PIERER Mobility verkauft Felt und konzentriert sich auf ihre Kernmarken

Um das Kerngeschäft Powered-Two-Wheelers (Motorräder und E-Bicycles) weiter auszubauen, hat der Vorstand der PIERER Mobility AG eine strategische Neuausrichtung beschlossen. Dabei sollen die Premiummarken KTM, GASGAS und Husqvarna sowie MVAgusta im Mittelpunkt stehen. Der Vorstand hat daher den Verkaufsprozess für die Marken R Raymon und FELT sowie die Trennung vom Non-E-Fahrradbereich eingeleitet.

Die Fahrradmarke R Raymon, die 2017 von Susanne und Felix Puello gegründet wurde, hat einen neuen Eigentümer. Der Vertrag wurde bereits unterzeichnet und soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Puellos werden die Marke weiterhin eigenständig führen. Auch die Fahrradmarke FELT steht vor einem Eigentümerwechsel. Ein Konsortium um Florian Burguet, der Ende Dezember als Vorstand der PIERER Mobility AG ausscheidet, will die Marke übernehmen. Der Abschluss ist für die erste Hälfte 2024 geplant.

 

Die PIERER Mobility AG setzt verstärkt auf Elektromobilität und baut das Angebot an elektrobetriebenen Fahrrädern (E-Bicycles) der Marken Husqvarna und GASGAS aus. Ab 2024 wird die Segmentberichterstattung neu gegliedert. Es wird zwischen den Segmenten „Motorcycles“ und „E-Mobility“ unterschieden. Das Segment „E-Mobility“ umfasst neben dem E-Bicycle alle elektrobetriebenen Zweiräder wie E-Motorräder, E-Minis und Stand-up Scooters.

Die entsprechenden Beschlüsse werden dem Aufsichtsrat in der nächsten Sitzung vorgelegt.

 

Teilverlagerungen von Produktion und F&E-Aktivitäten zu CFMOTO (China) und Bajaj Auto (Indien)

 

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Europa hat der Vorstand beschlossen, einige Produktionsbereiche für bestimmte Mittelklassemodelle und einige F&E-Bereiche an den strategischen Partner Bajaj Auto, Indien, und an CFMOTO, China, auszulagern. Dies soll unter anderem dazu beitragen, die Kosten in diesen Regionen zu senken und die Entwicklungs- und Industrialisierungszeiten zu verkürzen.

Diese Entscheidung hat zur Folge, dass im Jahr 2024 bis zu 300 Mitarbeiter an den österreichischen Standorten ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

 

Anpassung der Guidance für das Geschäftsjahr 2023

 

Die Händler der PIERER Mobility haben trotz guter Nachfrage hohe Zinskosten für ihre Motorradbestände. Um die Händlerstruktur zu stärken, bietet die PIERER Mobility längere Zahlungsfristen und höhere Rabatte an.

Die PIERER Mobility AG nutzt ihre ausreichende Liquidität, um auch ihre Lieferanten zu unterstützen. Damit will sie die finanziellen Belastungen durch das hohe Zinsniveau mildern und die Liquiditätslage der Lieferanten verbessern.

Diese geplante Maßnahme verkürzt die Bilanzsumme und erhöht die Eigenkapitalquote des Konzerns. Der negative Effekt auf den Cashflow des Unternehmens für 2023 wird bewusst akzeptiert.

Das Motorradgeschäft bleibt auf Guidance Niveau, aber der Fahrradbereich wird neu ausgerichtet. Das belastet das Gesamtergebnis 2023 deutlich.

Deshalb passt die PIERER Mobility die Guidance für 2023 an. Der Vorstand erwartet ein Umsatzwachstum von 7 % bis 9 % und eine EBIT-Marge von 5 % bis 7 %.

 

Ausblick für das Geschäftsjahr 2024

 

Angesichts der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen im Jahr 2024 plant die PIERER Mobility Gruppe, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und es zu stärken. Das Jahr 2024 wird als ein Jahr der Konsolidierung angesehen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Ertragskraft der Gruppe zu gewährleisten, wird das Management im Geschäftsjahr 2024 Kostensenkungsmaßnahmen im zweistelligen Millionenbereich umsetzen.

Der Vorstand rechnet mit einem stabilen Umsatzniveau und einer EBIT-Marge zwischen 5 % und 7 %.

 

www.pierermobility.com