Eva Lechner exklusiv: Die Kekse sind schon weltmeisterlich

Eva Lechner © EKZ CrossTour/radsportphoto.net/Steffen Müssiggang
Eva Lechner © EKZ CrossTour/radsportphoto.net/Steffen Müssiggang

Eva Lechner hat am Wochenende im belgischen Namur das Leadertrikot im Cross-Weltcup geholt. "Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk", freut sich die Südtirolerin im Velototal-Interview. Zu Hause angekommen, dann die Zugabe ...

 

Schwester Tabea hat über 30 verschiedene Kekse gebacken. Eines besser als das andere. Weihnachten kann also kommen, und die nächsten Rennen auch.

 

VeloTOTAL: Eva, Du startest schon am Stephanstag wieder im Cross-Weltcup in Heusden-Zolder, Belgien. Auf der WM-Strecke. Deine Prognose?
 
Eva Lechner: Die Strecke in Zolder ist ja eine ehemalige Formel-1-Strecke. Der Cross-Parcours ist eher schnell – und kurz vor dem Ziel ist ein Steilstück mit Abfahrt. Deshalb wird es wohl keinen Sprint geben. Ich bin schon fünfmal auf dieser Strecke gefahren. Letztes Jahr am besten mit Platz fünf.
 
VeloTOTAL: Das gibt ja Hoffnung auf ein Top-Ergebnis, auch bei der WM.
 
Eva Lechner (lächelnd): Ich hoffe es.
 
VeloTOTAL: Wie verbringst Du Weihnachten?
 
Eva Lechner: Weihnachten ist bei uns klassisch familiär. Ich werde zwar auch am Heiligabend vor dem Frühstück eine Runde locker laufen und untertags dann eine Runde reiten. Danach helfe ich meiner Mutter beim Fondue vorbereiten.
 
VeloTOTAL: Apropos Reiten. Wie geht es Deinen Pferden?
 
Eva Lechner: Sehr gut. Eigentlich bestens. Motown und Elba haben ja das kleine Pony Bodo dazu bekommen. Da geht die Post ab. Fast wie im Weltcup. Und im Mai bekommt Elba Nachwuchs. Der Vater ist ein Vollblutaraber, Vize-Europameister im Aussehen.
 
VeloTOTAL: Das klingt ja sehr erwartungsvoll. Dann fehlt zum vollständigen Glück nur noch ein eigener WM-Titel?
 
Eva Lechner: Stimmt. Bei der Cross-WM will ich Revanche für das letzte Jahr nehmen. Das ist realistisch. Aber für einen WM-Titel muss eben am Tag X auch alles passen.
 
VeloTOTAL: Eine Frage aus deutscher Sicht: Die Bayern-Rundfahrt abgesagt. Aber die Tour de France 2017 mit Start in Düsseldorf. Wie siehst Du die Zukunft des deutschen Radsports für die Fans?
 
Eva Lechner: Das ist schwierig. Ich finde, wichtig sind die Live-Übertragungen im Fernsehen. Das war ja in diesem Jahr wieder der Fall bei der Tour. Ich schaue mir die Etappen dann auch im TV an. Vormittags Training, und wenn ich zurückkomme, die Zielankünfte. Das ist schon immer spannend.
 
VeloTotal: Und 2016 im Olympiajahr. Rio als alleiniges Ziel?
 
Eva Lechner: Nicht mehr alleiniges Ziel. Ich habe bei den bisherigen Olympiastarts immer alles darauf ausgelegt. Heute mache ich das nicht mehr so einseitig. Warum soll ich auf Cross verzichten, wenn ich solche Erfolge mitnehmen kann? Das gibt ja auch Motivation und Sicherheit. Dann ist auch der Druck geringer und, so hoffe ich, die Leistung bei Olympia besser. Ich gebe jedenfalls mein Bestes, schon während der ganzen Saison.
 
VeloTOTAL: Vielen Dank für das Gespräch und frohe Weihnachten.
 
Eva Lechner: Danke auch und alles Gute der VeloTOTAL-Redaktion.


 
Das Interview führte Dr. Josef Bernhart exklusiv für VeloTOTAL ( www.velototal.de )