Sonnenschein und Temperaturen um die 15 Grad versprechen einen perfekten Sonntag, um spannenden Radcrosssport in Hittnau erleben zu können.
Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind die Rennen international äußerst gut besetzt. Die Ausgangslage im Kampf um den Tagessieg wie auch um die Gesamtführung in der EKZ CrossTour
verspricht ein heißes Rennwochenende.
Bereits 27 mal organisierte der VC Hittnau das Radquer am Schlosshügel. Die 28. Durchführung vom kommenden Sonntag, 2. November, findet nun erstmals unter dem Dach der neuen Schweizer
Radquerserie EKZ CrossTour statt. Internationale Spitzenfelder bei den Elite-Männern und Elite-Frauen, dazu Jedermann- und Kids-Rennen versprechen im Zürcher Oberland einen perfekten sportlichen
Tagesausflug für die ganze Familie. Hittnaus OK-Präsident Romeo Tedaldi drückt es so aus: "Hittnau wird alle Facetten des modernen Radquersports bieten: Zweikämpfe, Spannung, Dynamik, Abfahrten
und eine gute Festwirtschaft. Einfach alles, was es für einen schönen Ausflug für jedermann braucht."
Zwei Italiener, zwei Franzosen und ein Holländer gegen die stärker werdenden Schweizer
Bei den Herren Elite trifft die breite Schweizer Spitze – angeführt von Simon Zahner, Arnaud Grand, Marcel Wildhaber und dem Schweizer Meister und Vorjahresdritten Lukas Flückiger – auf große
Konkurrenz. Der Italiener Enrico Franzoi reist nach Hittnau im Wissen, das Rennen am Schlosshügel in den letzten beiden Jahren für sich entschieden zu haben. Sein Landsmann Bryan Falaschi, eine
der bisherigen Überraschungen in der laufenden Saison, gehört neben den beiden jungen Franzosen Clément Venturini und Fabien Doubey zu den heiß gehandelten Siegeskandidaten. Ein besonderes
Augenmerk gilt auch dem 22-jährigen Holländer David van der Poel. Der Sohn der Radsportlegende Adrie van der Poel überzeugte dieses Jahr bereits mehrmals mit einer ausgezeichneten Form.
Lokalfavorit Simon Zahner (EKZ Racing Team) konnte nach einem alles andere als nach Wunsch verlaufenem Saisonstart mit Platz 3 in Steinmaur vor Wochenfrist ein wichtiges Ausrufezeichen setzen:
"Das war für mich sehr wichtig. Zuvor lief immer etwas nicht nach Plan. So fehlte mir die Bestätigung, dass ich im Sommer gut gearbeitet habe. Mit dem Podestplatz konnte ich mir klar machen, dass
ich etwas kann", zeigt sich Zahner mit neuem Selbstbewusstsein positiv gestimmt vor seinem Heimrennen. Es war für Zahner auch ein starkes und wichtiges Signal der Schweizer, denn mit Arnaud Grand
klassierte sich in Steinmaur der zweite Eidgenosse auf dem fünften Platz.
Im Kampf um die Gesamtwertung streiten sich der aktuelle Zweite Venturini und der Dritte Falaschi. Denn Francis Mourey, welcher nach seinen Siegen in Baden und Dielsdorf an der Spitze des
Gesamtklassements steht, wird in Hittnau nicht am Start sein. Venturini braucht in Hittnau mindestens einen vierten Platz, sofern Falaschi nicht besser als Dritter wird. Falaschi könnte ein
dritter Rang reichen, wenn Venturini maximal Fünfter wird. Es kommt zu einem wahren Rechenspiel im Kampf um das grüne Leadertrikot des Gesamtführenden.
Duell der Generationen? Sina Frei gegen Olympiasiegerin Sabine Spitz?
Bei den Frauen präsentiert sich die Ausgangslage ebenfalls sehr offen. Da die zwei ersten im Gesamtklassement, Eva Lechner und Nicole Koller, eine Trainings- und Rennpause eingelegt haben,
eröffnen sich Chancen für andere. Überraschend am Start steht die deutsche MTB-Legende Sabine Spitz. Die 42-jährige dominiert seit mehr als zwanzig Jahren im internationalen Mountainbike und
gewann in ihrer Karriere neben zwei Weltmeistertiteln einen ganzen Medaillensatz (Gold 2008, Silber 2012, Bronze 2004) an Olympischen Spielen.
Schweizer Meisterin Sina Frei (17) wird sich jedoch nicht nur gegen Spitz wehren müssen. Der jungen Französin Marlène Petit (Siegerin in Illnau), sowie der Italienerin Elena Valentini werden die
meisten Siegeschancen eingeräumt. Aller Voraussicht nach wird die Vize-Weltmeisterin Eva Lechner an der Spitz des Gesamtklassements bleiben. Rein rechnerisch kann nur die erst 16-jährige
Französin Juliette Labous Lechner das grüne Leadertrikot abnehmen – allerdings nur mit einem Sieg.
Ob bei den Männern oder Frauen: in den bisherigen zwei Rennen bei der EKZ CrossTour gab es noch keine Schweizer Sieger. Nicole Koller verpasste zweimal als Zweite das oberste Treppchen knapp. Bei
den Männer wäre ein Schweizer Podestplatz in Hittnau ein beachtlicher Erfolg für die heimischen Fahrer.
Für alle etwas im Programm
Doch nicht nur die Profis, sondern auch die Hobbysportler und der Nachwuchs stehen bei der EKZ CrossTour im Fokus. Denn: "Mit der Serie soll der Schweizer Radquersport neuen Schub erhalten", so
der Hittnauer OK-Präsident Romeo Tedaldi. So wurde das Kids-Cross ins Leben gerufen. Um 14 Uhr – und damit kurz vor dem Start des Profirennens vor großer Zuschauerkulisse – können die Kinder in
vier Alterskategorien auf einem Teil der Originalstrecke um den Sieg kämpfen. Die Hobbyfahrer eröffnen den Anlass morgens um 9 Uhr mit dem Jedermann-Cross.