Sparkasse Trans Zollernalb 2014, #1: Stiebjahn fährft in Gelb

Führungsgruppe auf der ersten Etappe © Armin M. Küstenbrück/EGO Promotion
Führungsgruppe auf der ersten Etappe © Armin M. Küstenbrück/EGO Promotion




Der Deutsche Sprint-Meister Simon Stiebjahn hat die erste Etappe der Sparkasse Trans Zollernalb 2014 gewonnen. Nach 56 Kilometern von Bad Imnau nach Balingen siegte Stiebjahn im Sprint vor Matthias Pfrommer und Hannes Genze. Bei den Damen fuhr Jana Zieschank als Erste über die Ziellinie.

Das Teamwork der vier Bulls-Fahrer funktionierte perfekt. Der 24-jährige Simon Stiebjahn wurde an diesem ersten Tag der Drei-Etappenfahrt über die reizvolle Zollernalb von seinen Teamkollegen optimal in Stellung gebracht. Und zwar gleich zweimal.

Bei der Sprint-Wertung in Rosenfeld-Bickelsberg nach zirka einer Stunde Rennzeit zog der Allrounder aus Titisee-Neustadt als Erster über die Linie, ließ auch da Matthias Pfrommer hinter sich und kassierte neben Geldprämie auch die drei Bonus-Sekunden. Hinter dem Calwer Pfrommer holte sich Matthias Leisling (Mehring) noch eine Bonus-Sekunde.

Die Spitzengruppe lief wieder zusammen und es passierte eine 15 Fahrer starke Gruppe Rosenfeld. Das Team Bulls konzentrierte sich darauf auch für die Zielankunft ihren Super-Sprinter in Stellung zu bringen. Weil die Anfahrt ins Ziel sehr eng und kurvig ist, fiel schon an der Überquerung der Eyach rund 500 Meter vor dem Ziel die Entscheidung. Der Deutsche Meister Tim Böhme setzte sich als letzter des Bulls-Quartetts an die Spitze. „Tim ist noch mal eine ganz starke Führung gefahren“, so Stiebjahn zur Tempoarbeit von Böhme.

Die Vorarbeit vollendete Simon Stiebjahn mit einer Attacke, die ihm gleich einen kleinen Vorsprung brachte. Dann zog er seinen langen Sprint bis zum Marktplatz. „Die Teamarbeit hat super funktioniert, die Jungs haben mich immer aus dem Wind gehalten. Ich muss mich bedanken. Bonus-Sekunden, Etappensieg, Gelbes Trikot, besser hätte es nicht laufen können“, kommentierte Stiebjahn.

Matthias Pfrommer wurde knapp geschlagen Zweiter. „Klar, ich hätte gerne das Gelbe geholt, aber es war klar, dass es gegen Simon schwer wird. Hinter dem Deutschen Sprint-Meister Zweiter zu werden, ist keine Niederlage. Ich habe mich halt immer versucht an seinem Hinterrad aufzuhalten, weil klar war, dass Bulls für ihn fährt“, so Pfrommer.


Hannes Genze ärgerte sich nach seinem dritten Platz ein wenig. „Dumm angestellt“, meinte er trocken. Erst sei er in der Anfahrt zu weit hinten gewesen und als er sich nach vorne gearbeitet habe, sei ihm ein Fehler unterlaufen. „Ich dachte, jetzt kommt die Rechtskurve und habe aufgehört zu treten. Aber sie kam noch nicht. Und dadurch hat Simon eine Lücke gehabt. Matthias ist dann noch mit Kampflinie an mir vorbei gefahren“, erklärte Genze, der mit zwei Sekunden Rückstand ins Ziel rollte.

Titelverteidiger Markus Kaufmann (Centurion-Vaude) wurde Vierter (+0:04), direkt vor Tim Böhme. „Ich habe eigentlich mehr Attacken von Bulls erwartet. Wir hatten alles unter Kontrolle. Mir war klar, dass ich heute auf der Sprint-Etappe nichts reißen kann. Morgen gibt es längere Anstiege für mich“, sagte Kaufmann. Auf der Königsetappe am heutigen Samstag, die von Balingen bis Albstadt führt, wird allgemein ein Duell mit Tim Böhme erwartet. „In den Anstiegen habe ich mich gut gefühlt, aber Markus war da auch unheimlich stark. Morgen wird das Klassement gemacht. Wenn Simon über die Berge mitkommt, können wir natürlich auch für ihn fahren. Er ist auch ein schneller Abfahrer“, erklärte der Wahl-Frankfurter.

Damen: Zieschank trotz Sturz Etappensiegerin
Bei den Damen war die Deutsche Meisterin Silke Schmidt (München) die Schnellste. Allerdings war die Vorjahres-Zweite nur als Tagesstarterin unterwegs. „Schade, dass ich das Gelbe Trikot nicht überstreifen kann. Es hat sich jedenfalls gelohnt, dass ich für die eine Etappe her gekommen bin, es hat Spaß gemacht“, meinte Schmidt.


Trägerin des Gelben Trikots bei den Damen wird die Frankfurterin Jana Zieschank (to motion by black tusk) sein. Zieschank kam nach 2:14:41 Stunden mit 2:50 Minuten Vorsprung auf Gabi Stanger (Dettingen/E.) von Centurion-Vaude ins Ziel. Zieschank lag schon nach wenigen Kilometern in Front. Allerdings stürzte sie nach rund zehn Kilometern und zog sich eine Risswunde am rechten Unterarm zu. Sie musste zum Nähen ins Krankenhaus, war aber zuversichtlich am Samstag wieder antreten zu können.

„Es läuft grade ganz gut bei mir. Nach meinem Sieg in Furtwangen habe ich mich entschlossen hier an den Start zu gehen, als Vorbereitung auf das Cape Pioneer in Südafrika. Nach dem Sturz dachte ich, egal, ich bin vorne, es muss weiter gehen“, erklärte die 35-Jährige. Dritte wurde Kirsten Halmschlag (Freiburg). Die Wheeler-iXS-Fahrerin hatte 10:45 Minuten Rückstand. Die WM-Zehnte Regina Genser hatte keine Chance. „Ich war sechs Wochen lang krank und bin erst seit zwei Wochen wieder im Training“, zeigte sie sich schon vor dem Start skeptisch.