Fahrradklau? – Abschrecken, codieren, versichern!

© ADFC
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Mehr als 340.000 Fahrraddiebstähle werden bundesweit Jahr für Jahr erfasst. Da Radfahren boomt und die Räder immer teurer werden, "verschwinden" auch immer mehr davon. Die Aufklärungsquote lag in den vergangenen Jahren laut Polizeistatistik relativ konstant bei rund zehn Prozent.

 

"Im Gegensatz zum Auto kann man ein Rad einfach wegtragen", so Christian von Staden, Vorsitzender des ADFC – Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club Rheinland-Pfalz. "Daher sollte man sein Rad nicht nur ab- sondern immer anschließen. Und zwar so, dass neben dem Rahmen möglichst auch ein Laufrad mit angeschlossen ist, etwa an einer Rad-Abstellanlage, einem Laternenpfahl oder etwas ähnlich fest Verankertem."

 

Beim Fahrradschloss darf man keinesfalls sparen, betont der ADFC RLP weiter. Als Faustregel sollte ein guter Diebstahlschutz fünf bis zehn Prozent des Neupreises des Fahrrads wert sein sollte. Schlösser sind in Sicherheitsklassen eingeteilt: umso höher, umso schwerer ist das Schloss zu knacken. Umso schwerer ist allerdings auch das Schloss selbst." Alles, was einen potenziellen Dieb Zeit kostet, erschwert den Diebstahl. Einfache Schlösser sind in Sekunden geknackt, ein Schnellspanner noch schneller gelöst", erläutert der ADFC-Experte. "Steht das Rad unbeaufsichtigt längere Zeit z.B. am Bahnhof, so sind Schnellspanner an der Sattelstütze und den Laufrädern geradezu eine Einladung, teure Teile mitgehen zu lassen."

 

Wer sein Fahrrad vom ADFC codieren lässt, macht Langfingern das Leben zusätzlich schwer. Denn ohne Eigentumsnachweis kommen sie mit dem Diebesgut nicht weit: "Die Codierung zeigt sofort, wer der Eigentümer des geklauten Rades ist", so von Staden. "Sie erschwert den Weiterverkauf, insbesondere über Flohmärkte oder Internet. Der Verkaufswert des Diebesguts sinkt erheblich, während der Grad der Abschreckung und die Hemmschwelle für potenzielle Diebe steigt." Über die verschiedenen Arten der Codierung informiert der ADFC, der Code besteht aus Kraftfahrzeugkennzeichen, Gemeindeschlüssel,

Straßenschlüssel, Hausnummer und Initialen und lässt sich anhand der amtlichen Schlüsselzahlen von Fundämtern und Polizeidienststellen leicht ermitteln.

 

Um den Schaden im Fall der Fälle zu minimieren, lässt sich Fahrraddiebstahl auch versichern: Über die Hausratversicherung ist nur der Einbruchdiebstahl von Fahrrädern gedeckt, etwa aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen. Geklaut wird jedoch meistens auf offener Straße. Dagegen kann man sich mit einer Zusatzklausel in der Hausratpolice versichern. Für besonders hochwertige Räder kann eine spezielle Fahrradversicherung abgeschlossen werden.

 

Und ist das Fahrrad trotz allem geklaut? Den Diebstahl unbedingt bei der Polizei und dem Versicherer (Hausratspolice oder Fahrradversicherung) melden. Denn: Die Anzeige bei der Polizei ist Voraussetzung für die Versicherungsleistung.

 

So ist man gut gerüstet für den Fall der Fälle:

  • Rechnung über den Fahrradkauf aufbewahren
  • Rahmennummer notieren
  • Eindeutige Kennzeichen festhalten: Marke, Farbe, Zubehör usw.
  • Fahrradpass aufheben (Formular unter www.polizei-beratung.de, die Polizei bietet dafür auch eine App an)
  • Fahrrad fotografieren

 

Nähere Informationen zum ADFC Rheinland-Pfalz e.V. unter www.adfc-rlp.de