Eine neue E-Bike-Marke? Ja, und von den Taiwanern könnte die Branche einiges über Displays lernen.
Mit Darfon betritt der erste Spezialist für die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine den Markt der Elektro-Fahrräder. Die Taiwaner produzieren Tastaturen, Computermäuse und Headsets, jetzt
bringen sie ihr Know-how mit der Marke BESV (sprich: „Bess-Wie“) in den Zukunftsmarkt der Elektroräder ein.
Diesen Sprung aus einer anderen Branche in die Fahrradindustrie hinein haben andere erfolgreich vorgemacht, etwa Bosch, Yamaha und Samsung mit Motoren und Akkus. Der ein oder andere
Fahrradhersteller dürfte von diesen Zuliefer-Primussen aus der Automobil- und Elektronik-Industrie neue Dinge gelernt haben. BESV gehört zur Elektronikfirma Darfon, welche wiederum Teil der BenQ
Gruppe, eines Global Players in der Computerindustrie, ist. Zwar hat das Unternehmen noch keine Erfahrungen im Fahrradgeschäft gesammelt, aber der Geschäftsführer Andy Su erklärt umso stolzer,
dass über 200 Angestellte bis hinauf ins Top-Management gemeinsame Radtouren unternommen haben. Die einfache Nutzung sei das Ziel von BESV, so Su. „Unsere Möglichkeiten als etablierter
Großserienhersteller anspruchsvoller Elektronikprodukte erlauben es uns, viel innovativer und umfänglicher auf das besonders aktuelle Thema der Integration einzugehen.“
BESV schreibt die Software-Algorhythmen selbst und entwickelt und produziert das Batteriemanagement und die zugehörige Elektronik selber. Diese Fertigungstiefe bieten nicht viele Hersteller.
Beim Marken-Launch in Amsterdam präsentierte BESV drei Elektroräder: zwei 28-Zöller sowie einen Zwanzigzöller.Faltrahmen, Vollfederung und sparsame 16,9 Kilo Gewicht sind die Eckdaten. Zielgruppe: Menschen, die ein platzsparendes Rad möchten und dieses auch mal heben müssen. Camping-Urlauber scheinen uns ein vielversprechendes Publikum dafür. Gemeinsam haben sie den gut versteckten Akku und ein ansprechendes, jeweils eigenständiges Display. Aktuell wollen die Taiwaner ihr Händlernetz ausbauen und suchen Partner im Fachhandel.