Schutzengel hat viele Formen

 Radfahren bedeutet auch, im Straßenverkehr angreifbarer als etwa ein Autofahrer zu sein. Moderne Helme helfen Radlern dabei, sicher zu fahren und anzukommen.
Radfahren bedeutet auch, im Straßenverkehr angreifbarer als etwa ein Autofahrer zu sein. Moderne Helme helfen Radlern dabei, sicher zu fahren und anzukommen.

Radfahren ist super – soviel steht fest! Sei es nun als Pendler auf dem Weg durch die City oder auf aufregenden, einsamen Trails als Mountainbiker. Als Radfahrer ist es dabei freilich unerlässlich, sich umfassend zu schützen, das gilt nicht zuletzt und im Besonderen für den Straßenverkehr!

Diese Notwendigkeit unterstreichen leider auf tragische Weise auch die in Großstädten, wie Berlin, immer wieder passierenden, tödlichen Radfahrunfälle im Stadtverkehr.

(Text: Florian Storch)

 

Um sich als Radfahrer dauerhaft zu schützen, tut man gut daran, auf das Kernelement der Sicherheitsausstattung nie zu verzichten: den Fahrradhelm!
Nicht zuletzt er ist imstande und vermag vor schwerwiegenden oder gar tödlichen Kopfverletzungen zu schützen. Auf seine Wichtigkeit darf und sollte auch der Zweirad-Fachhandel seine Kundschaft regelmäßig erinnern, denn: der Fahrradhelm ist für die Mehrzahl der Radfahrer offensichtlich immer noch nicht selbstverständlich!
So hält beispielsweise die Bundesanstalt für Straßenwesen 2017 in einer Auswertung fest, dass die Helmtragequote bei Radfahrern insgesamt betrachtet bei nur mageren 19 % liegt. Angesichts der erwähnten, immer wieder tödlichen Unfälle, die Radfahrer unterschiedlichen Alters im Straßenverkehr widerfahren, darf man das als erschreckend bezeichnen. Scheinbar herrscht ab dem Teenager-Alter die Überzeugung vor, dass ein Radhelm vielleicht im sportlichen Fahrbetrieb sinnvoll ist, bestimmt aber nicht beim Fahren auf öffentlichen Wegen und Straßen. So tragen etwa nur 31 % der 11- bis 16-jährigen Radler einen Helm. Gar nur 8 % sind es in der Altersgruppe der 17- bis 21-Jährigen und nur 27 % der Radfahrer ab 60 Jahre sind überzeugte Helmträger.

  Radfahren bedeutet auch, im Straßenverkehr angreifbarer als etwa ein Autofahrer zu sein. Moderne Helme, helfen Radlern dabei, sicher zu fahren und anzukommen.
Moderne Helmtechnologien
Das ist auch deshalb unverständlich, weil die Auswahl attraktiver Helme zum Radfahren groß genug sein dürfte – wohl gemerkt im Rennrad- und Trekking-/Citybereich, ebenso wie im Mountainbike- oder dem stark wachsenden E-MTB-Segment. Hand in Hand mit schnittigen, gut ausgefeilten Designs geht die technologische Entwicklung. Helmtechnologien, wie das schwedische MIPS-System (Multi-directional impact protection system), sollen den Kopf des Radfahrers noch besser schützen. Im Fall von MIPS bedeutet dies, das eine dünne, gelbe Kunststoffschicht auf der Helm-Innenseite angebracht und beweglich aufgehängt ist. Die MIPS-Macher gehen davon aus, dass ein Fahrradsturz in der Regel schräg auf den Boden erfolgt und die Geschwindigkeit, mit der der Helm auf dem Boden aufprallt, höher ist als bisher lange angenommen. Die Funktion des MIPS-Systems ist es nun, die beim Aufprall des Helms auf den Boden herrschenden Rotationskräfte durch die Beweglichkeit des Systems einerseits zu minimieren, andererseits besser abzubauen. Auf diese Weise sollen Kopf und Gehirn vor eventuellen Schäden besser geschützt sein.
Neue Wege gegangen sind auch die Macher der Koroyd-Technologie, auf die zum Beispiel Alpina für seinen Altona-Helm zurückgreift. Die wabenförmig angeordneten grünen Röhrchen, die hier ins Helm-Design integriert wurden, verformen sich im Falle eines Aufpralls flächenförmig und bauen so laut Anbieter effektiv Energie ab. Neben hohem Schutzwert, soll die Konstruktion sehr leichte Helme ermöglichen, die darüber hinaus sehr gut belüftet sind. Digitaler Technik gehört auch im Helm-Segment ein guter Teil der Zukunft, wie die beiden Helme von Cratoni und Livall zeigen. Beide besitzen ein Blinkerrücklicht (Stichwort "Sicherheit im Straßenverkehr") und erlauben, dank Smartphone, das Nutzen einer Mobiltelefon-Freisprechanlage.

Helmnorm für S-Pedelecs: NTA-8776 

 

Bedingt durch die höheren Geschwindigkeiten, die viele Radfahrer dank ihres E-Bikes – und insbesondere am Volant ihres bis 45 km/h unterstützenden S-Pedelecs – erreichen, stellen sich nochmals erhöhte Anforderungen an den Helm. Resultat sind die verstärkten E-Citybike-Helme, wie sie beispielsweise Uvex in Gestalt seines City 9 anbietet. Ein Helm, der die strengere NTA-8776-Helmnorm für schnelle S-Pedelecs übertrifft. Besagte NTA-8776-Norm sieht in erster Linie eine strengere Dämpfungsprüfung
(= Stoßabsorbation) für den Helm vor. Dabei ist die Geschwindigkeit der Prüfköpfe im Helmtest um zirka 20 % höher. Radhelme, die gemäß der NTA-8776-Norm getestet werden, sollen laut Herstellern eine um 30 bis 40 % verbesserte Dämpfungsqualität aufweisen, dank der ein heftiger Aufprall besser absorbiert werden kann. 

Hier eine Auswahl moderner Helme:
Met Roam
Met Roam
Für Enduro- und All-Mountain-Biker hat Met den Roam entworfen. Im Sinne optimaler Schutzwirkung auf kniffligen Trails haben die Met-Entwickler die sensiblen Kopfbereiche Schläfen und Hinterkopf großflächig abgedeckt. Dennoch soll der Helm in Größe M nur 335 g respektive 360 g in der MIPS-Variante wiegen. Mittels Safe-T-Orbital-Anpassungssystem dreifach vertikal sowie zweifach horizontal verstellbar, soll der Roam jedem Biker bestmöglich passen. Per klapperfreiem Visier lässt sich eine Goggle-Brille am 149,95 Euro, respektive 169,95 Euro (MIPS) teuren Helm fixieren.

 

Mehr Infos: www.rtisports.de
Abus Pedelec 2.0 ACE
Abus Pedelec 2.0 ACE

 

Futuristisch gestylt, schützt der für E-Biker entwickelte und auch für den Einsatz auf bis zu 45 km/h schnellen S-Pedelecs ausgerichtete, Pedelec 2.0 ACE, den Kopf. Konsequenterweise erfüllt das Modell die strenge Norm NTA-8776 für S-Pedelecs, welche dem erhöhten Fahrtempo und Risiko auf S-Pedelecs Rechnung trägt.
Praktisch bei Wind und Wetter: das schick integrierte, austauschbare Visier.
Die Sichtbarkeit des Radfahrers erhöht das große, per USB aufladbare LED-Rücklicht. Der in vier Farben verfügbare Pedelec 2.0 ACE bietet eine integrierte Regenhaube und kostet 169 Euro.
Mehr Info : www.abus.com
Cratoni Smartride
Cratoni Smartride

 

Vollgepackt mit allerlei praktischen Funktionen ist der innovative High-Tech-Helm Smartride, den Cratoni inklusive Lenker-Fernbedienung und eigener Smartphone-App für 349,95 Euro offeriert. Per Bluetooth-Verbindung koppelt man den Helm mit Smartphone und Fernbedienung. So kann der Radfahrer per Fernbedienung Rückleuchte und Blinker auf der Helmrückseite steuern oder via Bluetooth-Lautsprecher am Helm und Smartphone am Lenker sicher telefonieren. Zudem kommt der Helm mit Crash-Sensor, der einen Sturz erkennt. Reagiert der Fahrer binnen einer gewissen Zeitspanne nicht, sendet das Smartphone die GPS-Position des Radfahrers per SMS an den im Handy hinterlegten Notfallkontakt. Die Cratoni-App bietet ferner Tachofunktionen.
Mehr Info : www.cratoni.com
IXS Trigger AM
IXS Trigger AM

 

IXS´ neuer All-Mountain-Helm bildet den Nachfolger des beliebten Trail RS Evo, fußt auf dessen bewährten Technologien. Der Doppel-In-Mould-Herstellungsprozess des MTB-Helms zielt auf geringes Gewicht bei Top-Stabilität ab. Geschlossen wird er per Magnetverschluss. Das Kopfband zur Anpassung an unterschiedliche Kopfumfänge geschieht per fein gerastertem Einstellrad. Neunzehn Belüftungsöffnungen sorgen für gute Ventilation; das justierbare Visier des Trigger AM ist zu Goggle-Brillen kompatibel. Der nach der EN-1078-2012 sowie CPSC zertifizierte Helm kostet 129 Euro.
Mehr Info : www.sports-nut.de
 
Lazer Coyote
Lazer Coyote

 

Schlankes Design und hohen Schutz auf anspruchsvollen Trails bringt der Mountainbike-Helm Coyote zusammen. Dazu hat Lazer die Helmschale im Schläfen- und Hinterkopfbereich tief gezogen und einen EPS-Aufprallschutz installiert. Der in den Größen S, M und L verfügbare Coyote bringt zudem ein großzügig dimensioniertes Visier zum Einsatz; es schützt vor zu intensivem Sonnenlicht und tief hängenden Ästen. Für gute Belüftung an heißen Sommertagen sollen die 21 Belüftungsöffnungen des 320 g leichten Coyote sorgen.
Preis: attraktive 79,95 Euro.
Mehr Info : www.paul-lange.de
Nutcase Tracer
Nutcase Tracer

 

An E-Citybiker adressiert sich der coole Tracer, bringt dazu das bewährte Konstruktionsprinzip mit Polycarbonat-Außen- und EPS-Innenschale zum Einsatz. Adäquate Belüftung erzeugen sollen 10 Luftschlitze und innenliegende Belüftungskanäle. E-Biker-/innen passen den nach CPSC-, CE- und AS/NZS-Helmnorm zertifizierten Tracer via Drehradsystem am Hinterkopf individuell an und schließen ihn einhändig per Magnetverschluss unterm Kinn. Erhältlich in sechs bunten Farbvarianten und zwei Größen (S/M, M/L), kostet der Tracer 99,90 Euro.
Mehr Info : www.cosmicsports.de
Overade Plixi
Overade Plixi

 

An Pendlerfahrer und Urbanbiker adressiert Overade seinen faltbaren (!) Helm Plixi, der, was seine EN-1078- sowie CPSC-Zertifizierung illustriert, so sicher sein soll wie ein herkömmliches Modell. Binnen weniger Sekunden faltet ihn der Stadtradler nach Gebrauch auf 33 % seines Volumens zusammen und verstaut ihn in Hand- oder Aktentasche. Top Ventilation in den warmen Monaten des Jahres verspricht der 99 Euro teure Plixi per großzügiger Belüftungsöffnungen. Erhältliche Farben: Mattweiß, -schwarz, -blau.
Livall MT1
Livall MT1
Der smarte MTB-Helm MT1 (139,99 Euro) kommt inklusive Lenker-Fernbedienung, wird mit dieser ebenso wie der Livall-Smartphone-App per Bluetooth-Verbindung gekoppelt. So steuert man etwa via Fernbedienung das integrierte LED-Rücklicht mit zusätzlichem Blinker-Modus für die Stadt. Darüber hinaus erfassen die Helm-Sensoren einen Sturz und informieren via Livall-App den Notfallkontakt. Per windgeschütztem Lautsprecher und Mikrofon, sowie dem Smartphone, nutzt der Biker ferner eine Handy-Freisprechanlage. Auch Navigationsansagen an die Komoot- oder Google-Maps-App auf dem Smartphone kommuniziert er per Lautsprecher, kann so einfach navigieren.

 

Mehr Info : www.ciclosport.de
Uvex City 9
Uvex City 9
Uvex´ City 9 versteht sich als E-Bike-Helm für Touren durch City und Umland. Als E-Bike-Helm insbesondere auch für Pendler, die gerne auch mit bis zu 45 km/h unterstützenden E-Bikes unterwegs sind, erfüllt der City 9 nicht nur die DIN-1079-Norm, sondern übertrifft auch die NTA-8776-Norm für S-Pedelecs, die nochmals höhere Anforderungen an den Helm stellt. Dazu kommt eine Polycarbonat-Innen- und eine stabile ABS-Außenschale zum Einsatz.
Verfügbar in zwei Größen, kostet der City 9 129,95 Euro.

 

Mehr Info : www.uvex.de