Velo de Ville fertigt auch normale Fahrräder für den alltäglichen Gebrauch. Das ist darum so wichtig, weil das Premium R650 mit Sonderausstattung so gar nicht alltäglich ist.
Stahlrahmen (hält ewig) , 26-Zoll-Laufräder (kleiner ist stabiler), Frontgepäckträger (für mehr Gepäck) und der Vorderradständer (für schwere Packtaschen) vermitteln unmissverständlich: "Ich verlasse das ADAC-Hoheitsgebiet."
Passend dazu die schier unzerstörbare Ausstattung: Magura Felgenbremsen und die Rohloff-Nabe reichen für ein Globetrotter-Leben, und der Brooks-Ledersattel ist seit langem ein Liebling der Tourenfahrer. Die vielleicht beste Werbung sind die Lobeshymnen, die Weltreisende auf der Homepage ausschütten.
Das Rad wiegt 18,4 Kilo. Rollt es erst einmal, so läuft es stoisch geradeaus und bügelt schlechte Straßen glatt, obwohl es ungefedert ist. Das funktioniert vor allem aufgrund der dicken Reifen
bei geringem Luftdruck – und wegen des Stahlrahmens und der Stahlgabel. Dankbar sind Weltumradler für die ergonomischen Griffe, den bequem geschwungenen Lenker oder den verstellbaren Vorbau — der
entlastet den Rücken oder verhilft zu einer aerodynamischeren Sitzposition.
Kritik gibt es nur dafür, dass an der Sattelstütze lediglich eine Klemmschraube ist. Langlebiger und sicherer sind Sattelstützen mit zwei Klemmschrauben. Bei so viel Lob muss man sich eher
fragen, was das Rad nicht kann.
Vorsichtig wären wir auf steilen, langen Abfahrten mit schwerem Gepäck – je nach Fahrstil könnten Scheibenbremsen sicherer sein. Wie jeder Spezialist ist das R650 also Spitze in einem kleinen Einsatzbereich, aber höchstens mittelmäßig in der Stadt.
FAZIT: Treuer Begleiter. Trotzt Rüttelpisten und hält ein Radfahrer-Leben.
Plus
• Bequem, stabil, wartungsarm
• Hält. Und läuft. Überall.
Minus
• Sattelstütze hat nur eine Klemnnschraube