European-Games: Vierter Platz für Eva Lechner




Ob es sie braucht oder nicht. Sie sind da. Gemeint sind die ersten Europaspiele. So etwas wie ein kleines Olympia. Obwohl vielfach kritisiert, hat sich das Europäische Olympische Komitee (EOC) für Aserbaidschan als Austragungsort entschieden. Sogar Lady Gaga erlebte einen Shitstorm, weil sie bei der Eröffnung sang.


Wie auch immer: The Show must go on. So werden in 20 Sportarten Medaillen vergeben. Auch im Mountainbike. Und Eva Lechner konnte sich bestens platzieren.


 
Eva Lechner Vierte in Baku
 
Eva Lechner fuhr ein leidenschaftliches Rennen. Gleich zu Beginn setzte sich die Südtirolerin in Führung. Sie wollte es allen Skeptikern und vor allem sich selbst beweisen. Die Form stimmt, nur die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend. Dabei gab es in den ersten Rennen der Cross-Country-Saison einige Podestplätze für Italiens Beste in ihrer Klasse. Nur im Weltcup konnte Eva Lechner bislang noch keine Top-Platzierung einfahren. Jeweils Rang 17 standen im tschechischen Nove Mesto und im deutschen Albstadt zu Buche. „Das ist für mich natürlich nicht befriedigend. Ich weiß, dass ich vorne mitfahren kann, aber in den ersten Weltcuprennen konnte ich das einfach nicht zeigen“, sagte eine dennoch hochmotivierte Eva Lechner vor der Abreise nach Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Die positive Einstellung war offenbar hilfreich. Eva Lechner fuhr am 13. Juni, einen Tag nach der spektakulären Eröffnung der Spiele, ein beherztes Rennen und konnte sich bis zur vorletzten Runde Hoffnungen auf eine Medaille machen. Wenn es dann doch nur zum undankbaren vierten Platz mit vier Minuten und drei Sekunden Rückstand reichte, so ist dies dennoch ein großer Erfolg, zumal er wiederum positive Energie für die nächsten Weltcuprennen gibt.


 
Lechner-Entdecker von Erfolg zu Erfolg
 
Derzeit kaum zu schlagen scheint die Schweizerin Jolanda Neff zu sein. Souverän übernimmt sie alsbald die Führung im Rennen und gibt diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Mit einer fehlerfreien Fahrt im Velopark holt sich Neff souverän mit zwei Minuten Vorsprung Gold, gefolgt von Kathrin Stirnemann (ebenfalls Schweiz) und der Polin Maya Wloszczowska. Der Schweizer Doppelerfolg ist auch der Erfolg eines Mannes, der mit Eva Lechner groß geworden ist. Gemeint ist der Südtiroler Edmund Telser, seines Zeichens selbst langjähriger Radamateuer und Entdecker von Eva Lechner. Er hat die Südtirolerin als Team-Manager des Colnago-Teams behutsam aufgebaut und an die Weltspitze geführt. Sein Erfolg blieb natürlich in der Szene nicht verborgen und es kam wie es kommen musste. Edmund Telser wurde von den Schweizer Offiziellen als Team-Coach für die MTB-Damen abgeworben und betreut diese nun seit einem Jahr in Vollzeitfunktion. Mit großem Erfolg, wie auch die European-Games erneut gezeigt haben.



Redaktion: Dr. Josef Bernhart

Eva Lechner und Jolanda Neff © EGO Promotion
Eva Lechner und Jolanda Neff © EGO Promotion