr aufrichtiger Dank. Ebenso Team-Manager Jernej Sobocan, der Eva Lechner
betreute, nachdem Edmund Telser in die Schweiz gewechselt war.Am Ende seien es auch alle Sponsoren gewesen, die mit ihrer Unterstützung dazu betrugen, dass das Team so lange und erfolgreich
unterwegs war. Neben den Team-Sponsoren nennt Eva Lechner stellvertretend die Dachmarke des Landes Südtirol und Kopfsponsor Felicetti: Zwei Beispiele, wie man sich optimal ergänzen kann. "Ich bin
durch und durch Südtirolerin und liebe Pasta", so Eva Lechner mit einem Lächeln.
Am Tag nach ihrem Weltcupeinsatz in Zolder war Eva Lechner am 27. Dezember 2015 das letzte Rennen für Colnago gefahren. Einen Cross-Bewerb im belgischen Diegem, den sie als Dritte beendete.
Text: Dr. Josef Bernhart