Radreise oder Bikepacking: Welche Art des Rad-Urlaubs ist besser?

Ob man mit dem Fahrrad Noordwijk entdecken oder per Mountainbike das Kitzsteinhorn erkunden will: Trips auf dem Zweirad liegen im Trend. Viele Deutsche brechen dabei auch mal zu entfernten Destinationen auf. Doch Radurlaub ist nicht gleich Radurlaub. Verschiedene Reisearten sind in dieser Hinsicht zu unterscheiden, wobei jeder Radfahrer unter den zahlreichen Angeboten das richtige Konzept für sich finden kann. Als bekannteste Modelle des Radurlaubs gelten die klassische Radreise und das Bikepacking. Was sie unterscheidet, für wen sich welche Art besser eignet und welches Rad man dafür braucht, erfahren Sie hier.

Radreise oder Bikepacking: Welche Art des Rad-Urlaubs ist besser? ©Helga Hofmann auf Pixabay
Radreise oder Bikepacking: Welche Art des Rad-Urlaubs ist besser? ©Helga Hofmann auf Pixabay

Radurlaubstrend: Wie sich Radreise-Arten unterscheiden

Radfahren wird in Deutschland immer beliebter, insbesondere für Ausflüge und Reisen. Laut Statista nutzten fast zwei Drittel der Bevölkerung das Fahrrad für solche Zwecke. Im Jahr 2022 begaben sich allein etwa fünf Millionen Menschen auf einen Radurlaub mit einer Dauer von mindestens drei Übernachtungen. Diese Tendenz setzt sich auch im Jahr 2023 fort, da der Radtourismus weiter zunimmt. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Deutsche das Radfahren wieder vermehrt als Hobby entdeckt haben. Neben dem persönlichen Vergnügen trägt die Nutzung des Fahrrads auch zum Klimaschutz bei, was ein weiterer Grund für die steigende Beliebtheit ist.

 

Wer keine Erfahrung mit Radurlauben hat, fühlt sich von der Auswahl an unterschiedlichen Radreise-Arten schnell überfordert. Ein klassischer Städte-Radurlaub stellt lediglich eine von vielen Möglichkeiten dar. Obwohl sich diese Form des Urlaubs besonders für Anfänger im Bereich Radreisen anbietet, existieren noch zahlreiche andere faszinierende Optionen. Zu diesen zählt unter anderem das aufregende Bikepacking.

 

Wie auch das Backpacking spricht diese Radurlaubsart insbesondere abenteuerlustige Menschen an, die ein Land, seine Landschaft und seine Menschen auf der Radreise wirklich kennenlernen wollen. Die meisten Bikepacker sind mit Trekking-Rädern oder Gravelbikes unterwegs, weil sie sich – anders als bei klassischen Radurlauben – selten auf asphaltierten Straßen oder Radwegen fortbewegen. Spontane und teils abgelegene Routen mit Offroad-Abstechern sind das Herz eines Bikepacking-Urlaubs. Am Komfort der meisten klassischen Radreisen haben typische Bikepacker keinerlei Interesse. Die Unterschiede zwischen den beiden Reisearten erschöpfen sich damit aber bisher nicht.

Bikepacking: Abenteuer auf dem Fahrradsattel

Bikepacking: Abenteuer auf dem Fahrradsattel // Quelle [´www.pd-f.de / ortlieb.com´]
Bikepacking: Abenteuer auf dem Fahrradsattel // Quelle [´www.pd-f.de / ortlieb.com´]

Weil Bikepacker vorwiegend in unwegsamem Gelände unterwegs sind, müssen sie ihr gesamtes Gepäck darauf auslegen. Schotterpisten, Staub, Wettereinflüsse und Sand dürfen den Gepäckstücken nichts anhaben. Zur selben Zeit packen die meisten Bikepacker leicht, damit sie ihr Rad inklusive Gepäck im Notfall auch über Felsen, auf Anhöhen oder vorbei an Wegabsperrungen heben können. In den meisten Fällen befestigen sie die Taschen mit Gurten und Klettverschlüssen an ihrem Bike, sodass geeignete Radmodelle nicht unbedingt Gepäckträger brauchen. Insgesamt umfasst das klassische Bikepacking-Gepäck neben einer Sattel-, einer Lenker- und einer Rahmentasche oft kleinere Zubehör-Taschen an der Gabel. Was jemanden zum Bikepacking antreibt, unterscheidet sich dabei extrem. Oftmals steckt der Gedanke an eine Suche nach sich selbst dahinter. Letztlich lässt sich das Bikepacking abhängig von der konkreten Art und Weise des Reisens in vier Unterarten unterteilen. Darunter

 

  • der Overnighter, bei dem die Radtour nur einen Tag dauert und die spontane Alltagsflucht im Mittelpunkt steht.
  • die Mehrtagestour, die mehrere Tage oder sogar Wochen dauern kann und je nach Dauer oft die Selbstsuche fokussiert.
  • die Ultraleicht-Tour, bei der sich Bikepacker hinsichtlich ihres Gepäck-Gewichts messen.
  • die Racing-Tour, bei der mit minimalistischer Ausrüstung kleine Rennen zwischen mehreren Bikepackern stattfinden.
  • die Expeditionstour, bei der über mehrere Tage bis Wochen kaum erschlossenes Gelände befahren wird und zusätzlich zum Radwandern oft Off-Bike-Abenteuer wie Rafting oder Canyoning stattfinden.

Viele Bikepacker wissen vor allem das leichte Gewicht ihrer Taschen und die umfangreiche Auswahl an passenden Radmodellen zu schätzen. Auch hinsichtlich der Geschwindigkeit und Agilität sind Bikepacking-Reisende im Vorteil. Zudem ist die Routenauswahl vergleichsweise groß.

Klassisches Radreisen: Komfort auf zwei Rädern

Komfort auf zwei Rädern // Quelle [´www.tout-terrain.de | pd-f´]
Komfort auf zwei Rädern // Quelle [´www.tout-terrain.de | pd-f´]

Anders als Bikepacking findet eine Radreise im klassischen Sinn vorwiegend auf asphaltierten Straßen und Radwegen statt. Als Gepäck hat man meist vier bis sechs Taschen dabei, die am Gepäckträger und Lenker befestigt werden. Demzufolge haben klassische Radreisende im Vergleich zu Bikepackern mehr Equipment, darunter oft auch Luxusgegenstände, die Komfort versprechen. Als wichtigster Unterschied zwischen den beiden Radurlaubsarten gilt jedoch die Planung. Spontanität hinsichtlich der Routenwahl besteht im klassischen Radurlaub nicht. Stattdessen werden die Etappen vorab genau durchdacht, damit an den Tagesdestinationen Unterkünfte gebucht werden können. Wer die Buchung und Planung der Verpflegung nicht selbst übernehmen will, kann auf geführte Radreisen setzen oder eine eigene Gruppe organisieren. Unabhängig von der Organisationsart unterscheidet sich das Radmodell bei der klassischen Radreise von typischen Bikepacking-Rädern. Denn auf asphaltierten Straßen braucht man keine Trekking- oder Gravelbikes. Wer nicht zu viel dabeihat und vorwiegend Städte befährt, kommt mit Citybikes relativ weit. Je höher jedoch das Gepäckgewicht, desto sinnvoller werden stabile und leichtgängige Reiseräder.

 

In Bezug auf die Wahl des geeigneten Fahrradtyps für Radreisen oder Bikepacking spielt die Vielseitigkeit und Funktionalität eine entscheidende Rolle. Eine bemerkenswerte Option für solche Abenteuer ist ein faltbares Citybike mit E-Motor. Diese innovative Radkategorie bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere für Reisende, die Flexibilität, Komfort und Leistung gleichermaßen schätzen. Die Klappfunktion ermöglicht ein platzsparendes Verstauen und erleichtert den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei begrenztem Stauraum, wie beispielsweise in Hotels oder Unterkünften. Überdies bietet der E-Motor zusätzliche Unterstützung beim Treten, vornehmlich bei anspruchsvollen Geländebedingungen oder längeren Strecken, was den Fahrkomfort und die Reichweite erheblich verbessert. Diese praktische Kombination aus Kompaktheit und elektrischer Unterstützung macht faltbare Citybikes mit E-Motor zu einer attraktiven Option für Reisende, die die Vorteile beider Welten - Kompaktheit und Leistungsfähigkeit - miteinander verbinden möchten.

Fazit zur Radreise-Art: Selten eine Entweder-oder-Entscheidung

Wer das richtige Radreise-Konzept für sich sucht, entscheidet sich selten für eine Reinform. In den meisten Fällen sind Radurlaube eine Mischung aus klassischer Radreise und Bikepacking, wobei sie die Vorteile beider Arten miteinander kombinieren. Das heißt für das Radmodell: So flexibel wie möglich bleiben. Wichtig ist vorab immer auch eine Probefahrt, bei der mit dem voll beladenen Rad eine ähnliche Strecke abgefahren wird, wie sie für den Urlaub geplant ist.