Bikepark Leogang steht in Startlöchern für UCI Mountain Bike World Cup

Josh Bryceland © Bartelk Wolinski
Josh Bryceland © Bartelk Wolinski



Beim UCI Mountain Bike Downhill World Cup geht es Schlag auf Schlag. Kämpften die Protagonisten am vergangenen Wochenende noch im schottischen Fort William um den Sieg, so sind sie diese Woche am 13. und 14. Juni in Saalfelden Leogang zu Gast. Der Track wurde schon in Form gebracht und mit ein paar neuen Raffinessen gewürzt. Wem die Rennen noch nicht spannend genug sind, sollte am Sonntag die Flugshow des Red Bull Air Race World Champions Hannes Arch nicht verpassen.
 


 
In Fort William bewies Greg Minnaar (RSA) nach auskurierter Verletzung, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist. Er holte sich seinen 17. Weltcup-Sieg und steht nun gleichauf mit dem Briten Steve Peat. Kann er am 14. Juni in Leogang noch einen weiteren Sieg draufsetzen und sich damit zum Rekordhalter katapultieren? Oder werden ihm seine Rivalen, darunter der Weltcup-Führende Aaron Gwin (USA), die Suppe versalzen? Sicherlich wird auch Lokalheld Markus Pekoll (AUT) alles daran setzen, als bester Österreicher abzuschneiden. Seine Erwartungen an Leogang sind „gut zu performen und die Zuschauer glücklich zu machen“. Bei den Frauen wird sich zeigen, ob sich Vorjahressiegerin Manon Carpenter (GBR) von ihrem Crash in Fort William erholen konnte. Ihre Landsfrau Rachel Atherton (GBR) hat auf jeden Fall große Ziele für Leogang und möchte wie vergangenes Wochenende wieder ganz oben auf dem Treppchen stehen. Auf die Zuschauer wartet also ein heißes Rennen, bei dem sich die Downhiller nichts schenken werden.
 
Die Speedster-Strecke im Bikepark Leogang erstrahlt schon in neuem Glanz und präsentiert sich in diesem Jahr so technisch wie nie zuvor. Es wurden zudem einige schnelle Streckenabschnitte ergänzt und der neue Zielsprung ist noch größer geworden. Genau diesen Mix aus Highspeed-Abschnitten und technischen Passagen mögen die Fahrerinnen und Fahrer am 3,1 km langen Track. Dabei hat jeder seinen favorisierten Teil: Josh Bryceland und Rachel Atherton stehen auf die großen Sprünge, Emmeline Ragot bevorzugt den ersten Teil mit den steilen Anliegern, wohingegen Manon Carpenter am liebsten den letzten Part mit seinen Felsen und Wurzeln bezwingt.
 
Hier eine kleine Strecken-Preview: Knackig ist bereits der erste Abschnitt, der Asitz Gambler. Vom Start aus führt der Weg über einen Almboden mit steilen und engen Anliegern ziemlich vertikal über eine Traverse mit einem weiten Step Down runter in die Steinberg Rocks. Wie der Name schon sagt, wartet dort die erste Steinpassage, die ein hohes technisches Fahrkönnen erfordert, auf die Rider. Für die Zuschauer sollte dieser Teil besonders interessant sein, da verschiedene Lines gewählt werden können. Weiter geht’s durch einen Tunnel auf eine offene, abschüssige Almwiese hin zum Stöckl Forest. Hier gibt es in diesem Jahr eine neue Streckenführung über losen Waldboden und jeder Menge Wurzeln hin zu den Stoana Mää Jumps, wo die Fahrerinnen und Fahrer ihre Sprünge sauber landen müssen, um den nötigen Speed mitzunehmen. Danach folgt ein weiterer Waldabschnitt im Roots of Asitz, in dem es einen technisch schwierigen Wurzelteppich sowie ein anspruchsvoller Rockgarden zu bewältigen gilt. Vor dem Zielbereich sorgt die Stairs of Contrast Sektion für Herzklopfen. Bei dem sehr steil abfallenden Steinfeld ist es gerade bei nassen Verhältnissen schwierig, die richtige Spur zu halten. Danach geht alles ganz schnell: in der Hollywood Section erreichen die Athleten über die ca. 60° abfallende Wall of Fame den Zieleinlauf mit zwei hohen und weiten Sprüngen, wo die Rider nochmals richtig stylen können, bevor sie die Ziellinie erreichen. Der Zielsprung wurde vergrößert und macht Jumps von bis zu 18 Metern möglich.


Genau die andere Richtung – nämlich von unten nach ganz oben – nimmt der Kunstflug-Pilot Hannes Arch am Sonntag vor dem Finale um 12:15 Uhr. Der Österreicher ist ohne Zweifel einer der aufregendsten und ehrgeizigsten Piloten und der erste Europäer, der 2008 die Weltmeisterschaft gewann. Sein furchtloser Stil erschütterte die gesamte Flugwelt und änderte die Dynamik des Sports. Die Zuschauer, die sich am besten im Weltcup-Zielbereich einfinden, erwartet also ein ganz besonderes Flugspektakel, das ihnen sicherlich das eine oder andere Mal den Atem stocken lässt.
 

Gee Atherton in Leogang © Michael Marte
Gee Atherton in Leogang © Michael Marte