Bei Bosch laufen die Fäden zusammen. Der E-Bike Supplier setzt auf strategische Kooperationen und sorgt mit pfiffigen E-volutionen für nachhaltigen Fortschritt.
So der Eindruck, den die Neuheitenpräsentation der Schwaben fürs Modelljahr 2016 in Reutlingen vermittelte. Das Ganze allerdings nicht bossy und von oben herunter, sondern mit einem genuinen Interesse an echtem, an nachhaltigem und kooperativem Fortschritt erläutert. So einige Themenkreise wurden aufgezogen.
Upgrade für Performance Line CX
Der erste galt dem aktuellen Trend des E-Mountainbikens. Dort setzt sich der Marktführer für E-Bike-Antriebssysteme mit einem Upgrade seiner Perfomance Line CX. Direktes Ansprechverhalten, ein
deutlich erhöhtes Drehmoment (von 60 auf 75 Newtonmeter) und eine maximale Unterstützung von bis zu 300 Prozent versprechen flotten Geländespaß. Mit gefeilt an der optimalen Offroad-Performance
hat der deutsche Trialstar Stefan Schlie, auf dessen besonderes Gespür für Fahrtechnik Bosch gerne zählt. Gespür für optimale Gangwechsel ermöglicht eine neue Schalterkennung, die neu bei der
Performance Line CX ist. Und die Möglichkeit, ein 14-er Kettenblatt zu montieren, erspart ein zweites Kettenblatt. Die 10-42er Kassette von Sram ist laut Bosch der ideale Partner.
Mehr Saft im Akku
Mit Performance Line, Performance Line CX und Active Line sind neuerdings deutlich höhere Reichweiten von eBikes möglich. Dafür sorgt der neue Akku namens PowerPack 500: Er bietet mit seinen 500
Wattstunden (Wh) eine höhere Kapazität als die bisherigen 300- und 400-Wh-Akkus – und er tut dies bei identischem Gehäuse. Als Rahmen- oder Gepäckträgerakku gehört das Kraftpaket in seiner
Gewichtsklasse zu den leichtesten Akkus am Markt und verfügt zudem noch über die höchste Energiedichte. Rund 25 Prozent mehr Energie bietet der neue PowerPack 500 im Vergleich zum PowerPack
400.
Nyon – Alleskönner für vernetzte Biker
Der All-in-one-Bordcomputer Nyon ist ab Herbst erstmals in Verbindung mit der Active Line und als Nachrüst-Kit für die Active und die Performance Line erhältlich. Fitnesstracking, Tourenplanung
und Konnektivität auf höchstem Niveau sind die Vorteile. Hinzu kommen zahlreiche neue Softwarefeatures wie etwa Mehrpunktnavigation und das Übertragen von GPX-Daten auf das Gerät. Mit dem
„MTB-Routing“ ist künftig eine neue Routing-Option verfügbar. Besonders interessant ist die kartenbasierte topografische Reichweitenberechnung. Für die Darstellung der Restreichweite werden
Faktoren wie Streckentopografie, Akkuladung sowie das individuelle Fahrverhalten mit in die Berechnung einbezogen. Die Streckentopografie beinhaltet auch Steigungen sowie die Beschaffenheit der
Wege. Dieses kostenpflichtige Premium-Feature (Apple App Store, Google Play je 4,99 Euro) gibt dem Biker die Freiheit, abhängig von der Restreichweite, spontan auf andere Routen
umzuschwenken.
Die Routenplanung wird mit Nyon individuell wie nie zuvor: Mithilfe von GPX-Daten, einem digitalen Abbild der Route, kann der Biker seine Tour bereits im Voraus am Computer planen und sie
anschließend über das Online-Portal „eBike-Connect“ auf den Bordcomputer übertragen. Auch für die wachsende Fangemeinde der E-Mountainbiker gibt es eine Option: Das „MTB Routing“ ersetzt künftig
die „kürzeste Route“ und leitet den Mountainbiker auf die nächstgelegene Strecke im Wald oder Gelände – so ist der Lieblings-Trail schnell gefunden, und es lassen sich neue Wege in bis dato
unbekannten Umgebungen entdecken. Die Basis für Nyon bilden OSM-basierte Karten (Open Street Maps); mit der neuen Softwaregeneration wird Bosch den Nutzern außerdem kostenlos Karten zur
Navigation weltweit zur Verfügung stellen.
Eine Route – viele Ziele
Routen lassen sich nun auch mit Mehrfach-Zielen ergänzen. Damit fahren E-Biker künftig nicht nur direkt von A nach B, sondern Nyon leitet sie zusätzlich zu gewünschten Zwischenzielen, und zwar
auf der vom Nutzer gewünschten Route. Ob gemütlicher Stopp am Biergarten, Rast in der Gartenlaube oder Ausflug zur nächsten Sehenswürdigkeit – bis zu zehn Navigationszwischenziele sind mit dem
Nyon-System möglich.
Außerdem wurde auch die für Nyon verwendete Hardware wurde weiter verbessert: Die Kapazität des internen Gerätespeichers fasst nun acht Gigabyte und bietet Platz für jede Menge Kartenmaterial.
Der Anwender kann die Höhenmeter-Anzeige jetzt auch manuell kalibrieren, und Nyon erstellt sogar dann ein verlässliches Profil aus Steigungen und Gefällen, wenn kein GPS-Signal zu empfangen
ist.
Service-Intervall-Anzeige
Die E-Bike-Hersteller haben die Option, eine Service-Intervall-Anzeige im Nyon zu installieren. Händler sollten darauf drängen: Solche Reminder sind gut fürs Werkstattgeschäft.
E-Shift: Komfortabler schalten
Eine tolle Kooperation: Bosch eBike Systems erarbeitet mit den Schaltungsgrößen Shimano, SRAM und Fallbrook (NuVinci) Lösungen für besseres Schalten. Ein Highlight mit Shimano ist eine
„Auto-Downshift“-Funktion: Beim Ampelhalt schaltet das System automatisch in einen fixen, vordefinierten Gang, mit dem man dann optimal anfahren kann.