Mountainbike-Weltcup: Neff und Kulhavy siegen beim Auftakt in Nove Mesto


Zum Auftakt der Weltcup-Saison hat Jolanda Neff für Stöckli den ersten Cross-Country-Weltcupsieg überhaupt eingefahren. Für die 22-Jährige Spitzenathletin aus Thal war es der insgesamt vierte Weltcupsieg. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa wurde knapp dahinter Zweite, der dritte Platz ging an Pauline Ferrand-Prevot aus Frankreich.


Bei den Herren holte sich Lokalmatador Jaroslav Kulhavy den ersten Weltcuperfolg nach seinem Olympiasieg 2012 in London. Er schlug den Schweizer Nino Schurter und den Franzosen Julien Absalon. Beste Deutsche: Helen Grobert und Manuel Fumic auf dem jeweils neunten Rang.


Die letztjährige Gesamtweltcupsiegerin, Jolanda Neff, gewann im tschechischen Nove Mesto nach 24,3 Kilometern in 1:34:29 Stunden mit einer Sekunde Vorsprung auf Multivan-Merida-Gigantin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa aus Norwegen. Damit ist Stöckli der erste Ski- und Bike-Hersteller überhaupt, dem Weltcupsiege im Sommer und im Winter gelungen sind.


Neff und Dahle: Duell bis an die Ziellinie

Von der zweiten Runde an lieferten sich Jolanda Neff und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa ein Duell sondergleichen. Die 42-jährige Norwegerin und die 22-jährige Schweizerin schenkten sich nichts. Einer der beiden Athletinnen gelang es immer wieder, ein paar Sekunden Vorteil herauszuholen. Doch jedes Mal kam es wieder zum Zusammenschluss.


In der letzten Runde übernahm Jolanda Neff die führende Position. Beim "Expert Climb", einem Anstieg mit einer A- und einer B-Linie, entschied sich Neff für die schwierigere A-Linie. Ihre Konkurrentin Dahle-Flesjaa wählte die langsamere B-Linie. Damit konnte Neff ein paar Sekunden Vorsprung in die folgende Abfahrt nehmen und diesen gar auf acht Sekunden ausbauen.


Doch Dahle-Flesjaa gab sich nicht geschlagen. Auf der Zielgeraden kam die Norwegerin nochmals an Neff heran. "Erst als ich die Ziellinie überquert habe, wusste ich, dass ich gewonnen habe. Es war ein super harter Fight, und ich bin glücklich, dass ich gleich wieder das weiße Trikot anziehen darf. Ich habe 2011 hier das Junioren-Rennen gewonnen, 2012 den U23-Weltcup und jetzt das Elite-Rennen. Das ist fantastisch", sagt eine strahlende Jolanda Neff.


Sabine Spitz auf dem Weltcup Kurs in Nove Mesto © EGO Promotion
Sabine Spitz auf dem Weltcup Kurs in Nove Mesto © EGO Promotion

 

Grobert in den Top-Ten, Spitz mit Problemen

Helen Grobert (Ghost Int.) sorgte in ihrem ersten Eliteweltcup für eine faustdicke Überraschung und beendete das Rennen nach einer souveränen Vorstellung mit einem erfolgreichen Zielsprint auf dem neunten Rang. Olympiasiegerin Sabine Spitz hatte sich ihren Weltcup-Auftakt ganz anders vorgestellt – nach dem großartigen Sieg bei den Marathon-Europameisterschaften vor zwei Wochen. Bei ungeliebten nasskalten Bedingungen bekam sie nach der ersten Runde Probleme: "Ich habe einfach keinen Druck auf das Pedal bekommen. Meine Muskulatur funktionierte nicht richtig, und ich konnte das Tempo nicht mehr hochhalten, so dass ich auch den von hinten auffahrenden Konkurrentinnen nur wenig entgegenzusetzen hatte." Sie beendete das Rennen auf Rang 18.

 

Schurter muss Kulhavy ziehen lassen

Auch im Rennen der Herren kam es an der Spitze zu einem heißen Duell. Dort schien der dreifache Nove-Mesto-Sieger Nino Schurter den Lokalhelden Jaroslav Kulhavy langsam zu zermürben. Doch letztlich kam es anders. Kulhavy setzte in der letzten Runde am steilsten Stück eine Attacke, die Schurter schließlich nicht mehr parieren konnte. Vor seinem begeisterten Heimpublikum triumphierte der Tscheche Kulhavy mit 24 Sekunden Vorsprung über Schurter. Dahinter holte sich Weltmeister Julien Absalon den dritten Platz, nachdem er den Schweizer Florian Vogel erfolgreich abgehängt hatte. 

Auf deutscher Seite konnte Manuel Fumic aufgrund einiger Handicaps schon früh im Rennen nicht wie erhofft in den Kampf an der Spitze eingreifen, und auch Moritz Milatz musste früh alle Hoffnungen begraben. Mehr Informationen dazu unter http://acrossthecountry.net.



Helen Grobert © Marius Maasewerd/EGO-Promotion
Helen Grobert © Marius Maasewerd/EGO-Promotion